Verbandsversammlung
Ronny Raith wird neuer stellvertretender Vorsitzender von Waldwasser in Moos

22.02.2024 | Stand 22.02.2024, 15:55 Uhr
Theresia Friedberger

Rita Röhrl wurde vom Verbandsvorsitzenden Landrat Bernd Sibler (l.) und Werkleiter Hermann Gruber (r.) als Stellvertreterin verabschiedet. Landrat Ronny Raith (2.v.l.) wurde zum neuen stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt. − Foto: Friedberger

In der turnusgemäßen Verbandsversammlung von Waldwasser in Moos (Lkr Deggendorf) ist das Amt der Stellvertretung neu geregelt worden. Die schriftliche Neuwahl durch die anwesenden Verbandsräte fiel erwartungsgemäß auf Ronny Raith. Der Landrat von Regen folgt auch in dieser Position seiner Amtsvorgängerin Rita Röhrl nach.

Röhrl sei bekannt als eine Kämpferin und habe sich immer für die Wasserversorgung stark gemacht, sagte Sibler. Er dankte ihr für ihre stets „leidenschaftliche Arbeit“ und überreichte einen Blumenstrauß.

Gründung von Waldwasser war vorausschauende Entscheidung



„Wir können uns glücklich schätzen, Waldwasser zu haben“, unterstrich Röhrl. Es sei eine kluge und vorausschauende Entscheidung des damaligen Gründers Max Binder gewesen. Tatsächlich werde die Bedeutung einer guten Wasserversorgung erst erkannt, wenn kein Wasser oder verschmutztes Wasser aus der Leitung komme, sagte Röhrl, die sich ihrerseits für die gute Zusammenarbeit bedankte. Ronny Raith sagte in seiner kurzen Vorstellung, wie der legendäre Max Binder komme auch er aus Kirchberg und sehe sich in der Verantwortung für eine gute Wasserversorgung wie sie Waldwasser ermögliche.

Zweites Standbein: In Moos wird ein neuer Brunnen gebaut



Zur Haushaltssatzung und zum Wirtschaftsplan 2024 ging Werkleiter Hermann Gruber auf die Investitionen ein, die notwendig seien, um die Wasserversorgung auch für die Zukunft zu stärken und zu sichern. Unter anderem soll in Moos ein neuer Brunnen gebaut werden, um damit auch Flanitz zu stützen. „Es ist wichtig, ein zweites Standbein zu haben, beispielsweise bei einem Sanierungsfall der Trinkwassertalsperre“, erklärte Gruber. Ausgebaut werden die eigenen Werkstätten am Wasserwerk in Moos. Damit sei man unabhängig von Handwerksfirmen und könne notwendige Arbeiten sofort erledigen.

Die Haushaltssatzung wurde einstimmig verabschiedet. Sie weist in den Erträgen 17 Millionen Euro und in den Aufwendungen 21 Millionen Euro auf. Für Investitionen sind im laufenden Jahr 9,3 Millionen Euro angesetzt.

Jahresrechnung festgestellt



Die Jahresrechnung 2022 war vom örtlichen Prüfungsausschuss geprüft worden und hatte keine Beanstandungen ergeben. Der Bericht des Kommunalen Prüfungsverbandes beinhaltete die Feststellung einer ordnungsgemäßen Geschäftsführung. Die wirtschaftlichen Verhältnisse gäben keinen Anlass zu Beanstandungen, hieß es unter anderem.

Der Jahresabschluss 2022, der in der Bilanz mit 72248052 Euro und in der Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Überschuss von 450110 Euro abschließt, wurde einstimmig festgestellt. Der Jahresüberschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen. Ebenfalls einstimmig erfolgte die Entlastung. Für die Prüfung des Jahresabschlusses 2023 wurden die Landkreise Regen, Deggendorf und Freyung-Grafenau bestellt.

Demnächst Zwischenprüfungen an der Wasserakademie



Unter „Sonstiges“ gab Vorsitzender Landrat Bernd Sibler bekannt, dass hohe Vertreter des Umweltministeriums das Wasserwerk Moos besucht hatten. Im Hinblick auf den geplanten neuen Brunnen seien auch mit dem Wasserwirtschaftsamt positive Gespräche geführt worden.

Zu der im vergangenen Jahr in Moos gegründeten Wasserakademie teilte Gruber auf Nachfrage mit, dass demnächst die Zwischenprüfungen anstehen. „Da schaut ganz Bayern auf uns“, sagte er. 16 Teilnehmer absolvieren in Moos eine zweijährige Ausbildung zum Wassermeister. Zu der Anfrage, wann auch Wasserwarte ausgebildet werden könnten, äußerten sich Sibler und Gruber zurückhaltend. Der dringende Bedarf sei bekannt, aber im Moment sei es noch zu früh für weitere Schritte.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit angeregt



Markus Müller, stellvertretender Landrat aus Cham, sprach im Hinblick auf eine langfristige Versorgungssicherheit eine Zusammenarbeit über Grenzen hinweg an. Die Trinkwassertalsperre im Bezirk Klattau in Tschechien habe einen hohen Anteil ungenutzten Weglaufs. Sibler stimmte zu, naheliegendere Versorgungsmöglichkeiten als beispielsweise eine Leitung vom Bodensee zu prüfen.

Zum Waldwasser-Verbandsgebiet mit über 8000 Quadratkilometern gehören die Landkreise Deggendorf, Regen, Cham, Straubing-Bogen, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau und Teile des Landkreises Passau. Eine nicht öffentliche Sitzung folgte.

− tf