Wallersdorf
Die Kläranlage ist eine Mammutaufgabe

Umbau und Erweiterung der Kläranlage beginnt mit dem Spatenstich – Maßnahme soll rund 12 Millionen Euro kosten

15.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:38 Uhr
Veronika Lengfelder

Beim offiziellen Spatenstich waren dabei (von links): Florian Kramhöller, Josef Kramhöller, Daniel Schneider, Planer Farshid Ghotbi, Bürgermeister Franz Aster, Georg Ingerl von Fa. Wimmer, Kämmerin Verena Reithmaier und Rainer Friedl von Wadle Bau. −Fotos: Lengfelder

Am Mittwochmittag war es so weit: der offizielle Spatenstich zur Baumaßnahme "Umbau und Erweiterung der Kläranlage" erfolgte. Dazu begrüßte Bürgermeister Franz Aster den Gesamtleiter des Bauhofs und Kläranlage Josef Kramhöller, die beiden Mitarbeiter der Kläranlage Florian Kramhöller und Niklas Unholzer, vom AWV Lorenz Schmidmaier, von den Baufirmen Wimmer, Unterdietfurt (Erdarbeiten) Georg Ingerl und Fa. Wadle Bau, Essenbach, Verbauarbeiten (Spundwände) Rainer Friedl.

"Unsere jetzige Kläranlage ist schon länger überlastet und muss von 7000 EW auf 15 000 EW ausgebaut werden", so der Bürgermeister. In diesem Zuge wird das Verfahren von aerober Schlammstabilisierung auf anaerobe Schlammstabilisierung umgestellt. Das durch die Klärschlammfaulung und Co-Vergärung erzeugte Gas kann einen Großteil der Energie der Kläranlage decken. Es soll außerdem den Bauhof mit Wärme versorgen. Die Kläranlage wird so zu einem großen Teil zum Selbstversorger.

Der Baubeginn erfolgte Ende September, Bauende ist voraussichtlich Ende 2024. Zuvor wurden bereits archäologische Untersuchungen durchgeführt.

Die Baukosten betragen rund 12 Millionen Euro. "Wenn wir damit auskommen, dann mache ich eine Fußwallfahrt nach Altötting", so Aster und da stimmten die Markträte kopfnickend zu. Fördermittel wurden bereits zugesagt.

Planer Farshid Ghotbi vom Planungsbüro Dünser, Aigner & Kollegen, München stellte das Projekt vor. "Es ist der wichtigste Stoff für die Existenz aller Lebewesen und kann durch keinen anderen Stoff ersetzt werden. Wir Menschen tragen dafür Sorge, dass wir das Wasser, das uns die Natur zur Verfügung stellt, nach dem Gebrauch der Natur wieder in dem gleichen Zustand zurückgeben sollen."

Im Westen wird ein neues Maschinengebäude erstellt, südlich davon ein Faulbehälter, davor der Gasspeicher sowie das Co-Substratlager. Im bestehenden Teil des Betriebsgeländes wird das Rechengebäude aufgestockt und als Schaltwarte, Aufenthaltsraum und Umkleiden mit Schwarz-Weißbereich genutzt. Beim bestehenden runden Betriebsgebäude werden der elektrotechnische Schaltraum als auch das Labor vergrößert. Südlich davon wird ein Vorklärbecken errichtet.

Im östlichen Teil der Kläranlage wird ein zweites Kombibecken (Belebungs- und Nachklärbecken) mit Selektorbecken und Betriebsgebäude Belebung/Schlammpumpwerk gebaut. Außerdem wird auf dem Maschinengebäude, dem Betriebsgebäude, dem Gebäude für Belebung und Belüftung und für das Selektorbecken mit Schlammpumpwerk sowie auf einem Großteil des Bauhofgebäudes eine PV-Anlage mit einer Leistung von 200 kW errichtet.

"Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiesituation in der Europäischen Union kann man dem Markt Wallersdorf zu seinen vorausschauenden Entscheidungen zum Ausbaukonzept der Kläranlage nur gratulieren", so der Planer.

Da sich auf Grund sehr beengter Verhältnisse die Baustelle derzeit auch auf die Straße "Auf der Öd" sowie den Geh- und Radweg nach Plattling ausweitet, ist aus Sicherheitsgründen die Straße seit vergangenen Montag für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Zufahrt zum Wertstoffhof erfolgt bis auf Weiteres über die Bauhofstraße und die bisherige Ausfahrt des Wertstoffhofes. Der Geh- und Radweg nach Plattling wird ebenfalls über die Bauhofstraße umgeleitet. Bürgermeister Franz Aster bittet um Verständnis.