Mamming
Die Notrufsäule am Mossandl-Weiher wurde bereits zweimal benutzt – Zeitersparnis von fünf bis zehn Minuten

15.09.2023 | Stand 05.03.2024, 14:36 Uhr

Vorsitzenderder Kreiswasserwacht Andreas Schmeisl (l.) und stellvertretender Vorsitzender Wasserwacht Bayern Benjamin Taitsch sind stolz auf die ersten Notrufsäulen in Niederbayern.  − F.: Schmeisl

Als „den nächsten Hype“ bezeichnet Wasserwacht-Kreisvorsitzender Andreas Schmeisl die Notrufsäulen, die unter anderem seit etwa zwei Monaten am Mossandl-Weiher sowie Rädlingerweiher stehen (wir berichteten). Am Samstag, 9. September, kamen bereits die ersten zwei Notrufe rein. Der erste Anruf: ein Fehler. Ein paar Stunden später wurde es aber ernst.

 

Frau in Not profitiert von der Notrufsäule

Am Nachmittag trat die erste Notlage ein. Eine Frau schrie im Wasser um Hilfe. Sie hatte einen medizinischen Notfall. Die anderen Badegäste reagierten schnell. Einer davon eilte zur Notrufsäule am Mossandl-Weiher, die lediglich 20 Meter entfernt war. Zwei Paddler auf dem Wasser halfen dem Opfer währenddessen aufs Land. 

Auch die Wasserwacht war von ihrem Posten aus schnell am Ort des Geschehens. Einsatzleiter Schmeisl übernahm mit seinem Team die medizinische Versorgung, bis der Rettungsdienst ankam und den Badegast mit ins Krankenhaus nahm. 
Momentan sind in Mamming die einzigen drei Notrufsäulen Niederbayerns installiert. Im Münchner- sowie Regensburgerraum gibt es bereits weitere Säulen für den Notfall. Der Start der Notrufsäule begann jedoch nicht in Bayern, sondern auf den norddeutschen Küsten. „Sie funktionieren super. Die Säulen werden sich etablieren“, ist Schmeisl überzeugt. Außerdem teilt er mit, dass für den FKK-Bereich eine vierte Notfallsäule geplant ist. Generell weiß er ebenso von anderen Kommunen, Städten und Wasserwachten aus Niederbayern, die mit der Notfallsäule nachziehen wollen.

Weiter erklärt der Wasserwacht-Chef: „Es ist auch total praktisch. Oft lässt man sein Handy im Auto oder hat es im Notfall nicht zur Hand. Dank der Notrufsäule wird auf jeden Fall Zeit gespart.“ Zum einen wissen Helfer sofort, wo sie Hilfe rufen können, zum anderen muss der Standort nicht durchgegeben werden. 

 

Hilfe bei Orientierung und Zeitersparnis

Die vielen Weihern im Bereich könnten nämlich für die Orientierung der Einsatzkräfte zum Problem werden. Bei der Notrufsäule erkennt die Leitstelle sofort den Standort, der dann an die Wasserwacht weitergegeben wird. Das spart Zeit. Etwa fünf bis zehn Minuten schätzt Wasserwacht-Kreisvorsitzender Andreas Schmeisl – und bereits dieser vermeintlich kurze Zeitraum kann über Leben und Tod entscheiden.