Würdigung durch Ilse Aigner
Klaus Heimann ein „wirklicher Held“: Verfassungsorden für Pflege seit 25 Jahren

10.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:21 Uhr

Klaus Heimann (L:) bekam von Ilse Aigner im Beisein von dritter Bürgermeisterin Renate Wasmeier (2.v.r.) und stellvertretendem Landrat Roman Fischer (r.) den Verfassungsorden. −Foto: Gabriel

Der Bayerische Verfassungsorden gehört zu den staatlichen Auszeichnungen, die in Bayern am seltensten verliehen werden. Die Präsidentin des Landtags verleiht ihn an höchstens 50 Bürgerinnen und Bürger im Jahr, die sich herausragend für das Gemeinwohl engagieren. Der Deggendorfer Klaus Heimann gehört nun zu diesem kleinen Kreis der Ordensträger. Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat ihm den Orden am Dienstagabend überreicht.



Trotz einer eigenen Erkrankung pflegt Klaus Heimann seit mehr als 25 Jahren seine Frau, die nach einer Gehirnblutung schwerstbehindert ist, im gemeinsamen Zuhause. Ohne zu zögern, hat Klaus Heimann das Schicksal seiner Ehefrau als seine Lebensaufgabe angenommen. Lediglich vier Stunden wöchentlich nimmt er hierfür externe Hilfe in Anspruch. Während der übrigen Zeit pflegt er seine Frau Tag und Nacht, rund um die Uhr, und trägt für alle Belange und Bedürfnisse seiner Frau die Verantwortung – und das über einen so langen Zeitraum. „Angesichts dieser Lebensaufgabe fehlen einem die Worte“, sagte Aigner bei der Verleihung im Alten Rathaus. „Sie sind ein wirklicher Held.“

Bedeutung für die Gesellschaft

Mit der Ehrung des Deggendorfers sollten die großen Leistungen aller pflegenden Angehörigen gewürdigt werden, stellte die Landtagspräsidentin fest. Die häusliche Pflege und ihre Bedeutung für die Gesellschaft könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Normalerweise findet die Verleihung in feierlichem Rahmen in München im Maximilianeum statt, sagte Aigner. Doch Klaus Heimann wusste nicht, wie er zu der Veranstaltung fahren sollte, ohne seine Frau alleine zu lassen. Und so brachte Landtagspräsidentin Aigner den Orden nach Deggendorf. Bei der Verleihung im Alten Rathaus waren die Kinder und Schwiegerkinder sowie die Enkelin Heimanns, dritte Bürgermeisterin Renate Wasmeier und stellvertretender Landrat Roman Fischer dabei.