Rockinger muss alleine weitermachen
Weil der Körper streikt: Oberpöring verliert Spielertrainer Huber – Schlusslicht fährt nach Talfahrt zweigleisig

13.11.2023 | Stand 13.11.2023, 14:03 Uhr

Vorstellung der Neuen im Sommer: Mit Markus Huber (l.) konnte ein erfahrener Spielertrainer, der zuletzt beim FC Dornach tätig war, an die Isar geholt werden. Stefan Rockinger (r.) wird nach dem Abgang Hubers nun alleine die Verantwortung als Spielertrainer tragen, wie der Sportliche Leiter Markus Weingartner (2.v.r.) mitteilt. − Foto: Verein

Es ist der verflixte Körper, der aktuell streikt und Markus Huber (32) zu dieser durchaus schweren Entscheidung zwingt. Bereits vergangene Woche informierte der 32-Jährige, dass er mit Beginn der Winterpause nicht mehr als Spielertrainer beim FC Oberpöring zur Verfügung stehen wird. Nach dem letzten Spiel – 0:4 in Walkertshofen – informierte der Obergessenbacher dann das Team, bei dem Stefan Rockinger zunächst alleine als Spielertrainer weitermachen wird.

„Markus ist auf uns zugekommen und hat uns seinen Entschluss mitgeteilt, dass er sein Engagement bei uns nach dem letzten Spiel der Herbstrunde beenden wird“, teilt der Sportliche Leiter Markus Weingartner im Gespräch mit „heimatsport.de“ mit. Der Grund: Immer wieder kämpft der Antreiber im Mittelfeld mit hartnäckigen muskulären Problemen, die ihm einen sportlichen Auftritt auf Bezirksliga-Niveau aktuell nicht erlauben. „Der Aufwand mit Besuchen bei Doktoren und Physiotherapeuten, damit Markus beschwerdefrei ist, ist riesig“, so Weingartner, der auch betonen will, „dass es kein böses Blut zwischen Verein und dem ehemaligen Bayern- und Landesliga Kicker (Hankofen, Bogen, Osterhofen) gibt. Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht.“

„Haben wir uns alle ein bisschen anders vorgestellt“

Freilich spielt auch die aktuell sportlich mehr als bescheidende Situation eine Rolle. Weingartner: „Das haben wir uns alle ein bisschen anders vorgestellt.“ Das 0:4 am Sonntag ist durchaus symptomatisch für den bisherigen Verlauf. Oberpöring, das selten die schlechtere Mannschaft ist und bei seiner Bezirksliga-Premiere immer wieder gute Kritiken erhält, agiert auf Augenhöhe, hat selbst mit einem Pfostenknaller der Chance zur Führung. Der Treffer fällt dann aber – wie so oft in dieser Hinserie – auf der anderen Seite. „Diese Gegentore werfen uns dann meistens sehr schnell aus der Bahn“, so der FCO-Fußballchef, der beim Blick auf die Tabelle sehr realistisch ist. „Für die guten Kritiken können wir uns leider nichts kaufen. Fakt ist: Wir haben bei noch elf Partien elf Zähler Rückstand auf den ersten Relegationsplatz. Machen wir uns nichts vor, das wird eine Herkulesaufgabe. Aber: Wir werden alles daran setzen, um das Unmögliche möglich zu machen. Nichtsdestotrotz laufen die Planungen zweigleisig.“

Für den Kreisliga-Vize, der im Sommer auf dramatische Art und Weise im Elferrittern gegen Eintracht Landshut den Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga schaffte, keine leichte Situation. Allerdings wäre die Rückkehr in die Kreisliga auch kein Beinbruch, wenn man bedenkt, wo der FC Oberpöring hergekommen ist. Deshalb werden sich die Verantwortlichen jetzt auch zusammensetzen, analysieren und weitere Entscheidungen bzw. Maßnahmen treffen. Eine steht bereits, wie Weingartner sagt: „Stefan Rockinger macht bis auf Weiteres alleine als Spielertrainer weiter. Natürlich werden wir aber in der Winterpause Augen und Ohren offen halten, um gegebenenfalls einen adäquaten Ersatz zu finden.“

Bei Physio Geißler suchten schon bekannte Sportgrößen Hilfe



Trotz seiner ständigen muskulären Probleme absolvierte Huber 13 von 19 Begegnungen. „Aber eben keine einzige schmerzfrei“, wie er betont. Deshalb hat für ihn jetzt erst einmal absolute Priorität, dass sein Körper wieder beschwerdefrei wird. Deshalb hat Markus Huber jüngst auch Hilfe bei Benno Geißler gesucht. Beim bekannten Osteopathen und Heilpraktiker mit Praxis in Landshut suchten unter anderem Sportgrößen wie Ex-Tennis-Profi Tommy Haas oder Fußball-Weltmeister Per Mertesacker Hilfe.

Ebenfalls ein Grund für seinen Rücktritt. „Als Spielertrainer willst du vorangehen und sportlich auch Verantwortung übernehmen. Wenn aber der Körper streikt, ist das nur schwer möglich.“ Natürlich spielt auch die aktuelle sportliche Misere eine nicht unwesentliche Rolle. „Fußball ist nun mal Ergebnissport“, verweist Huber auf die Tabelle. „Ich wollte mit dieser Entscheidung den ein oder anderen auch wachrütteln. Vielleicht schadet es ja nicht, wenn ein neuer Zug, eine neue Ansprache ins Team reinkommt.“ War‘s das mit Fußball auf dem Feld? Das kann der ehrgeizige Kicker klipp und klar mit „Nein“ beantworten. „Der Fußball wird mich nicht loslassen. Es bleibt halt nur die Frage, in welcher Rolle – nur als Spieler, vielleicht nur als Trainer, mal sehen.“ Zunächst aber lautet seine Devise: Beschwerdefrei werden, der Rest ergibt sich dann von selbst....