DSC-Talente leben ihren Aufstiegstraum
Oberliga-Spieler, Co-Trainer, Dauereinsatz: Mit Verteidiger Marcel Pfänder will die U20 Klostersee knacken

01.03.2024 | Stand 01.03.2024, 10:52 Uhr

Auch die U17-Mannschaft des Deggendorfer SC will am Wochenende jubeln und in die DNL1 aufsteigen. − Foto: Privat

Dass gegen Ende der Spielzeit 2023/24 gleich zwei Mannschaften die Chance haben aufzusteigen, damit hätten bei der Nachwuchsabteilung des Deggendorfer SC wohl die größten Optimisten nicht gerechnet. In den letzten Wochen zeichnet sich jedoch genau dies ab: Während die U20-Mannschaft am kommenden Sonntag in ihre Halbfinalserie gegen den EHC Klostersee startet, steht für die U17 das alles entscheidende letzte Wochenende auf dem Plan.

Wie die Chancen sind, wie die Gegner heißen und wie wichtig dieser Aufstieg wäre, will die Heimatzeitung etwas genauer unter die Lupe nehmen.

U20-Mannschaft



Gerade einmal zwei Spiele benötigte der EHC Klostersee, um sich im Viertelfinale gegen den HC Landsberg durchzusetzen und damit das Teilnehmerfeld des Halbfinals zu komplettieren. Damit steht fest: Der DSC trifft auf die Grafinger, das zweite Halbfinale bestreiten der EV Ravensburg und der Mannheimer ERC. „Ich freue mich natürlich nicht nur auf die Playoffs der Oberliga als Spieler, sondern auch bei der U20 als Co-Trainer. Wir müssen da einfach von Spiel zu Spiel denken und wollen im bestmöglichen Fall natürlich diesen Aufstieg feiern“, so Oberliga-Verteidiger Marcel Pfänder, der außerdem erwähnt: „Das wäre nicht nur für uns toll, das zu erleben, sondern auch für den ganzen Verein ein großer Schritt nach vorne.“ Aber der Reihe nach, denn ausgerechnet der EHC war es, der dem DSC immer wieder Kopfschmerzen bereitete: Trotz satten 13 Niederlagen am Stück, die die Grafinger als Aufsteiger zu Saisonbeginn hinnehmen musste, gelang es der Mannschaft von Coach Sebastian Becker mehr und mehr ihren Spielstil zu finden und dementsprechend auch Punkte einzufahren. Am Ende waren es 28 Zähler aus 35 Partien – und sechs Punkte davon konnte man mit 6:5 und 1:0 gegen den DSC einfahren. „Das waren nicht unsere besten Spiele. Vor allem auswärts haben wir uns schwergetan, ein Tor zu schießen. Und ohne Tore gewinnst du eben keine Spiele“, erklärt Headcoach Robert Suchomski, der außerdem hinzufügt: „Jedem muss klar sein, dass diese Spiele aber nun hinter uns liegen. Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir jeden in dieser Liga schlagen können und das haben wir auch schon bewiesen.“ Ihren Teil dazu beisteuern könnten dann wohlmöglich auch die Oberligaspieler Louis Eisenhut, Kevin dengle, Jonas Stern und Johannes Schmid. „Das hängt immer davon ab, wie die Situation im Oberligakader aussieht. Jeder weiß, dass wir in dieser Saison viele Verletzte haben, dementsprechend wird sich das auch kurzfristig entscheiden, wer am Ende bei welcher Mannschaft dabei ist“, erklärt Suchomski weiter.

