Seit 30 Jahren verzichtet die Firma Mossandl auf Weihnachtsgeschenke für Geschäftspartner und Kunden. Dafür gibt es eine Spende an soziale Einrichtungen – in diesem Jahr fällt sie größer aus als sonst, denn es gibt vier Spendenschecks zu je 5000 Euro für die Caritas Landau und Caritas Dingolfing, für den BRK-Kreisverband und für das Haus Anna.
„Weihnachten ist ein Fest der Liebe und des Frieden“, leitete Miriam Moßandl die Spendenübergabe im Gasthof Apfelbeck in Mamming ein und zitierte gleich aus dem Krippenspiel, an dem ihr Kind teilnimmt: „Wenn der Himmel dein Herz erreicht.“ Genau nach diesem Antrieb handele die Firma Mossandl seit den 90er-Jahren. Damals stand die Kroatienhilfe auf der Tagesordnung. „Man hat gesehen, dass man mit Spenden Großartiges bewegen kann“, blickte sie zurück. Für einen Mitarbeiter wurden die Kosten für eine Typisierungsaktion übernommen und so nahm die Aktion „Spenden statt Schenken“ immer mehr Fahrt auf.
„Spenden statt schenken“ findet Nachahmer
Miriam Moßandl weiß, dass Vater Siegfried und Opa Karl dabei nicht bei allen offene Türen eingerannt haben. „Inzwischen gibt es viele Nachahmer“, sei ihre Familie aber schon seit Jahrzehnten auf dem richtigen Weg, findet sie. „Es sind viele gute Dinge geschehen.“
Dass das Kinderhospiz Haus Anna in Eichendorf eine Einrichtung ist, die wertvolle Arbeit leistet, davon überzeugte Alexandra Santl alle, die das Kinderhospiz noch nicht gesehen hatten. „Eine Regelentlastung für den Alltag“ biete das Haus betroffenen Familien an. Das Geld werde verwendet für ein Therapiebad, das eine unglaublich wichtige Funktion übernehmen werde. Dort können die Kinder „das Schwerelose genießen“, mal ohne Korsett sich bewegen. Zudem freut sich Santl auf den behindertengerechten Spielplatz, zum Beispiel mit einer Rollstuhlschaukel. „Das können wir sehr gut brauchen, herzlichen Dank“, sagte sie.
Landrat lobt „eine bemerkenswerte Aktion“
„Eine tolle Spende“, bedankte sich auch Landrat Werner Bumeder als BRK-Kreisvorsitzender. Er bezeichnete die Spende als „bemerkenswerte Aktion. Die Familie Moßandl weiß, dass damit was Positives angeschoben werden kann.“ Der Kreisverband habe groß gebaut, das war auch überfällig, damit nicht nur die Rettungswache eine neue Heimat bekommt, sondern auch eine Tagespflege, die Verwaltung, dass es einen Veranstaltungsraum gibt und dass die ehrenamtlichen Gruppen Raum bekommen. Er schwärmte vom Demenzgarten, den man errichten möchte.
„Menschen, die Unterstützung brauchen“, formulierte Martin Hohenberger ganz allgemein die Aufgabe, der sich die Caritas Landau verschrieben hat. „Die Not sehen und handeln“, sei sein Antrieb und was immer wichtiger werde: „schnelle und unbürokratische Hilfe leisten“. Dafür könne man das Geld gut gebrauchen, informierte der Geschäftsführende Vorstand. Man biete vieles an wie den Hausnotruf oder Essen auf Räder. Wenn sich dann jemand, der seit vielen Jahren von der Caritas betreut wird, das Essen nicht mehr leisten kann, dann müsse man auch unbürokratisch helfen können, so Hohenberger.
„Meine Mitarbeiter gehen an die Grenze“
„Wir können das Geld gut brauchen“, ergänzte sein Dingolfinger Kollege Josef Süß. Er bewundert die Einstellung seiner Mitarbeiter gerade in Zeiten, in denen es vermehrt Krankheitsfälle gibt, in denen das Einspringen zum Alltag gehört, in denen die Freizeit nicht mehr wie selbstverständlich verplant werde, um doch helfen zu können. Er informierte, dass man neben den täglichen Aufgaben auch rund 800 Familien berät, damit diese eigenständig noch einen Angehörigen zu Hause versorgen können. Auch die Flüchtlings- und Integrationshilfe übernehmen die beiden Caritasverbände gerne im Landkreis. „Meine Mitarbeiter gehen an die Grenze“, verspricht Süß, dass das Geld an die richtige Stelle kommt.
Siegfried Moßandl erklärte, dass man sich wirklich intensiv Gedanken gemacht habe, welche Institutionen man heuer bedenken möchte. Seit Beginn der Spendenaktion vor 30 Jahren habe das Unternehmen inzwischen fast eine Viertelmillion Euro gespendet. „Damit die Welt friedvoller wird“, hofft Siegfried Moßandl und Miriam Moßandl sagte zu den Vertretern der Einrichtungen: „Danke für die großartige Arbeit, die ihr leistet.“ Sie wandelte den Spruch des Krippenspiels leicht ab: „Damit der Himmel euer Herz erreicht.“
