Deggendorf/Metten
Pfarrer Hans Greulich in den Ruhestand verabschiedet

02.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:45 Uhr

Pfarrer Hans Greulich bei seiner Predigt. −Fotos: Jenner

Abschiede sind oft ein Grund für Trauer und Wehmut. Anders der Abschied des evangelischen Pfarrers Hans Greulich in den Ruhestand. Zu seinem letzten Arbeitstag, dem Sonntag Jubilate im Jahreskreis, strömten viele Besucher in die Mettener Christuskirche, unter ihnen auch Politiker und katholische Wegbegleiter.

Der Gottesdienst und der anschließende Empfang im Dietrich-Bonhoeffer-Saal gestalteten sich heiter und fröhlich und manche Anekdote wurde durch lauthalse Lacher quittiert. In den zahlreichen Rückblicken wurde unisono das Bild eines so gläubigen wie menschenfreundlichen wie impulsiven Christenmenschen deutlich. Er wurde zwar in einem Segensakt von seiner Berufung als Pfarrer entpflichtet, er darf aber weiter als Pfarrer Gottesdienste und Kasualhandlungen abhalten.

Pfarrer Klaus-Ulrich Bomhard kommentierte in seiner Begrüßung das breite Interesse im Bekanntheitsgrad des Pfarrers Greulich, dessen Dienst weit über Deggendorf und Metten hinaus bekannt sei. Sein Dank galt dem Organisten Steffen Kritsch und dem Mesner Albert Schwarz sowie Magdalena Breu für ihre Gesangseinlagen sowie den Konfirmanden Micha, Jannik, Louis, Pia und Tomke, die den Gottesdienst moderierten und durch manche Zwischenfrage Pfarrer Greulich nachdenklich stimmten. Er selber bekannte als Vorwort zu seiner Predigt, „was mir zukünftig fehlen wird, das sind die Sonntagvormittage mit den interessierten Gemeindemitgliedern“.

Und ganz unvermutet klang zwischen den Kirchenbänken leise eine bekannte Melodie hervor: „A Horse with No Name“ der Gruppe America. Aber „der Reiter ist angekommen und auf einmal grünt und blüht alles“. Pfarrer Greulich erinnerte an seinen Vater, der anfangs überhaupt nicht begeistert davon gewesen sei, dass Sohn Hans Pfarrer werden wollte. Trotzdem sei er Zeit seines Lebens sehr großzügig und verlässlich gewesen, „und meine Mutter hat mir ein großes Maß an Liebe vermittelt“.

Von beiden, die der Kriegskindergeneration angehörten, hätte er das zähe Gen des Durchhaltewillens vermittelt bekommen, das er sich über die vielen Jahre bewahrt hätte, in denen er als Pfarrer wirkte.

Pfarrerin Elke von Winning, die stellvertretende Dekanin des Donaudekanats Regensburg, zitierte eine Freundin von Pfarrer Greulich: „Wo der Hans ist, rührt sich was“. Diese Wertschätzung zeige sich auch durch die vielen Gottesdienstbesucher. Von Winning entpflichtete Greulich in einem Segensakt, dadurch ende sein Dienst in der Öffentlichkeit und er gehe in einen neuen Lebensabschnitt hinein. „Du gehst singend, betend und humorvoll.“

Pfarrer Godehardt Wallner wandte sein Grußwort an den „Bruder Hans“, mit dem ihn über die vergangenen Jahre ein gutes und freundschaftliches Miteinander verbunden hätte.

Nach Predigt, Kirchenlied und Gruß- und Abschiedsworten dankten die Gottesdienstbesucher mit stehendem Applaus. Und im Anschluss blieb bei einem Empfang im Dietrich-Bonhoeffer-Saal Zeit für manchen Plausch.

− tj