Nach Schauspiel-Vorwürfen aus Weiden
Seebachs Sportchef Peukert fassungslos: „Aussagen des Herrn Hügel sind eine glatte Frechheit“

26.07.2023 | Stand 13.09.2023, 5:42 Uhr

Seebachs Sportchef Gunther Peukert (l.) ging nach einer Attacke auf Höhe der TSV-Bank zu Boden und muss sich dafür von Weidens Sportdirektor Rüdiger Hügel jetzt schwere Vorwürfe anhören. −Fotos: Nagl/Nachtigall

Nächste Runde im außersportlichen Duell zwischen dem TSV Seebach und der Spvgg SV Weiden beziehungsweise in der verbalen Auseinandersetzung zwischen den beiden Funktionären Gunther Peukert und Rüdiger Hügel. Der Oberpfälzer Sportdirektor reagierte zuletzt mit markigen Worten und zum Teil überspitzen Formulierungen auf die Darstellung des Seebacher Sportchefs, nachdem dieser zum Saisonauftakt von Gästespieler Simon Kasper in der Nachspielzeit zu Fall gebracht wurde (heimatsport.de berichtete).

Zur Vorgeschichte: Der Weidener bringt in der Nachspielzeit Peukert mit einer mehr als fragwürdigen Aktion zu Fall – und löst damit den seit Tagen schwelenden Konflikt aus. Von dieser Aktion existieren mittlerweile auch zwei Videos, auf denen zu erkennen ist, wie Kasper auf Peukert, der außerhalb des Spielfelds den Ball auf dem Fuß hat, zurennt, ihn seitlich von hinten attackiert, so dass der TSV-Sportchef zu Fall kommt und sich das linke Knie hält. Schiri Marcel Buchhorn zögert keine Sekunde, zeigt dem Übeltäter die rote Karte, der BFV wird ihm eine Sperre aufbrummen.

Am Montagmorgen reiste der Sünder dann nochmals mit einem Kasten Bier und einem „Sorry“ nach Niederbayern, um sich persönlich für seinen Ausraster zu entschuldigen. „Damit ist für mich, für den Verein die Sache dann auch vom Tisch“, sagte Peukert gegenüber heimatsport.de – und nahm die Entschuldigung an.

Nicht so allerdings beim Bayernliga-Aufsteiger. Dort schäumten die Verantwortlichen jetzt dann so richtig vor Wut. Sie sahen das Video und kommen nach dem sorgfältigen Studium der Bilder zu einer gänzlich anderen Einordnung. Dies spiegelte sich anschließend auch in den Aussagen von Hügel inklusive ausführlicher Stellungnahme wider. So wirft der Sportdirektor dem TSV-Macher in einer Stellungnahme – sowie in einem persönlichen Telefonat – theatralisches Verhalten vor und bezeichnet Kaspers persönliche Entschuldigung samt Reise nach Seebach im Nachhinein als Fehler.

Dies will der Unternehmer aus dem Deggendorfer Ortsteil so nicht auf sich sitzen lassen, kontert die Formulierungen deutlich und kann über Hügel und dessen Aussagen nur den Kopf schütteln. Peukert will zunächst eins klarstellen: „Ich persönlich habe nie behauptet, dass mich der Spieler per Grätsche in Kniehöhe niedergestreckt hat. Das möchte ich hier nochmals ausdrücklich betonen.“ Auch Peukert hat beide Videos gesehen. „Und man sieht ganz klar, dass er mich am linken Knie trifft. Hätte ich ihn gesehen, wäre ich ja noch zur Seite gesprungen“, erklärt der Seebacher Sportchef, der weiter betont: „Die Aussagen von Herrn Hügel sind in meinen Augen eine glatte Frechheit. Mir Schauspielerlei vorzuwerfen ist eine glatte Unterstellung, ebenso mich zum Rücktritt aufzufordern ist eine Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht.“