Personenfrequenzmessung wird verlängert
Jeden Tag 9300 Besucher in Deggendorf

21.02.2024 | Stand 21.02.2024, 15:42 Uhr

Wenn gerade Donaufest ist, so wie Mitte Juli 2023, kommen auch in die in die Innenstadt so viele Menschen wie sonst nie.  − Foto: Archiv Schreiber

3,4 Millionen Menschen haben 2023 die Deggendorfer Innenstadt besucht. Das waren im Schnitt 9300 am Tag, davon die meisten in der Regel zwischen 15.30 und 16.30 Uhr. Die Besucher blieben durchschnittlich eineinhalb Stunden. Dabei war, wer zwischen 19 und 20 Uhr ankam, am längsten da.

Diese und noch einige Zahlen mehr hat Abteilungsleiter Andreas Höhn in der Sitzung des Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturausschusses (WTK) am Montag vorgestellt. Sie sind das Ergebnis der Personenfrequenzmessung, die seit Oktober 2022 und bis zum Vertragsende im März läuft. Gegen die Stimme von Corinna Ortmann (AfD) hat der Ausschuss beschlossen, das Projekt ab April um weitere 18 Monate zu verlängern. Dafür nimmt die Stadt 11000 Euro in die Hand.

Im September 2022 hatte der WTK beschlossen, in Zusammenarbeit mit einer Wiener Firma die Personenfrequenz in Deggendorf zu messen. So möchte man herausfinden, welche Veranstaltungen und Aktionen die meisten Besucher anlocken, woher letztere kommen oder in welchem Alter sie sind. Das soll dabei helfen, diese Veranstaltungen bei Bedarf anzupassen, so dass noch mehr Menschen in die Stadt kommen, von denen dann auch die Geschäfte und Lokale profitieren. Aber auch bei geplanten Ansiedlungen oder beim Entwickeln von Marketing-Maßnahmen können solche Zahlen wertvoll sein, erklärte Andreas Höhn. Mit dieser Erhebung sei man den meisten Städten einen Schritt voraus.

Das Programm erfasst Handy-Bewegungen und skaliert die Zahl



Und so funktioniert’s: Das Programm erfasst in einem festgelegten Gebiet – in Deggendorf war das zunächst die Innenstadt innerhalb der Gräben, seit Februar 2023 außerdem der Donaupark, die Graflinger Straße und Natternberg – die Bewegungen von Handys, die ins O2- oder Vodafone-Netz eingebucht sind. Mittels festgelegter Algorithmen werden diese Zahlen hochskaliert auf die tatsächlichen Werte. Über die Netzbetreiber erhält die Firma außerdem – datenschutzgerecht anonymisiert – Infos über Herkunftsorte, Alter und Geschlecht der Nutzer. So ergibt sich die Auskunft darüber, wie viele wann das Gebiet betreten und verlassen haben. Bewegungen innerhalb einzelner Straßenzüge oder auf Plätzen werden nicht erkannt. Wer länger als 4,5 Stunden bleibt, wird nicht gezählt, weil er wahrscheinlich zum Arbeiten in der Stadt ist.

Da in der Innenstadt – im Gegensatz etwa zum Donaupark – das volle Jahr 2023 erfasst worden ist, stellte Andreas Höhn die Zahlen dafür vor. Demnach waren am 1. Januar mit 4910 die wenigsten Besucher in der Stadt. Am Freitag, 7. Juli, waren es mit 12580 die meisten, gefolgt von der langen Kultur- und Einkaufsnacht und dem verkaufsoffenen Sonntag im September. Die besucherstärkste Woche war die, in der das Donaufest war, an wenigsten Menschen sind während der Oster- und Pfingstferien in die Stadt gekommen, außerdem in den Sommerferien-Wochen, in denen in Straubing das Gäubodenfest stattfand. Während im vierten Quartal 2022 etwas mehr Menschen in die Innenstadt gekommen sind als im vierten Quartal 2023, waren es während des Christkindlmarkts im vergangenen Jahr mehr.

Mehr Männer als Frauen und viele junge Leute



Die Frequenz zu bestimmten Tageszeiten hängt an Tagen mit Veranstaltungen außerdem von deren Öffnungszeiten ab, großen Einfluss auf die Zahlen hat außerdem das Wetter. Insgesamt waren etwas mehr als die Hälfte derjenigen, die in die Stadt gekommen sind, Männer, der größte Anteil war zwischen 18 und 29 Jahre alt. 53 Prozent der erfassten Personen kommen aus Deggendorf, die übrigen aus Städten und Gemeinden meist innerhalb der Region. Am stärksten gewachsen ist der Anteil der Offenberger, stellte Höhn außerdem fest.

Nachdem der WTK der Verlängerung des Projekts zugestimmt hat können nun die Daten über einen längeren Zeitraum erfasst werden. Das mache auch einen Vergleich zwischen den verschiedenen Jahren möglich.