Die Saison nähert sich der entscheidenden Phase. An der Spitze üben sich beide Übungsleiter in Understatement. Auerbachs Peter Gallmaier will „versuchen den positiven Druck mit Spaß zu nehmen“, während Niederalteichs Tobias Stadler es erstaunlich findet, wie „sich seine junge Truppe aus dem kleinen Tief nach der Winterpause raus gekämpft hat!“
Im Tabellenkeller geht’s fast nicht spannender. An diesem Wochenende gibt’s drei Duelle unter den sechs letzten Mannschaften der. Motzing (in Schwarzach) hat mit dem ersten Sieg des Jahres (2:0 gegen Lindberg) den Fokus auf das rettende Ufer wieder scharf gestellt. Auch Neuhausen (in Geiersthal) riecht nach einem 4:3 gegen Schwarzach wieder Lunte. Gezittert wird auch noch in Zwiesel und Degernbach. Beide treffen ebenfalls direkt aufeinander. Entschieden ist noch nichts. Dafür ist eins sicher: Auf den Fußballplätzen in den Alles-oder-Nichts-Spielen wird es ordentlich zur Sache gehen.
Auerbach – Plattling: In Auerbach steigt das absolute Topspiel des Spieltages bereits am heutigen Samstag. Die Formstarke Spvgg Plattling gibt ihre Visitenkarte im Hexenkessel Waldstadion ab. Die beste Auswärtself trifft auf die – neben Niederalteich – beste Heimelf. Und so nebenbei sind die vor der Saison als Topfavoriten auf den Wiederaufstieg gehandelten Isarstädter mit den beiden Spitzenreitern die beste Rückrunden-Elf. „Plattling ist da angekommen, wo ich sie von Anfang an gesehen habe“, beschreibt Gallmaier die Vorzeichen dieser Partie, gibt sich aber entspannt: „In unserer Situation ist es aber sowieso egal gegen wen wir spielen, da wir immer über unsere Leistungsgrenze gehen müssen – und das werden wir auch diesmal wieder tun!“ „Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben“, weiß Plattlings Sportchef Michael Döschl selbstbewusst. „Aber dies gilt es nun auch gegen den Spitzenreiter wieder zu beweisen. Wir können befreit aufspielen und wollen bis zum Ende der Saison einen versöhnlichen Tabellenabschluss erzielen“, sagt Döschl.
Niederalteich – Kirchberg: Mit Argusaugen wird Niederalteichs Trainer Tobi Stadler Plattling in Auerbach beobachten. Denn am kommenden Wochenende kreuzt die Spvgg am Sportgelände in Niederalteich auf. Zunächst steht aber eine unangenehme Aufgabe gegen den SV Kirchberg an. „Wir kennen die Qualitäten von Kirchberg“, weiß Stadler, will aber gar nichts davon wissen, dass die Gäste ein Stolperstein auf den Weg zum Titel in der Kreisliga sein sollen. „Wir haben ein klares Ziel! Unsere junge Mannschaft ist voll motiviert, konzentriert und will sich natürlich den nächsten Dreier holen“, sagt Stadler. In Kirchberg flattern nach den zuletzt erzielten Ergebnissen die Nerven. Die geschenkten Punkte aus Steinach könnten für die Kronschnabel/Winter-Truppe letztendlich den direkten Klassenerhalt bedeuten. „Das Ziel muss lauten, aus den drei Spielen noch mindestens drei Punkte mitzunehmen, um gesichert zu sein“, geben die beiden Trainer vor, die mit einem Punkt in Niederalteich freilich hochzufrieden wären.
Zwiesel – Degernbach: Das Kellerduell Nummer eins steigt heute im altehrwürdigen Jahnstadion – und nicht wie zuletzt im Gustav-Kagerbauer Stadion. Egal auf welchem Boden gespielt wird, für beide Teams zählt nur ein Sieg. „Im letzten Drittel sind wir einfach zu harmlos“, sagt Zwiesel-Coach Andi Wagner, der wieder mehr Durchschlagskraft nach vorne erwartet. „Sollten wir das umsetzen, werden wir sicher gegen Degernbach was holen“, glaubt Wagner. Gegner Degernbach hat mit zwei Punkten weniger auf dem Konto als der SCZ die schlechtere Ausgangsposition, ist aber zum Siegen fast verdammt. „Die letzten zwei Spiele haben wir wie ein Absteiger gespielt und verdient verloren. 0:10 Tore! Was gibt's da schönzureden? Wir können auch nicht weiter auf Ausrutscher unserer Konkurrenten hoffen“, sagt Sportchef Billy Bonakis, der aber Mut aus der Partie der letzten Saison zieht. „Zwiesel war letztes Jahr unser Heldenspiel, das uns die Klasse gesichert hat.“ Auch damals fand das Spiel im Jahnstadion statt. Gibt’s für die Degernbacher ein Déjá-vu?
