„Verschandeln das Stadtbild“
Deggendorf zeigt Schrotträdern die Rote Karte

21.03.2024 | Stand 21.03.2024, 19:00 Uhr

Rote Karte für klapprige Rostmühlen. Baubetriebshof-Leiter Mathias Heubel macht es vor – für dieses Rad gilt ab sofort: entweder der Besitzer holt es innerhalb von vier Wochen ab, oder es landet im Schrott. − Foto: sms

Sie verschandeln das Stadtbild, blockieren Fahrradbügel und stellen nicht zuletzt ein Verletzungsrisiko dar: abgestellte und nie wieder abgeholte Schrottfahrräder. Die Stadt Deggendorf hat dieses Ärgernis nun ins Visier genommen. Besonders rund um den Bahnhof, aber auch in der Innenstadt nimmt die Zahl ausrangierter Drahtesel zu. Damit soll nun Schluss sein.

Die Stadt Deggendorf bemüht sich, fahrradfreundlich zu sein und für eine entsprechende Infrastruktur zu sorgen. Dazu gehören beispielsweise Fahrradbügel, an denen Radl angekettet werden können. Wenn allerdings alte, kaputte Räder diese Bügel über Monate blockieren, dann ist das mehr als ärgerlich. Bürgermeister Günther Pammer freut es, wenn im Sinne des Umweltschutzes und für eine bessere Fitness immer mehr Menschen aufs Fahrrad umsteigen. Er sagt aber auch: „Wenn Schrotträder zu einem Ärgernis werden, dann müssen die weg.“

„Ich hoffe die Leute haben ein Einsehen“, sagt Bürgermeister Günther Pammer



Dieses Aufräumen übernimmt ab sofort der Baubetriebshof der Stadt. „Unsere Handreiniger haben den entsprechenden Überblick“, erklärt Leiter Mathias Heubel. Fallen ihnen Räder auf, die seit längerem an einer bestimmten Stelle stehen und nicht den Eindruck machen, als würden sie wieder abgeholt, dann werden sie mit Datum markiert. Werden diese Bikes sechs Monate nicht bewegt, gibt es eine letzte Frist in Form einer roten Verwarnkarte. Passiert weitere vier Wochen lang nichts, rückt der Baubetriebshof an und das markierte Gefährt landet auf dem Schrott. Bei einem Ortstermin am Deggendorfer Bahnhof fallen Heubel gleich ein gutes Dutzend infrage kommende Klappergestelle auf, die teilweise schon seit Monaten dort festgekettet und bereits mit Datum markiert sind.

Rechtlich ist das Vorgehen der Stadt gedeckt: „Schrottfahrräder können aus dem öffentlichen Raum entfernt werden, wenn der Eigentümer in der Absicht, auf das Eigentum zu verzichten, den Besitz an der Sache aufgibt, weil es Abfall ist“, erklärt die Stadt Deggendorf in bestem Amts-Deutsch in einer Mitteilung. Das gelte nicht nur für schrottreife Drahtesel. Auch Fahrräder in schlechtem Zustand, die nur mit erheblichen finanziellen Aufwand wieder instandgesetzt werden können, werden entfernt.

„Ich hoffe, dass die Leute ein Einsehen haben und ihre Schrottfahrzeuge entfernen“, appelliert Pammer an die Radbesitzer. Schließlich verschandle es das Stadtbild, sei ein Ärgernis und obendrein ein Verletzungsrisiko. Dass dieser Wunsch wohl etwas zu optimistisch ist, weiß auch der Bürgermeister. Da muss wohl der Baubetriebshof ran.

− sms