DSC-Talente sorgen für Furore
U20 will endlich rauf, U17 kratzt am Aufstieg – und der Verein könnte bald eine besondere Schallmauer durchbrechen

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 9:07 Uhr

Verteidiger Kevin Lengle ist mittlerweile nicht nur Teil des Oberliga-Kaders, sondern auch Kapitän der DSC-U20. − Fotos: Roland Rappel

Von Philip Absolon

Knapp über 1800 Zuschauer sind es, die im Schnitt die Heimspiele der Oberligamannschaft des Deggendorfer SC live und hautnah in der Festung an der Trat verfolgen – und das mit Erfolg: Gerade einmal zwei Neiderlagen sind es, die die heimischen Fans dabei ertragen mussten – eine davon erst in der Verlängerung gegen den Hauptrundenmeister aus Weiden. Bei so viel Spannung und Trubel um die Profis, darf jedoch auch der DSC-Nachwuchs nicht in Vergessenheit geraten. Grund genug, um sich die derzeitige Lage – vor allem bei zwei Teams – etwas genauer anzusehen:

U20-Mannschaft wieder Hauptrundenmeister



Im vergangenen Jahr noch im Finale gegen den EHC 80 Nürnberg am Aufstieg gescheitert, konnte die U20-Mannschaft auch dieses Jahr die Hauptrundenmeisterschaft in der DNL III Division Süd einfahren. „Wir haben letzte Saison gesehen, wie schnell es gehen kann: Über das ganze Jahr waren wir auf dem ersten Tabellenplatz und in der Finalserie haben wir dann trotzdem verloren und es deswegen nicht geschafft. Wie für mich, ist es für viele von uns das letzte Jahr in der U20 und ich glaube, dass es keinen schöneren Abschluss im Jugendbereich geben könnte, als es in dieser Saison nun besser zu machen und dem Verein, bei dem man alles gelernt hat, damit zu helfen, vorwärts zu kommen“, erzählt Kevin Lengle, Kapitän der Mannschaft und gleichzeitig auch Teil des Oberliga-Kaders und fügt hinzu: „Ich konnte letztes Jahr aus gesundheitlichen Gründen leider selber nicht dabei sein gegen Nürnberg, umso stärker wäre natürlich dieses Jahr die Vorfreude, erneut ins Finale zu kommen.“

Dass dies aber noch ein weiter Weg ist, weiß man natürlich im DSC-Lager: „Wir haben zwar unser erstes Saisonziel erreicht, wir dürfen aber jetzt nicht aufhören“, warnt Headcoach Robert Suchomski, der außerdem den Posten des Co-Trainers im Oberligateam bekleidet und erklärt dies auch: „Wie schon erwähnt, kann sich im Eishockey einiges sehr schnell ergeben und die vergangenen Saison dürfte ein Paradebeispiel gewesen sein. Die Liga ist im Vergleich viel ausgeglichener und das macht es natürlich noch einmal spannender und unvorhersehbarer, sodass man einfach von Spiel zu Spiel schauen muss.“ Der Modus in der spannendsten Zeit ist dieses Jahr jedenfalls ein anderer und dürfte dem ein oder anderem Team in die Karten spielen. „In diesem Jahr hat der DEB die Kontingentspieler-Regelung verschärft, sodass man an den Playoffs nur teilnehmen darf, wenn man zu keinem Zeitpunkt mehr als zwei Importspieler eingesetzt hat. Es gibt da durchaus Teams, die mit sechs oder sieben Kontingentspielern pro Spiel antreten und da sollte man sich schon hinterfragen, ob das wirklich förderlich für das deutsche Eishockey ist“, fügt Suchomski an und verweist dabei auf die Mannschaften aus Selb, Weiden und Peiting, welche nicht an den Playoffs teilnehmen dürfen. Unterm Strich bedeutet dies, der DSC trifft nun lediglich auf den EHC Klostersee, den HC Landsberg, den Mannheimer ERC oder den EV Ravensburg.

