Verpasster Aufstieg hat das Team geprägt
Top-Start, Platz 2 festnageln: Landesligist Seebach bastelt am größten Erfolg der Vereinsgeschichte

04.04.2024 | Stand 04.04.2024, 14:59 Uhr

Basteln aktuell am größten Erfolg der Vereinsgeschichte: Seebachs Coach Manfred Stern (2.v.r.) und sein Team sowie Fußballboss Gunther Peukert und Teammanager Manuel Ebner (3. und 4.v.l.) wollen sich Platz 2 in der Landesliga Mitte nicht mehr nehmen lassen. − Foto: Franz Nagl

Der Kapitän des TSV Seebach formulierte die Zielsetzung der ersten Spiele nach der Winterpause in der Landesliga Mitte noch etwas zurückhaltender: „Wenn wir aus den ersten drei Spielen sieben Punkte holen, dann bist du voll dabei“, sagte Christoph Beck Anfang März im Gespräch mit der Heimatzeitung. Dessen Coach hatte damals ganz genau gelesen und die Worte seinen Leaders vor zwei, drei Wochen bei einer Mannschaftssitzung nochmals benutzt – allerdings mit einem feinen Unterschied: „Nein, nicht sieben Punkte brauchen wir aus den ersten drei Spielen, sondern 15“, puschte Manfred Stern seine hochambitionierten Kicker.

Der Trainer sollte Recht behalten und aus einem Zwei-Punkte-Rückstand auf den wohl ärgsten Konkurrenten Sturm Hauzenberg wurde ein Drei-Punkte-Vorsprung. Freilich waren auch knappe, vielleicht auch dreckige Arbeitssiege dabei. Wie eben zuletzt gegen Luhe-Wildenau, als man in Unterzahl das 3:2 kassierte und anschließend auch noch einen Elfer gegen sich bekam. Aber Keeper Mathias Loibl hält diesen überragend. Statt 3:3, steht am Ende ein 4:2-Erfolg auf der Anzeigetafel. Und eine alte Fußballweisheit besagt: Wer solche Spiele gewinnt, steht am Ende meistens auch ganz oben. Ob es für Platz 1 tatsächlich reicht, wird sich zeigten. Bei noch sieben ausstehenden Partien hat die Spvgg Weiden satte acht Zähler Vorsprung auf Seebach. Stern hält dennoch dagegen, sagt: „Weiden ist noch nicht weg, auch wenn sie einen extremen Lauf haben und zu Recht Spitzenreiter sind. Aber so lange rechnerisch noch nichts entschieden ist, schielt man natürlich mit einem Auge auf Rang 1.“ Der erfahrene Seebacher Coach weiß, wovon er spricht, verweist auf die letzte Saison. „Da hat man uns schon in der Winterpause zum Aufstieg gratuliert. Im Fußball geht es aber auch oft schnell, wie die Vergangenheit zeigte.“

Nach dem verpassten Aufstieg hat man beim TSV nun also erneut eine sehr gute Ausgangsposition, eine Klasse höher zu steigen. Und: Wie es scheint, haben Beck und Co. aus der vergangenen Runde gelernt. „Das hat die Jungs durchaus geprägt. Die Mannschaft ist nochmal erfahrener geworden, hat gerade in den verschiedenen Spielsystemen an Reife zugelegt“, analysiert Manfred Stern vor den nun entscheidenden Wochen.

Auch wenn es um den Aufstiegs-Relegationsplatz eng zugeht, spricht doch aktuell sehr viel für den Verein aus der Großen Kreisstadt Deggendorf. Stern macht dies insbesondere an einer extrem guten Vorbereitung fest, wo die Mannschaft systemtechnisch zum Teil sehr offensiv agierte. „Das hat ihr sehr gut getan.“ Seebach kann aber auch blitzschnell wieder auf Defensive schalten. Für den TSV ein weiteres nützliches Puzzleteil, wenn man innerhalb einer Begegnung blitzschnell die eingespielten Systeme wechseln will. So kann Seebach auch ein bisschen Taktieren, muss nicht um jeden Preis ein Spiel wie in Kareth oder daheim gegen Hauzenberg gewinnen.

Apropos gewinnen: Am Samstag (Anstoß 16 Uhr) hat der TSV im heimischen Waldstadion noch eine Rechnung zubegleichen. Der Stachel der 1:3-Hinspielpleite gegen Aufsteiger Ruhmannsfelden sitzt tief – und muss korrigiert werden. Ein vermeintlicher Stolperstein? Der TSV-Coach hat nicht das Gefühl, dass seine Truppe in das Spiel geht und die Lerchenfeldkicker nicht ernst nimmt. „Das wird uns nicht passieren, dass wir ein Spiel wie in der Hinrunde abliefern. Da waren wir einfach im Kollektiv schlecht“, so Stern. Im Gegenteil: „Jeder brennt im Training, jeder will diesen 2. Platz jetzt bis zum Schluss festnageln“, so Stern.

Sollte der TSV dann tatsächlich nach dem 34. Spieltag auf 2 – oder sogar besser – stehen, wäre dies für den kleinen Dorfverein überragend. So sieht es auch der Trainer: „Nicht nur die Mannschaft, sondern auch der ganze Verein mit seinem Umfeld hätten sich diesen Erfolg absolut verdient.“

Das Restprogramm



TSV Seebach:
Spvgg Ruhmannsfelden (H)
TSV Kareth Lappersdorf (A)
Spvgg Lam (H)
TB/ASV Regenstauf (A)
FC Sturm Hauzenberg (H)
FC Tegernheim (A)
1.FC Bad Kötzting (H)

FC Sturm Hauzenberg:
FC Tegernheim (A)
1. FC Bad Kötzting (H)
Spvgg SV Weiden (A)
Spvgg Osterhofen (H)
TSV Seebach (A)
SV Schwandorf-Ettmannsdorf (H)
SC Luhe-Wildenau (A)

TSV Kareth-Lappersdorf:
Spvgg Osterhofen (A)
TSV Seebach (H)
SV Schwandorf-Ettmannsdorf (A)
SC Luhe-Wildenau (H)
ASV Burglengenfeld (A)
TB 03 Roding (H)
Spielfrei