Neuzugang „Gulasch“ schwärmt vom DSC
Nach Regensburg-Aus fühlt sich Tomas Gulda in Deggendorf pudelwohl – und will sportlich weiter für Furore sorgen

01.12.2023 | Stand 01.12.2023, 7:00 Uhr
Roland Rappel

Verteidiger mit reichlich Routine: Tomas Gulda hat sich in Deggendorf sehr schnell gut eingefunden. Sportlich sieht sich der Tscheche im Soll, will mit dem DSC weiter oben mitmischen und heute (20 Uhr) daheim gegen die Heilbronner Falken den nächsten Sieg einfahren. − Foto: Roland Rappel

Tomas Gulda ist nach Carter Popoff der zweite „echte“ Neuzugang beim Deggendorfer SC. Und wie Popoff war auch Gulda kein richtig neues Gesicht in Deggendorf. Denn der 34 Jahre alte Verteidiger war zuletzt acht Spielzeiten bei den Eisbären Regensburg, davor beim ERC Sonthofen, und kennt damit auch das DSC-Stadion in- und auswendig – zumindest von der Gästekabine aus gesehen.

Vor der Saison war Gulda die Donau abwärts gewandert und hat sich dem aktuellen Tabellenzweiten der Oberliga Süd angeschlossen. Kein leichter Schritt, wie der gebürtige Tscheche zugibt: „Das Gesamtpaket in Regensburg hat gepasst, mir hat es dort sehr gefallen. Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich auch meine Karriere dort beendet. Der Abschied war nicht leicht, und es hat lange in mir gearbeitet, weil ich nachgedacht hatte, was ich falsch gemacht habe.“ Letztlich konnten sich die Eisbären und Gulda auf keinen Vertrag mehr einigen. Sicherlich: Die Eisbären mussten sich in allen Mannschaftsteilen verändern, da konnte man auch vor verdienten Spielern keinen Halt machen. „So ist es halt im Sport“, weiß auch Gulda, der an der Grenze zu Tschechien bleiben wollte, nah an der Hauptstadt Prag.

In Deggendorf hat sich „Gulasch“, so der Spitzname des Verteidigers, gut eingefunden: „Wir haben eine großartige Truppe, eine gute Stimmung im Team. Der große Unterschied zu Regensburg ist, dass ich jetzt der neuntälteste bin. In Regensburg gehörte ich zu den ältesten im Team.“ Das bekam der Verteidiger im ersten Training auch zu spüren, wie er mit einem Lachen erzählt: „Die Alten haben sich hinter mich gestellt und mich eine Übung falsch machen lassen. Ich bekam direkt eine Ansage von Jiri (Trainer Ehrenberger; Anm. d. Red.), dann haben sie sich den Hintern abgelacht. Ich kannte Jiri noch nicht so gut und wusste noch nicht so genau, was er will.“ Mittlerweile habe sich das allerdings erledigt, die Übungen seien nun in den Kopf gebrannt.

Was die sportlichen Erwartungen betrifft, so sieht sich Tomas Gulda im Soll: „Ich bin schon hierhergekommen, dass wir oben mitmischen können, das war schon mein Ziel. Ob das jetzt der zweite, oder der vierte Platz ist, das ist zweitrangig.“ Ob die erfahrene Hintermannschaft ein großer Trumpf ist? „Es kommt schon auf alles an: Wir sind vorne ausgeglichen, alle vier Reihen können ein Spiel entscheiden. Hinten haben wir einen, der dir den Hintern rettet. Die Mischung muss passen, und das tut sie bei uns.“ Wie eben bei einem guten Gulasch – scharf und würzig. Das zeigt sich auch im Rückblick auf das vergangene Wochenende: Gegen Höchstadt hat das Team laut Gulda nicht so performt, wie man sich das vorgenommen hatte. „Daher wollten wir gegen Garmisch anders auftreten. Einen Neustart wagen.“ Und das klappte fast perfekt, das 4:1 war am Ende ungefährdet.

Falken landen heute in der Festung an der Trat



Und genau dort, wo man gegen Garmsich aufhörte, will der DSC heute im Heimspiel gegen die Heilbronner Falken (Bully: 20 Uhr) weitermachen. 1735 Tage liegen zwischen dem letzten Heimspiel des DSC gegen Heilbronn, damals noch zu DEL2-Zeiten, und dem aktuellen Duell. Sportlich hat sich bei den Gästen in der Zwischenzeit einiges getan, stieg man doch sportlich am Ende der Spielzeit 2022/2023 in die Oberliga Süd ab. Aus der letztjährigen DEL2-Mannschaft blieben lediglich Frédérik Cabana, Malte Krenzlin und Dauerbrenner Cory Mapes bei den Falken. Luke Volkmann trat zwar ebenso den Weg in die dritthöchste deutsche Spielklasse an, verließ Heilbronn aber Mitte November in Richtung Leipzig in die Oberliga Nord. Mit Robin Just, Sam Verelst und den Wernerson-Libäck-Zwillingen konnte man sich namhaft verstärken.

Nach fünf Siegen aus den ersten sechs Partien der Saison startete man nahezu perfekt in die Saison 2023/2024. Ende Oktober musste man eine kleine sportliche Talsohle überqueren, bevor man sich danach wieder in der oberen Tabellenhälfte eingependelt hat. So steht die Mannschaft von Headcoach Frank Petrozza aktuell auf dem sechsten Rang in Schlagdistanz um das Playoff-Heimrecht.

Lange Sperre für Heilbronns Nummer 1

Berger

Umso schwerer trifft Heilbronn die 10-Spiele-Sperre von ihrer etatmäßigen Nummer 1 im Tor, Patrick Berger. Vertreten wird er aktuell
von Nils Kapteinat, welcher in der letzten Saison noch das Tür der Hamburg Crocodiles gehütet hat, und Leon Willerscheid. Willerscheid
wurde im Rahmen einer Kooperation mit den Jungadlern Mannheim an die Falken verliehen.

Aus dem DSC-Lazarett kann man aktuell wenig Bewegung verzeichnen. Sowohl Lukas Miculka, Petr Stloukal als auch Leon Zitzer sind für kommendes Wochenende keine Optionen. Welche Youngsters ins Line-Up rücken, entscheidet sich kurzfristig.