Irre Aufholjagd gegen Mallersdorf
6:6-Wahnsinn: SG Griesbach schockt die Kreisklasse Dingolfing mit verrückten Frühjahrs-Auftritten

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 7:27 Uhr
Michael Seidl

Die SG Griesbach/Steinberg präsentiert sich im Frühjahr in starker Verfassung. − Foto: Magdalena Nadler

Sieg zum Auftakt gegen Aufstiegsanwärter Wallersdorf, Sieg gegen den bis dato Zweitplatzierten aus Pfaffenberg und nun ein denkwürdiges 6:6-Unentschieden nach 0:4-Rückstand gegen Tabellenführer Mallersdorf/Grafentraubach. Was auch immer die Coaches der SG Griesbach/Steinberg, Hans Leimer und Markus Steinmeier, ihrem Team in der Winterpause in den Tee gemischt haben, würde selbst Miraculix und seinen Zaubertrank alt aussehen lassen.

Mit nur zehn Zählern aus 17 Partien sah es zum Start der Restrückrunde schließlich schon sehr düster für die Spielgemeinschaft aus den Gemeinden Reisbach und Marklkofen aus. Während der Abstiegskampf im Rest der Kreisklasse Dingolfing sich enorm eng darstellte, hatten viele neutrale Beobachter die Blau-Weißen wohl schon abgeschrieben. „Der Zusammenhalt ist bei uns aber generell überragend“, stellt Thomas Holzleitner, sportlicher Leiter in Griesbach fest.

Eine starke Vorbereitung, eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Akteuren und der herausragende Start ins Fußballjahr 2024 lassen den Glauben an den Klassenerhalt nun sprunghaft anwachsen. Insbesondere das 6:6 gegen die Unbesiegbaren aus Mallersdorf spricht Bände über die Moral des Teams. Drei klaren Rückständen lief die SG Griesbach/Steinberg hinterher: 0:4, 3:5 und 4:6 hieß es zwischenzeitlich bereits, „die Jungs haben aber weiter alles rausgehauen und an sich geglaubt“, so Holzleitner weiter und in der letzten Spielminute so das frenetisch bejubelte 6:6 erzielt. Griesbach/Steinberg ist nicht kleinzukriegen und das passt auch zur Geschichte beider Vereine: Hatten beide Klubs vor 15 Jahren noch regelmäßig die hintersten Plätze der A-Klasse belegt, schaffte zunächst der FC Griesbach sensationell den Schritt in die Kreisklasse, ehe sich der Nachbar aus Steinberg 2021 im Rahmen einer Spielgemeinschaft anschloss.

„Mächtig stolz auf unsere Mannschaft“



„Wir sind aktuell wirklich mächtig stolz auf unsere Mannschaft. Jetzt müssen wir aber weiter hart arbeiten, um das Unmögliche möglich zu machen“, verleiht Thomas Holzleitner seiner neugewonnenen Hoffnung Ausdruck. Denn noch ist nicht einmal die Hälfte des Weges zum Klassenerhalt geschafft. Das weiß auch Spieltrainer Markus, genannt Elvis, Steinmeier. „Das turbulente Spiel in Mallersdorf wird so schnell niemand mehr vergessen, aber es ist eben halt auch nur ein Punkt. Wir müssen diese Leistung konservieren, dann holen wir die nötigen Zähler. Ein Selbstläufer wird das aber mit Sicherheit nicht.“

Und auch sein Counterpart an der Linie weiß die aktuelle Situation trotz Euphorie und zurecht partyreicher Nacht in Griesbach weiter realistisch einzuschätzen. „Wir haben durch den Kampfgeist und Leidenschaft aller das 6:6 in der letzten Minute erzwungen“, sagt Hans Leimer, nun gelte es aber ruhig und dennoch ebenso leidenschaftlich weiterzuarbeiten. Den Grundstein für ein erfolgreiches 2024 hat Griesbach/Steinberg auf jeden Fall bereits in den Boden gerammt und so im Vollsprint die rote Laterne zumindest über Nacht an Wallkofen weitergereicht. Ein Schock für die Konkurrenz und eine Warnung an alle kommenden Gegner im Siebenkampf gegen den Abstieg.

− mse