Ansprache von Kreisobmann Michael Klampfl
Landfrauenfrühstück in Osterhofen mit Politik, Musikkabarett und 200 Gästen

19.02.2024 | Stand 19.02.2024, 14:35 Uhr
Theresia Friedberger

Das Landfrauenfrühstück des Bauernverbandes mit (v.l.) Kreisbäuerin Rosmarie Mattis, Kreisobmann Michael Klampfl und stellvertretender Kreisbäuerin Heidi Wenig wurde umrahmt von Musikkabarett mit (hinten, v.l.) Daniel Zacher, Veronika Frank und Tom Bauer.

Zum Landfrauenfrühstück mit Vortrag und Musikkabarett hatte der Bauernverband am Samstag in das Donaucenter Schubert in Osterhofen (Lkr Deggendorf) eingeladen. Kreisbäuerin Rosmarie Mattis begrüßte dazu rund 200 Gäste, darunter auch Kreisobmann Michael Klampfl und den Künzinger Bürgermeister Siegfried Lobmeier sowie die Gruppe „Bauernzunft“.

Klampfl hielt einen kurzen Vortrag über die aktuellen Probleme in der Landwirtschaft und die daraus resultierenden Protestaktionen. Er betonte, die Streichung der Diesel-Rückvergütung und eine Kfz-Steuer seien nur die „Spitze des Eisbergs“ und hätten das Fass zum Überlaufen gebracht: „Wir Landwirte ersticken in einer Verordnungsflut“, unterstrich der Kreisobmann.

„Wir distanzieren uns ausdrücklich von der AfD“



Viele Vorschriften seien ohne Praxisbezug. Eine Bewirtschaftung nach Witterungsverlauf sei dadurch fast nicht möglich, man müsse sich nach dem Kalender richten. Er führte aus, die Landwirte konkurrierten mit der ganzen Welt und bewegten sich derzeit im Mittelfeld. Der Selbstversorgungsgrad bei Obst und Gemüse liege gerade einmal bei 25 bis 35 Prozent. Klampfl äußerte sich auch kritisch zur geplanten Tierwohlabgabe.

Zu den Protestaktionen stellte er fest, es sei erfreulich, dass sich viele junge Bauern daran beteiligten, die ihre Zukunft in der Landwirtschaft sehen und sich dafür einsetzen. „Wir sind gut organisiert und jede Demo wird ordnungsgemäß angemeldet und geht mit einem Sicherheitskonzept einher“, führte er aus. „Und wir distanzieren uns ausdrücklich von der AfD“, betonte der Kreisobmann weiter. Diese habe bisher den Abbau aller Subventionen gefordert und versuche plötzlich, sich auf die Seite der Bauern zu schlagen.

Zünftige Musik mit „Bauernzunft“



Klampfl bedauerte die mangelnde Unterstützung durch die aktuelle Regierung. „Da werden Vorschriften ohne Überlegung aus dem Ärmel geschüttelt“, monierte Klampfl. Dies sei keine seriöse Politik.

Die Pause zwischen den Programmpunkten bot Gelegenheit, die Teller am reich bestückten Buffet wieder aufzufüllen. Ablenkung von den Problemen versprach das Musikkabarett, das nach der Pause auf dem Programm stand. Rosmarie Mattis stellte das Musikkabarett mit Tom Bauer, Veronika Frank und Daniel Zacher vor, die ihren Lebenslauf launig ergänzten. Der Name „Bauernzunft“ spiegelt das Programm wieder.

„Wir sind zünftig und machen zünftige Musik“, erklärte Tom Bauer. Er versprach eine „Reise durch Bayern in einer Zeit, als es noch Wirtshäuser und Kammerfenster gab“. Auch das Bühnenbild stand für das angekündigte „alte Liedgut“, das freilich modern aufbereitet war. Sie besangen die „neumoderne Ruah“, die nur ohne Handy und Messenger möglich sei, ebenso wie den süßen Senf im Lied „Für Luise“.

Das Lied über die Wiedergeburt war eine „interaktive Mitmachnummer“, bei der das Publikum raten durfte, was die besungene Person wohl im früheren Leben war. Aber auch das Instrumentalstück „Die kleine Hexe“, das Akkordeonist Daniel Zacher für das Landestheater komponiert hatte, wurde dargebracht und erhielt viel Beifall. Das Musikkabarett kam gut an und sorgte für eine heitere Atmosphäre bei dem beliebten Landfrauenfrühstück.

− tf