Fällt schon die Titelentscheidung?
„Jetzt sind wir dran“: Deggenau träumt von der Kreisliga – aber erst kommt Mörtlbauer mit Handlab

12.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:14 Uhr

Der SV Deggenau übt schon mal wie man richtig jubelt – und feiert. Der SV Deggenau steht mit fünf Punkten Vorsprung bei noch drei ausstehenden Partien ganz dicht vor der Kreisklassen-Meisterschaft. −Foto: Franz Nagl

Das zweite Jahr ist immer das schwerste – eine Aussage, die oftmals vielleicht sogar stimmen mag. Beim SV Deggenau herrscht jedoch auch in dieser Spielzeit der Kreisklasse Deggendorf hervorragende Laune.

Drei Spieltag vor Abschluss der Saison belegt die Mannschaft von Trainerduo Benjamin Schiller und Johannes Sammer mit 53 Punkten aus 23 Spielen den ersten Tabellenplatz, verfolgt vom Aufsteiger aus Stephansposching, welcher bis dato 48 Punkte einfahren konnte, und dem Kreisliga-Absteiger aus Handlab-Iggensbach mit 45 Zählern.

Die Ausgangssituation

„Ehrlich gesagt, haben wir absolut nicht damit gerechnet, auch dieses Jahr diese Chance zu haben, in die Kreisliga aufzusteigen“, erzählt Uwe Eisenhut, SVD-Vorstandsvorsitzender, und begründet seine Aussage: „Nachdem wir letztes Jahr in der Relegation gescheitert sind, sank der Kopf beim ein oder anderen natürlich etwas nach unten. Hinzukommt, dass wir im Anschluss außerdem eine sehr kurze Sommerpause hatten, in der jeder erst einmal verarbeiten musste, was in den Spielen gegen Motzing und Eberhardsberg falsch gelaufen ist.“ Umso erstaunlicher ist es dann jedoch, wie die Mannschaft zurückgekommen ist. Trotz kurzem Formtief nach der Winterpause, konnte sich der SVD an der Tabellenspitze weitestgehend behaupten und kann es nun selbst entscheiden, ob ab kommender Saison Kreisligafußball im Deggendorfer Vorort zu sehen ist: „Wir haben es nun selbst in der Hand, die Saison erfolgreich abzuschließen und das zu erreichen, was wir letzte Saison knapp verpasst haben.“

Das Restprogramm

Die verbleibenden drei Spieltag haben es jedoch in sich: bevor an den beiden letzten Wochenenden das Auswärtsspiel gegen den FC Niederwinkling, sowie der Heimauftritt gegen den SV Bernried anstehen, kommt es zuvor schon zum Topspiel gegen den FC Handlab-Iggensbach (siehe Bericht unten). Der Absteiger – vor der Saison von vielen Kennern der Kreisklasse als absoluter Topfavorit auf den Meistertitel gestartet – ist auf Zählbares angewiesen, will man die Chance einer Kreisliga-Rückkehr wahren. Eine Situation, um die natürlich auch Eisenhut weiß: „Ich denke, das wird ein sehr schwieriges Spiel werden. Es ist im Voraus schwer zu sagen, wer hier am Ende das bessere Ende für sich haben wird.“ Im Hinspiel konnte Deggenau am Ende einen deutlichen Auswärtssieg feiern: mit 4:0 schickte man Anfang Oktober 2022 die Mannschaft von Trainer Manuel Mörtlbauer vom Feld.

Meister, wenn...

Sicher ist auf jeden Fall, dass es bereits an diesem Wochenende eine Entscheidung für den SV Deggenau geben kann – auch abhängig vom Ergebnis der Spvgg Stephanposching gegen den TSV Natternberg. „Es ist sicherlich nicht schlecht, dass unser Spiel bereits am Samstag stattfindet und Stephansposching erst am Sonntag spielt“, schmunzelt Eisenhut. Kann nämlich der SVD mindestens ein Unentschieden erzielen und der Kreisklassenneuling unterliegt den „Nattern“, wäre sogar die Entscheidung im Kampf um den Aufstieg aufgrund des direkten Vergleichs bereits gefallen, da Deggenau in beiden Spielen gegen Stephansposching als Sieger vom Platz ging. Eine Sache, die man im Hinterkopf hat: „Ja, selbstverständlich denkst du nach, was passiert, wenn dies oder das eintreten würde. Unterm Strich lautet unser primäres Ziel aber, an diesem Wochenende unser Spiel gegen Handlab-Iggensbach zu gewinnen. Was dann passiert, werden wir sehen“, so der Vorsitzende.

Wenn Aufstieg, dann..?

Nichtsdestotrotz lässt man es sich nicht nehmen, einen kurzen Einblick in die Planung zu geben: „Sollte es am Ende wirklich passieren, dass wir aufsteigen und binnen drei Jahren von der A-Klasse in die Kreisliga marschieren, wissen wir natürlich, dass es dort noch einmal schwerer werden wird und sich eventuell ein paar Stellschrauben ergeben, an denen wir arbeiten müssen“, versichert Eisenhut, lässt dies im selben Atemzug aber auch wieder Zukunftsmusik von morgen sein: „Ich denke, wir brauchen uns nichts vormachen: Wenn du drei Spieltage vor Ende der Saison – noch dazu mit fünf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten – ganz oben stehst, dann willst du dir das nicht mehr nehmen lassen. Wir wollen es jetzt schaffen.“ Eine Bestätigung von dem, was der Verein auch seinen Fans, Gönnern und Sponsoren in den letzten Tagen bereits eindrucksvoll vermittelt: unter dem Motto „Jetzt sind wir dran“, welches bereits auf Facebook und Instagram angekündigt wurde, wollen es alle gemeinsam nun besser machen – im zweiten Anlauf, um in der Spielzeit 2023/24 dann doch in der Kreisliga anzutreten.

Der Gegner aus Handlab



Drei Punkte in drei Partien auf den Rangzweiten Stephansposching aufholen – das klingt auf den ersten Blick durchaus realistisch für den FC Handlab-Iggensbach. „Wir haben noch nichts aufgegeben, aber es ist kein Muss“, betont Spielertrainer Manuel Mörtlbauer, nach dem 3:1-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den FC Moos. Auf den zweiten Blick weiß aber auch Mörtlbauer, dass das Restprogramm für sein Team und ihn knüppelhart wird. Nach dem Topspiel in Deggenau muss der aktuelle Tabellendritte noch gegen die SG Edenstetten sowie den FC Niederwinkling ran. Mit diesen Partien vor der Brust erscheinen die drei Punkte Rückstand dann doch nicht mehr ganz so mickrig zu sein. „Wir machen uns aber keinen Druck. Es wäre bestimmt ein Highlight und eine coole Erfahrung noch auf 2 zu springen und Relegation zu spielen, aber wir sind mit unserer Rolle zufrieden“, erklärt Mörtlbauer weiter. Nach dem Abstieg in der vorherigen Saison hat der Coach einiges umstrukturiert und viele junge Spieler integriert. „Wir sind eine gute Mannschaft, aber noch inkonstant”, analysiert der Spielertrainer weiter. Aus diesem Grund schätzt der ehemalige Schaldinger die aktuelle Tabellensituation auch als gerechtfertig ein. Deggenau wolle schon seit Jahren aufsteigen und hat dementsprechend momentan mehr Druck. Die Spvgg Stephansposching konnte den Aufschwung, der mit dem Aufstieg einherging, gut nutzen und habe ebenso seine Qualitäten. Aber natürlich schielt auch Handlab-Iggensbach noch auf 2.