Saisonstart in der Basketball- Bayernliga
„Es ist dramatisch!“: Plattlings Basketballer und Trainer-Guru Dejworek – zwischen Euphorie und Sorgen

01.10.2023 | Stand 01.10.2023, 14:42 Uhr
Franz Nagl

„Wir wollen nicht absteigen“, gibt Plattlings Trainer Leopold Dejworek als Saisonziel aus. − Foto: Franz Nagl

Die Scorpions aus Plattling haben sich in der vergangenen Saison im regionalen Basketball einen Namen gemacht. Die Korbwerfer aus der Isar-Stadt schafften unter der Leitung von Trainer Leopold Dejworek (71) in den Playoffs den Aufstieg in die Bayernliga Mitte und erzielten damit einen bemerkenswerten Erfolg.

Allein die zunehmenden Zuschauerzahlen bewiesen es, dass in der Plattlinger Grundschulturnhalle großartiger Basketballsport zu erleben ist. Das Sahnehäubchen dieses Sportjahres war dann zweifellos der surreale Triumph der deutschen Basketballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft auf den Philippinen, Japan und Indonesien. Auf den Weg dorthin schlug die Nationalmannschaft unter anderem das Team aus dem Heimatland des Basketballs – die USA.

Aber wie sieht es mit der Euphorie beim Aufsteiger vor dem Saisonauftakt am frühen Sonntagabend gegen die TuSpo Heroldsberg bei Nürnberg aus? Spürt man auch in Plattling aufgrund des historischen WM-Siegs mehr Interesse am Basketball? „Die WM war eine wunderbare Werbung für den deutschen Basketball. Wir haben eine sehr gute Entwicklung und Begeisterung bei den Minis entdeckt und haben einen sehr großen Zulauf bei der U18. Das ist sehr positiv“, freut sich Scorpions-Coach Dejworek über das zunehmende Interesse der jungen Menschen am Basketball.

Hilferuf nach Neuzugängen – Lette einzige Verstärkung



Sorgen bereitet dem Basketballlehrer aber die Verfassung seiner Truppe. „Wir sind momentan überhaupt nicht für den Wettkampf vorbereitet“, bedauert Dejworek. Nach dem Aufstieg standen im Training lediglich drei bis sechs Spieler durchschnittlich zur Verfügung. Zielführendes Training? Ausgeschlossen! „Es ist dramatisch! Das ist beruflich oder familiär begründet. Auch Verletzungen spielen dabei eine Rolle“, verrät der 71-Jährige, der sich wünschen würde, wenn sich noch leistungsstarke Spieler aus der Region melden würden. Überhaupt hat sich der Kader zur Vorsaison so gut wie nicht verändert. Einzig der Lette Ingus Kukutis hat sich den Scorpions angeschlossen. Der 26-Jährige war zuletzt bei den OC LimbažI in der zweiten lettischen Liga aktiv. Beruflich verschlug es ihn nach Plattling.

Fast logisch, dass die Erwartungen für die kommende Spielzeit in der Bayernliga eher bescheiden ausfallen. „Wir wollen nicht absteigen“, gibt der Trainer als Saisonziel aus. Beinahe mit kalter Hose geht’s zum Auftakt gegen Heroldsberg. Zugleich der Startschuss in eine Woche mit drei Spielen in sieben Tagen. Denn am Einheitstag (Dienstag, 3. Oktober) geht‘s zum Derby gegen den Vorjahreszweiten und Topfavoriten auf die Meisterschaft, die Dukes nach Dingolfing, und am kommenden Wochenende empfangen die Scorpions den TSV Ansbach 2.

Dass die Plattlinger das Zeug für die Bayernliga mitbringen, haben sie in der letzten Saison nicht nur einmal bewiesen. Teilweise spielten sich Milan Stanojevic und seine Mitstreiter förmlich in einen Rausch und begeisterten die Zuschauer mit tollem Basketball. Und wie es im Sport so häufig der Fall ist: Wenn zum ersten Saisonspiel der erste Jump vollzogen ist, ist die Vorbereitung Geschichte. Und auch die Plattlinger werden zum Auftakt auf dem Punkt top vorbereitet auf dem Parkett stehen. Allein dafür steht der Name Leopold Dejworek. Anwurf ist in der Plattlinger Grundschulturnhalle in der Preysingstraße um 17 Uhr.