Referee räumt Fehler ein
Regelverstoß des Schiedsrichters: Künzing hat gute Chance auf ein Wiederholungsspiel

30.10.2023 | Stand 31.10.2023, 8:26 Uhr

Durch zwei späte Gegentreffer hat der FC Künzing (blaue Trikots) sein Heimspiel gegen Vornbach verloren. Allerdings scheint das letzte Wort zu diesem Spiel nicht gesprochen. − Foto: Franz Nagl

Durch zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit hat der FC Künzing am Samstag sein Heimspiel der Bezirksliga Ost gegen Vornbach verloren (1:2). Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, denn die „Römer“ haben angekündigt, Protest gegen die Wertung des Spiels einzulegen. Sie monieren einen Regelverstoß des Schiedsrichters vor dem 1:1 und hoffen auf ein Wiederholungsspiel.

Als die PNP am Montagvormittag Bezirksschiedsrichter-Obmann Robert Fischer (Kirchberg i.W.) anruft, weiß der 57-Jährige bereits Bescheid und berichtet, dass Schiedsrichter Jonas Unterholzner (Velden-Eberspoint) seinen Fehler bereits eingeräumt hat und gegenüber dem Sportgericht bestätigen will. In diesem Fall sieht die BFV-Rechts- und Verfahrensordnung laut § 38 vor: „Ist der Einsprung begründet, so ist anzuordnen, dass das Spiel nicht zu werten und vom Spielleiter neu anzusetzen ist.“ Das gilt auch für einen „Regelverstoß des Schiedsrichters, wenn dieser die Spielwertung (...) mit hoher Wahrscheinlichkeit beeinflusst hat“.

Künzings Trainer Matthias Süß ist davon überzeugt. Bis zur 91. Minute führte seine Mannschaft mit 1:0. Dann wurde es unübersichtlich und turbulent: „Christian Seidl ist im Mittelfeld gefoult worden. Das Foul wurde nicht gepfiffen, woraufhin Chris sich beschwert hat. Der Schiedsrichter wollte ihm dafür die gelbe Karte geben, aber erst bei der nächsten Spielunterbrechung“, berichtet der 34-Jährige. Dazu kam es etwa eine Minute später, allerdings und das ist der Knackpunkt: „Der Ball rollte Richtung Eckfahne, ging aber nicht ins Aus, sondern prallte von der Eckfahne zurück. Der Schiedsrichter hat plötzlich auf Freistoß für Vornbach entschieden. Keiner wusste wieso.“ Aus diesem ruhenden Ball resultierte das 1:1. Chris Seidl quittierte dies mit einem hämischen Applaus in Richtung des Referees und sah als Reaktion darauf die gelb-rote Karte. Die „Römer“ waren außer sich, verloren die Ordnung und mussten keine Minute später sogar das 1:2 schlucken.

„Es ist ihm keiner böse. Das kann jedem passieren“



Nach Abpfiff gingen die Diskussionen weiter und der Referee hat seinen Fehler eingesehen und signalisiert, dass der diesen offiziell bestätigen will. Süß rechnet ihm das hoch an: „Es ist ihm keiner böse, so etwas ist menschlich und kann jedem passieren. Aber er hat damit dem Spiel eine andere Richtung gegeben, weil wir das Spiel ansonsten gewonnen hätten.“ Für die Vornbacher tut es dem Künzinger Coach ebenfalls leid: „Sie können nichts dafür, es hat auch gar nichts mit ihnen zu tun, aber ich denke, wir müssen da schon Protest einlegen.“

Ob es allerdings tatsächlich zu einem Wiederholungsspiel kommt, muss das Bezirkssportgericht entscheiden. Da will SR-Bezirkschef Robert Fischer nicht vorgreifen. Nur so viel: Nach seiner Ansicht ist der „Protest der Künzinger berechtigt, weil es eine falsche Spielfortsetzung gab“.