Er bleibt dem Verein aber erhalten
„An der Zeit, dass andere Dinge Priorität haben“: Dingolfings Aufstiegsheld Simon Käufl beendet Karriere

26.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:50 Uhr

Simon Käufl beackerte über Jahre die linke Seite des FCD. −F.: Brumbauer

Beim FC Dingolfing tritt mit Simon Käufl ein äußerst verdienter Spieler kürzer. Ganz lassen kann es der Linksfuß aber nicht und wird weiterhin nah an der Mannschaft bleiben und sich ehrenamtlich engagieren.
„Mit Simon verabschiedet sich ein äußerst verdienter Spieler. Er stand zum Verein, als man ein Tal durchschritt und hatte dann einen großen Anteil am Aufwärtstrend bei uns. Umso mehr freut es uns, dass er dem Verein verbunden bleibt“, berichtet sportlicher Leiter Manuel Wimmer.

Entscheidung in der Sommerpause

Käufls Entschluss reifte bereits im Frühjahr. Die endgültige Entscheidung fiel dann in der Sommerpause. „Ich genieße meine Zeit beim FC sehr und fühle mich dort extrem wohl. Nach reiflicher Überlegung habe ich in Erwägung gezogen, noch ein weiteres Jahr dabei zu bleiben. Jedoch haben private Gründe letztendlich dazu geführt, dass ich mich für einen anderen Weg entschieden habe. Fußball hat einen Großteil meiner Zeit und Aufmerksamkeit über 15 Jahre hinweg eingenommen, doch nun ist es an der Zeit, dass andere Dinge Priorität haben“, berichtet Käufl.
Käufl kam in der Jugend vom TV Reisbach nach Dingolfing und mauserte sich dort zu einem Topspieler. So landete er auch auf dem Radar des SSV Jahn Regensburg. Der Linksfuß folgte dem Lockruf der Oberpfälzer und wurde Teil des Kaders für die Junioren-Bundesliga. Leider spielte der Körper nicht wie erhofft mit und so kam Käufl an seine alte Wirkungsstätte zurück. Nach der Jugendausbildung ging es zurück zum Heimatverein Reisbach.

Viele Tore und Vorlagen als Linksverteidiger

Über die Spvgg Haberskirchen fand Käufl erneut den Weg zurück zum FCD. Dort gelang im zweiten Jahr der ersehnte Aufstieg in die Bezirksliga. Käufl hat daran mit fünf Toren und beeindrucken 13 Vorlagen als herausragender Linksverteidiger großen Anteil. In den darauffolgenden fünf Bezirksliga-Spielzeiten gelangen dem offensivstarken Verteidiger sieben weitere Treffer sowie 24 Assists.
„Ich kam zum FC, als er sich in einer schwierigen Situation befand. Ab diesem Zeitpunkt galt eine neue Devise: Mit den Jugendspielern, die den Verein verlassen hatten und nun zurückkehren, einen Neuanfang zu wagen. Das Ganze sollte ohne überstürzte Maßnahmen, sondern mit Geduld gemeistert werden. Dieses Konzept ging auf und ich hatte das Privileg, Teil des Teams zu sein, das den FC wieder auf Kurs brachte. Der Wiederaufstieg und die Etablierung als Spitzenteam in der Bezirksliga West waren bereits beeindruckende Höhepunkte“, blickt Käufl zurück.
Einzig der verpasste Landesliga-Aufstieg schmerzt bei Käufl. Gleich dreimal hintereinander scheiterte man äußerst knapp am großen Ziel. Der Linksverteidiger blickt trotzdem optimistisch in die Zukunft: „Leider hat es nicht mit dem Aufstieg in die Landesliga geklappt. Es wäre natürlich großartig gewesen, von der Kreisliga in die Landesliga aufzusteigen.

Landesliga-Aufstieg: „Nicht ob, sondern wann“

Die erfahrenen Spieler lehren die jungen Talente und geben nach und nach die Führung ab. Es stellt sich nicht die Frage, ob der Aufstieg passiert, sondern wann der FC wieder zu einer niederbayerischen Vorzeigemannschaft auf Verbandsebene wird.“
Wie geht es für Käufl weiter? „Ich habe Gespräche mit der sportlichen Leitung und dem Trainerteam geführt und wir haben uns darauf geeinigt, dass ich trainiere, wenn ich Zeit und Lust dazu habe. Das ist keineswegs selbstverständlich und dafür möchte ich mich noch einmal bedanken. Allerdings stehe ich der Mannschaft bei Spielen jeglicher Art nicht mehr zur Verfügung“, erzählt Käufl. Aber ehrenamtlich will er sich einbringen. Auch wenn die aktive Laufbahn endet, ist Käufls Weg beim FCD noch nicht beendet.

− st