Geiersthal – Neuhausen: Im nächsten Kellerduell geht es um mehr als nur um drei Punkte. Hier geht es ums nackte Überleben. Für den Verlierer ist wohl der Gang eine Etage tiefer nicht mehr zu vermeiden. Auch ein Unentschieden wäre für beide zu wenig. Es zählt einzig und alleine ein Sieg. „In Auerbach hätten wir uns ein Remis verdient. Wir wollen und müssen an diese Leistung anknüpfen um mit einem Heimsieg weiter im Rennen um den Ligaverbleib mitmischen zu können“, schöpft Geierstals Trainer Thomas Ketzer Mut aus dem Auftritt beim Tabellenführer. Und das mit einer Rumpfelf, die sich aufgrund der ellenlangen Verletztenliste nahezu selbst aufstellt. Im Gegensatz zu den „Geiern“ reist der SV Neuhausen-Offenberg mit einem Sieg im Gepäck in den Bayrischen Wald. Der 4:3-Sieg gegen Schwarzach war nach Ansicht von Trainer Hanse Lauerer einer der schwächeren Auftritte der letzten Wochen. „Trotzdem konnten wir uns endlich für den betriebenen Aufwand belohnen und haben uns dadurch die Möglichkeit auf den Klassenerhalt bewahrt. Großes Lob an die Mannschaft, die sich trotz der angespannten Tabellensituation als absolute Einheit präsentiert“, sagt Lauerer. Ein Thriller ist geradezu vorprogrammiert!
Schwarzach – Motzing: Zeitgleich duellieren sich Schwarzach und Motzing. Der Tabellenletzte will hier sicher das Momentum nutzen. Ein weiterer Sieg – und die Chance auf den Klassenerhalt wäre tatsächlich noch gewahrt. „Das Spiel gegen Neuhausen war leider sehr enttäuschend. Wenn wir nicht schleunigst unsere individuellen Fehler abstellen, bekommen wir ein Problem“, sagt Schwarzachs Trainer Stefan Meier, der den Ernst der Lage längst gecheckt hat. Scheinbar hat der SVS auch noch das leichtere Restprogramm, mit dem gesicherten SV Winzer und am letzten Spieltag gegen den ASV Degernbach. Ein Endspiel sollte diese Partie nicht unbedingt sein. „Wir wollen es wie in den letzten Wochen halten, und losgelöst von der Tabelle eine gute und engagierte Leistung zeigen, dann werden wir sehen, zu was es am Ende reicht. Wir haben nichts mehr zu verlieren“, sagt Motzings Trainer Markus Heigl zur nicht mehr für möglich geglaubten Schlagdistanz zur Konkurrenz.
Lindberg – Winzer: Die Niederlage in Motzing war für den TSV nicht einfach zu verdauen. „Gegen den SV Winzer sind wir auf Wiedergutmachung aus. Wir müssen uns für unseren Einsatz belohnen und zum Saisonendspurt zeigen, dass wir nicht grundlos auf diesem Tabellenplatz stehen“, sagt Co-Trainer Dominik Wagner, der der treuen Lindberger Anhängerschar endlich wieder einen Sieg schenken will. Es muss schon mit dem Teufel zugehen, dass der SV Winzer noch auf den Relegationsrang abrutscht. Ausgeschlossen ist es jedoch nicht. Deswegen sind sie an der Donau nach den noch nötigen Sicherungspunkten aus. So schnell wie möglich. „Leider haben wir zuletzt den Klassenerhalt nicht perfekt machen können. Das wollen wir jetzt schaffen. Es wird nicht leicht, aber leicht war es die ganze Saison nicht für uns“, hofft Sportchef Christian Geier auf den letzten Step für das Ticket auf eine weitere Kreisliga-Saison.
Steinach – DJK Straubing: Gibt’s eine ruhige Kugel in Steinach zu sehen? „Ein Schaulaufen wir das nicht“, schreibt ein spürbar tiefenentspannter Steinacher Trainer Daniel Färber ins Chatfenster. „Wir freuen uns, dass wir unser Saisonziel bereits erreicht haben. Ohne Druck die drei letzten Spiele bestreiten zu können, war lange nicht abzusehen. Wir wollen am Wochenende Spaß haben und uns einen geilen Fight mit der DJK liefern“, sagt Färber. Auch DJK-Trainer Voker Oßwald will nichts von Freundschaftsspiel hören: „In Steinach werden wir wieder voll gefordert sein, aber wir wollen natürlich versuchen, unseren direkten Tabellennachbarn auf Distanz zu halten.“
− fn
24. Spieltag am Samstag, 14 Uhr: Auerbach – Spvgg Plattling (Hinspiel: 1:0); 15 Uhr: SC Zwiesel – Degernbach (0:1); Sonntag, 14 Uhr: Lindberg – Winzer (2:2); 15 Uhr: Spvgg Niederalteich – Kirchberg im Wald (3:0), Schwarzach – Motzing (1:1), Geiersthal – Neuhausen/Offenberg (2:0); 16 Uhr: Steinach – DJK Straubing (2:3).
