Deggendorf
Mauerbau in der Veilchengasse

24.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:16 Uhr

Zwischen Markmiller (links) und Schötz-Haus wird eine Hofmauer mit Einfahrt und zwei großen Durchbrüchen gebaut. −Foto: J. Bernklau

Von Michaela Arbinger

Die Mauer muss hin. Das hat das Landesamt für Denkmalpflege für das Grundstück zwischen dem fast fertig sanierten Schötz-Haus und Markmiller entschieden. Denn: So eine Lücke sei nicht schön fürs Stadtbild. Also wird in der Veilchengasse gebaut.

Nein, es kommt kein Gebäude dahinter, lautet die Antwort auf die Frage, was das denn werden soll. In der Veilchengasse ist also eine klassische Hofmauer hochgezogen worden – immerhin auf eine stattliche Höhe von 4,50 Meter; mit einer Einfahrt und zwei großen Durchbrüchen. Dahinter liegen über 200 Quadratmeter beste Innenstadtlage und eine recht wuchtig geratene Fluchttreppe. Vier Stellplätze sollen entstehen, vielleicht ein Müllhäusl und ansonsten viel Grün, das aus großen Pflanztrögen und an frei stehenden Spalieren sprießen soll. „Man schaut durch die großen Fenster quasi ins Grüne“, sagt Markus Kress.

2020 hatte die Karl-Gruppe das Modehaus Schötz-Stenzer gekauft. Im Auftrag des Unternehmens plant Markus Kress die Sanierung des prächtigen Gebäudes, das 1914 auf dem Grundstück der ehemaligen Brauerei Baier von David Steigenberger (Vater des Hoteliers Albert Steigeberger) gebaut wurde. Die in den 1980er Jahren entstandenen Anbauten in der Veilchengasse – ein Lagerhaus und ein Verkaufsnebengebäude – waren nicht erhaltenswert. Sie wurden abgerissen, um das Haus von dort aus neu erschließen zu können.

Beim ursprünglichen Gedanken, den durch den Abriss entstandenen Hof komplett offen zu lassen, spielte das Landesamt für Denkmalpflege nicht mit. „Es sollte eine Mauer hin, weil solche Lücken nicht üblich sind“, nennt Markus Kress die für ihn nachvollziehbare Begründung. Also machte sich sein Deggendorfer Architekturbüro ans Werk. „Uns war wichtig, dass es nicht ausschaut, als hätte man bei einem Abriss ein Mäuerchen stehen gelassen“, erläutert er – und hat dabei wohl die gewöhnungsbedürftige Hofmauer beim Weißbräu vor dem geistigen Auge.

Die Sanierung des Schötz-Hauses wird laut Markus Kress im März abgeschlossen sein. Neben Optik Fielmann wird dann auch die Hochschule einziehen und auf 1240 Quadratmetern einen Lehrsaal und Verwaltungsräume einrichten.