U17-Mannschaft



Anders als bei der U20, gibt es den Modus der Playoffs bei der U17 hingegen nicht – der Verband hat sich hier für ein anderes Konzept entschieden: Nach den Hauptrunden stoßen die letzten vier Teams der DNL1 zu allen Teilnehmern der DNL2 hinzu und bilden damit eine sogenannte „Qualifikationsrunde“, welche am Ende die vier besten Teams in die DNL1 aufsteigen lässt. Das Problem dabei? Es steht das letzte Wochenende dieser Qualifikationsrunde vor der Tür und exakt fünf Teams streiten sich um jene vier Tabellenplätze, welche den Aufstieg bedeuten: Kaufbeuren (53 Punkte), Bietigheim (46), München (44), Deggendorf (43) und Augsburg (43). Und als wäre es noch nicht spannend genug, treffen ein Teil dieser Teams am letzten Wochenende auch noch direkt aufeinander. Denn während sich der EHC München gleich zweifach mit dem ESV Kaufbeuren misst, trifft der DSC in der heimischen Festung an der Trat ebenfalls doppelt auf den SC Bietigheim-Bissingen. „Wir haben das ganze Jahr dafür gearbeitet, um heute genau dort zu stehen, wo wir jetzt stehen“, erklärt Markus Weinzierl, U17-Headcoach und DSC-Nachwuchsleiter in Personalunion, und fügt hinzu: „Da willst du das jetzt natürlich auch schaffen. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch klarstellen, dass wir erhobenen Hauptes aus dieser Saison gehen können, egal wie es nun ausgeht. Mit den Ausfällen und Rückschlägen, die wir diese Saison kompensieren mussten, ist es bereits jetzt ein großer Erfolg, dass wir noch immer um diesen vierten Tabellenplatz mitspielen.“ Dass die Aufgabe, diesen Platz am letzten Woche zu verteidigen, jedoch alles andere als leicht werden wird, zeigt der direkte Vergleich gegen die Baden-Württemberger im bisherigen Saisonverlauf: Beide Aufeinandertreffen endeten mit 4:1 – einmal für, einmal gegen den DSC. „Das ist eine gute Mannschaft, die vor allem in der Breite sehr gut besetzt ist und dementsprechend zu jeder Zeit gefährlich werden kann. Wir dürfen uns davon aber nicht einschüchtern lassen. Absolut jeder in der Kabine hat gezeigt, warum er sich seinen Platz hier verdient hat und genau deshalb dürften das zwei sehr heiße Spiele am Wochenende werden.“

Warum die Aufstiege so wichtig wären



Doch warum wären eigentlich diese Aufstiege im Nachwuchsbereich so wichtig für das Deggendorfer Eishockey? Erst kürzlich erklärte sich hierzu Stefan Liebergesell, Prokurist der DSC Spielbetriebs GmbH & Co. KG im vereinseigenen Podcast: „Gerade wenn man sich diese U20-DNL3 ansieht, muss man feststellen, dass das eine absolute Wild-West-Liga ist. Wir bekommen fast schon wöchentlich Zusatzmeldungen von irgendwelchen Aktionen während den Spielen, die absolut nicht ins Bild passen. Noch dazu kommt, dass drei Teams beispielsweise gar nicht Playoffs spielen dürfen, weil sie sich nicht an die Beschränkung der Importstellen halten. Wir müssen also – auch zum Wohl unseres Nachwuchses – raus aus dieser Liga.“

Und andere Gründe? Einfach erklärt. „Das Konzept mit einer U17 in der 1. Liga, einer U20 in der 2. Liga und dazu noch eine Oberligamannschaft, die – Stand heute – einen Kooperationspartner in der Bayernliga hat, gibt es bis dato in unserer Region nicht. Das wäre natürlich eine interessante Sache – auch für Spieler aus Landshut oder Regensburg, die es an diesen Standorten weitaus schwerer haben, den Sprung in den Seniorenbereich zu schaffen“, weiß Nachwuchsleiter Weinzierl und warnt aber im selben Atemzug: „Wir haben auch in der vergangenen Saison viel spekuliert und standen am Ende mit leeren Händen da. Dementsprechend heißt es nun, voll fokussiert an die kommenden Aufgaben heranzutreten und dann können wir weiterreden.“

Alle DSC-Termine des Wochenendes



Auf alle Unterstützer des Deggendorfer Eishockeys wartet also ein wahres Sportwochenende in der Festung an der Trat. Um dabei den Überblick nicht zu verlieren, haben wir hier noch einmal alle Spieltermine zusammengefasst – bei allen Partien werden dabei Kioskstand und Knights-Sportsbar geöffnet haben.
Samstag, 2. März, 16.45 Uhr: DSC (U17) – Bietigheim
Sonntag, 3. März, 10.30 Uhr: DSC (U17) – Bietigheim
Sonntag, 3. März, 15.30 Uhr: DSC (U20) – Klostersee
Sonntag, 3. März, 18.45 Uhr: DSC (Oberliga) – Hamm