Premiere des Weihnachtsprogramms
Petzenhauser und Wählt: „Mia schenk ma uns nix“

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:23 Uhr
Josefine Eichwald

Eva Petzenhauser und Stefan Wählt zwischen „Vanillekipferl-Blues“ und „All I Want For Christmas“ in „Mia schenk ma uns nix“. −Foto: Eichwald

Es ist wenig auf die staade Zeit abgestimmt, wie Eva Petzenhauser und Stefan Wählt auf ihr Weihnachtsprogramm „Mia schenk ma uns nix“ einstimmen: „Red Bull verleiht...“, heißt die Vorgabe von der Bühne – „Flügel!“ ergänzen die Premierenbesucher den Werbespruch in der Deggendorfer Stadthalle. Ebenso verläuft es bei „Brille?“ – „Fielmann!“.

Im Anschluss beleuchtet das Duo aus Eggenfelden und Landau an der Isar im Programm „Mia schenk ma uns nix“ mit hintersinnigen Betrachtungen, feiner Ironie und musikalisch Klischees rund den Heiligen Abend. Dabei wird der Stresstest von der Last-Minute-Geschenksuche bis zu den Nöten der Ehemänner, den richtigen Christbaum heimzubringen („Mit am Lächeln, ganz am fies’n, frog i, konn ma den Baam aa leas’n?“) auch zum Stresstest für die Bauchmuskeln.

Weil der 24. Dezember allein „ned so prickelnd ist“ spielt Eva die Prosecco-angeheiterte „Late-Night-Uschi“ im Wirtshaus. Sie integriert ein Dutzend Weihnachtslieder in ihre Erzählung, bis der Prosecco ned oben raus, sondern „dem Schoß entsprungen“ ist mit der Erkenntnis: „Des mach i ned alle Jahre wieder“.

Es ist auch ein Fest für die Augen, wie sich ihr Bühnenpartner mit dem „Super-Body-Vibrations-Gürtel“ die Pfunde vom Feiertagsessen abtrainiert: Stefan Wählts durchgerüttelte Verrenkungen sind eine Glanzleistung, die Eva Petzenhauser im sanft-eindringlichen Werbejargon kommentiert.

Zwischen den rasch wechselnden Szenen wird aufs Zuhören fokussiert: etwa, wenn die Autoren aus ihrem Weihnachtsgedichte-Buch Beiträge über den „letzten Nikolaus“, die „Feuerzangenbowle“ oder über den „Pyroman“ an Silvester vorlesen.

Eva Petzenhauser und Stefan Wählt liefern (ir-)rationale Überlegungen: „Grundkurs: Wege aus der Besinnlichkeit“. Sie liefern Sprachwitz: „Schenken Sie Ihrem Partner eine Auszeit!“ Und sie liefern Gags und Kalauer: „Wunsch meiner Frau: In drei Sekunden von null auf hundert“ – Geschenk: eine Personenwaage. Viele Facetten, die manchen rund um Weihnachten in den Wahnsinn treiben kann, sind zwei Stunden lang auf auf amüsante Weise näher gerückt. Damit hat sich das „Warten aufs Christkind“ gelohnt, wegen Corona musste die Premiere „seit vielen Jahren“ verschoben werden.

Josefine Eichwald


Am 4.12. in Oberalteich, 8.12. in Landau, 16./17.12. Bad Griesbach, 23.12. München