Kundgebung mit „Demokratie leben“
So können Deggendorfer am Samstag ihre Position klarmachen

25.01.2024 | Stand 25.01.2024, 19:00 Uhr

Große Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus gab es am vergangenen Wochenende nicht nur in München und Berlin, sondern beispielsweise auch in Regensburg. Dieses Wochenende möchten nun viele kleinere Städte nachziehen − auch Deggendorf. − Foto: altrofoto.de, Koller

Auch in Deggendorf will man klar und deutlich für die Demokratie einstehen – das war den Mitgliedern des Begleitausschusses von „Demokratie leben in Deggendorf“ sofort klar. Nachdem jeder von ihnen mitverfolgt hatte, was am Wochenende in den Großstädten los war, gingen sie schon am Montagabend in eine spontan einberufene Videokonferenz.

Mit klarem Ergebnis: So wie hunderttausende Menschen in München oder Berlin sollen auch die Deggendorfer die Möglichkeit haben, Gesicht zu zeigen gegen Extremismus und für die Vielfalt. Und zwar bald – am Samstag, 27. Januar.

Sofort klemmten sich die Mitglieder des Begleitausschusses und Unterstützer aus dem Netzwerk von Demokratie leben an die Telefone, erzählt Ursula Keßler von der Koordinierungs- und Fachstelle auf Anfrage der DZ. Schon am Dienstagnachmittag kündigten die Begleitausschuss-Vorsitzenden Bernhard Greiler und Patrizia Gillner öffentlich an: Die Kundgebung beginnt am Samstag um 15 Uhr, sie findet auf dem Oberen Stadtplatz statt und jeder Demokrat kann kommen und seine Position gerne auch mit Plakaten, Schildern oder Transparenten klar machen – sofern die Botschaften darauf sich für die Demokratie aussprechen. Beim Landratsamt angemeldet sind 500 Teilnehmer, so Ursula Keßler – wie viele wirklich dabei sein werden, lässt sich im Vorfeld schlecht einschätzen.

Mandatsträger, Sozialverbände und Organisationen dabei



Feststeht: Es wird, moderiert von Bernhard Greiler und Patrizia Gillner, Reden geben. Mandatsträger aus Bund und Freistaat werden ebenso zu Wort kommen wie Vertreter der Zivilgesellschaft – da holen die Organisatoren vor allem die Mitglieder des Begleitausschusses ins Boot, aber auch weitere Sozialverbände und Organisationen. So werden neben den Oberhäuptern von Stadt und Landkreis, Christian Moser und Bernd Sibler, auch Vertreter vom Kreisjugendring, vom Netzwerk für Kulturelle Vielfalt, von den Kirchen, der Caritas oder dem Jugendforum mit von der Partie sein. Zudem formieren sich weitere Vereine und Organisationen, zum Beispiel der Integrationsverein Koliiibri, um zur Kundgebung zu kommen. Mit dabei sein werden auch Vertreter der Grünen Jugend, die am 6. Februar ebenfalls eine solche Veranstaltung planen – und auch diese will „Demokratie leben“ im Gegenzug unterstützen. Bei beiden Aktionen, versichert Ursula Keßler der DZ, geht es nicht um Parteipolitik – sondern darum, dass demokratische gegen rechtsextreme Kräfte einstehen. Dass an diesem Wochenende ähnliche Veranstaltungen unter anderem auch in Passau, Straubing und Regen angemeldet sind, wertet Keßler als „gutes Zeichen gerade auch für Niederbayern“.

Im Anschluss Gedenkveranstaltung für Opfer des Holocaust



Im Anschluss an die Kundgebung beginnt um 16.30 Uhr die von „Demokratie leben“ schon lange geplante Gedenkveranstaltung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Vom Oberen Stadtplatz aus führt ein Rundgang zu den Stolpersteinen in der Innenstadt. Prof. Dr. Lutz-Dieter Behrendt berichtet über die Schicksale der jüdischen Familien, die in den damit kenntlich gemachten Häusern gelebt haben. Texte und Musik von Maja Schmatz und Christian Knödl in der Grabkirche schließen die Veranstaltung ab.

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