U17-Team genießt Momentaufnahme



Der Modus der Playoffs ist bei der Alterklasse der U17 hingegen komplett gestrichen. Nach der Vorrunde der U17 Division II Süd wurde eine sogenannte Qualifikationsrunde eingeführt, zu der außerdem die vier letzten Teams der Division I stießen. Die insgeamt zwölf Teams treffen in einer zweifach Runde aufeinander und am Ende der 22 Spieltage steigen die vier besten Teams in die Division I auf oder dürfen sich über den Klassenerhalt freuen. Und auch hier läuft es für den DSC aktuell richtig gut: 31 Punkte aus aus 15 absolvierten Spielen bedeuten aktuell eben jenen vierten Tabellenplatz. Doch man sei gewarnt: der direkte Konkurrent aus Bietigheim steht punktgleich nur eine Platzierung dahinter auf dem fünften Rang – und als wäre dies noch nicht Spannung genug, treffen beide Teams am letzten Wochenende auch noch in der Festung an der Trat zweifach aufeinander. „Bis dahin ist noch viel Zeit: Wir haben einen der kleinsten Kader in dieser Liga, dementsprechend gilt es, diese Momentaufnahme zu genießen und Tag für Tag hart daran zu arbeiten, um es am Ende vielleicht wirklich zu schaffen, in diese Division I aufzusteigen“, so Markus Weinzierl, U17-Trainer und DSC-Nachwuchsleiter in Personalunion.

Für alle begeisterten Fans des Deggendorfer Eishockeys, die nicht die Reise zum Oberligaspiel nach Bayreuth auf sich nehmen, ergibt sich im Übrigen schon diesen Freitag die Möglichkeit, das absolute U17-Topspiel in der Festung an der Trat zu sehen: Ab 20 Uhr trifft man dabei auf den Tabellenzweiten EHC München.

Zwei Aufstiege im Nachwuchs – Machbar für Stadt und Verein?



Auch wenn es – wie bereits erwähnt – noch ein weiter Weg bis dahin ist, muss man sich beim DSC natürlich Gedanken machen, was passiert, sollte es passieren. Die Festung an der Trat platzt mit ihren Eiszeiten aus allen Nähten und dies hat natürlich auch seine Konsequenzen für die Entwicklung im Eishockey: Zwei- bis dreimal (von insgesamt vier Trainingseinheiten) in der Woche müssen die U17 und die U20 beispielsweise miteinander trainieren – ein absolutes „No-Go“ heißt es seitens Spieler und Verein, sollte auch nur eine der beiden Mannschaften in diesem Frühjahr den Aufstiegstraum verwirklichen. Die Hoffnung liegt dabei auf weiterer Unterstützung seitens der Stadt Deggendorf, um alle Möglichkeiten zu prüfen.

Aktion für den DSC-Nachwuchs



Der Verein arbeitet jedenfalls bereits bestmöglich an seiner stetigen und längst nicht abgeschlossenen Entwicklung. Denn damit der DSC-Nachwuchs jedenfalls auch in Zukunft so erfolgreich spielen kann, startet mit dem Oberliga-Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die Memmingen Indians (Bully um 16 Uhr) eine besondere Aktion: Unter dem Titel „Aktion 1000plus“ will der DSC mehr Mitglieder generieren – als Verein stehe man kurz davor, die 1000er-Marke zu durchbrechen und will dies nun mit einem lukrativen Angebot erreichen: Für gerade einmal 99 Euro kann jeder Fan, Unterstützer oder Gönner eine einjährige Mitgliedschaft erwerben und erhält zusätzlich ein Retro-Trikot mit Wunschname und -trikotnummer, mit dem die Mannschaft von Headcoach Jiri Ehrenberger das Heimspiel gegen die Memmingen Indians bestreiten wird. Die Aktion läuft dabei bis zum 25. Februar und wird auch durch die regionale Politik in Person von Oberbürgermeister Dr. Christian Moser, 3. Bürgermeisterin Renate Wasmeier und Landrat Bernd Sibler unterstützt.