Plattling/Aholming/Oberpöring
Ersatzfließgewässer kommt

Flurneuordnung ermöglicht Bau zwischen Niederpöring und Plattling

17.11.2022 | Stand 19.09.2023, 4:48 Uhr

Die Einleitungsurkunde überreichte (v.l.) Michael Kreiner, stellvertretender Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Niederbayern, an Antje Uhl, stellvertretende Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes Landshut. Betreut wird das Projekt unter anderem vom stellvertretenden Projektleiter Korbinian Fischer (ALE) sowie von Markus Baierl (WWA). −Foto: Utza/WWA

Nun kann das Ersatzfließgewässer rechts der Isar zwischen Niederpöring und Plattling gebaut werden – möglich macht dies eine Unternehmensflurbereinigung durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, beantragt vom Landratsamt Deggendorf. Mit der Überreichung der Urkunde durch den stellvertretenden Leiter des ALE Niederbayern, Michael Kreiner, wurde diese offiziell eingeleitet.

Es ist ein Projekt mit einer langen Vorgeschichte. In einer Pressemitteilung blickt das ALE zurück: "Mit dem Bau der Stützkraftstufe Pielweichs im Jahr 1994 hatte sich der Vorhabensträger – der Freistaat Bayern und die Uniper Kraftwerke GmbH, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Landshut – dazu verpflichtet, Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen durchzuführen." Jahrelange Rechtsstreitigkeiten verzögerten die Umsetzung. Die Lösung: eine Unternehmensflurbereinigung.

Diese umfasst ein Gebiet mit einer Größe von rund 366 Hektar, betroffen sind 133 Besitzstände. Vorausgegangen war der Anordnung eine umfassende Phase der Projektvorbereitung. Im September 2021 wurde durch ALE und WWA eine Informationsveranstaltung für die beteiligten Kommunen und Grundstückseigentümer abgehalten. Hier wurden Pläne zum Bau des Ersatzfließgewässers rechts der Isar vorgestellt. Das ALE erläuterte den Ablauf eines Unternehmensverfahrens und informierte über die Möglichkeiten einer ergänzenden Flurneuordnung. Diese findet allerdings, nach einer bei den potenziellen Teilnehmern durchgeführten Interessensabfrage, keine breite Unterstützung und ist laut ALE somit vorerst vom Tisch.

Die Trasse zum Bau des Ersatzfließgewässers rechts der Isar liegt zwischen Niederpöring und Plattling. Da sich die benötigten Flächen für den Bau nicht alle im Eigentum des Wasserwirtschaftsamtes Landshut befinden, bedient es sich der Unterstützung des ALE. Dieses kann durch seine Kernkompetenz der Bodenordnung die benötigten Flächen im Trassenverlauf zur Verfügung stellen. "Durch diese Vorgehensweise können Enteignungen und unbillige Härten für einzelne vermieden werden", schreibt das Amt für Ländliche Entwicklung. Glücklicher Umstand dabei sei, dass das WWA im Verfahrensgebiet weitaus mehr Flächen zur Verfügung stellen kann, als es für den Bau des Ersatzfließgewässers in Anspruch nehmen muss.

Neben den Vorteilen der Bodenordnung, die im Wesentlichen in der Ausweisung größerer Flurstücke, der kompletten Neuvermessung und einer geregelten Erschließung liegen, profitiere auch die Natur von der Maßnahme. Wesentlicher Punkt hierbei sei die Stützung der Grundwasserstände, die seit dem Bau der Stützkraftstufe und ihrer Stauhaltungsdämme merklich gesunken sind. Insbesondere die Auwaldvegetation profitiere davon. "Zudem wird die Durchgängigkeit der Isar für die Fische verbessert und neuer wert-voller Lebensraum geschaffen", führt das ALE aus.

− pz