Deggendorf
Deggenau und Seebach: CSU-Ortsverbände fusionieren

In Deggenau fanden sich nicht mehr genügend Kandidaten für eine Vorstandschaft

12.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:45 Uhr

Die neu gewählte Vorstandschaft des neuen Ortsverbands Seebach-Deggenau mit 1. Vorsitzendem Thomas Sagerer (v.l.), stv. Vorsitzendem Markus Wetzstein, stv. Vorsitzender Maria Karl, Stadtrat Paul Linsmaier, stv. Vorsitzendem Thomas Eder, der Digitalbeauftragten Laura Mittermeier, Landrat und CSU-Kreisvorsitzendem Bernd Sibler, Stadtrat Franz-Xaver Heigl und Schatzmeister Andreas Heigl. Für 55-jährige Mitgliedschaft wurde Josef Müller geehrt. −Foto: sas-medien

Aus zwei mach eins: Die beiden CSU-Ortsverbände Deggenau und Seebach haben in ihren Jahreshauptversammlungen im Landgasthof Zwickl ihre Fusion beschlossen. Grund dafür war, dass sich im Ortsverband Deggenau nicht mehr genügend Kandidaten für eine funktionierende Vorstandschaft gefunden hatten. Im neuen Ortsverband Seebach-Deggenau will man sich nun mit vereinten Kräften für die beiden Stadtteile einsetzen.

Die Versammlung des Ortsverbands Deggenau fiel kurz aus: Noch-Vorsitzender Markus Wetzstein begrüßte neben den Mitgliedern besonders den Deggendorfer CSU-Ortsvorsitzenden und Stadtrat Paul Linsmaier sowie Thomas Sagerer, den Vorsitzenden des Ortsverbands Seebach. „Es ist ein bisschen traurig, dass wir unseren Ortsverband nicht aufrechterhalten können, aber es gibt einfach keine Kandidaten für die Vorstandschaft“, erklärte Wetzstein. In mehreren Treffen mit der Vorstandschaft des CSU-Ortsverbands Seebach sei deshalb über eine Fusion des 27 Mitglieder starken Ortsverbands Deggenau mit dem OV Seebach (25 Mitglieder) gesprochen worden. Die Formalien waren schnell abgehandelt: Die letzte Entlastung für den Ortsvorstand erfolgte einstimmig, angesichts mangelnder Kandidaten fiel die anstehende Neuwahl aus. Alle acht anwesenden Mitglieder stimmten schließlich für die Fusion mit Seebach.

„Der Ortsverband Deggenau hat viele Jahre lang gute Stadträte gestellt, aber jetzt ist es so, wie es ist. Die Fusion mit Seebach ist sicher eine gute Lösung“, stellte Paul Linsmaier fest.

Dafür war noch die Abstimmung der Seebacher Ortsverbandsmitglieder erforderlich, deren Jahreshauptversammlung sich gleich anschloss. Dazu begrüßte der Vorsitzende Thomas Sagerer auch CSU-Kreisvorsitzenden und Landrat Bernd Sibler. Schon bei dessen Nominierung zum Landratskandidaten seien die ersten Gespräche über eine mögliche Fusion der beiden Ortsverbände geführt worden, berichtete Sagerer. „Es gibt vieles, was dafür spricht. Gemeinsam können wir unsere beiden Stadtteile voranbringen“, warb der Vorsitzende bei seinen Mitgliedern für die Fusion.

Seebacher einstimmig für Aufnahme der Deggenauer Mitglieder



Aus der Versammlung wurde kurz Kritik laut, weil die Kassen beider Ortsverbände „zusammengeworfen“ werden sollen, Thomas Sagerer und Paul Linsmaier machten jedoch deutlich, dass von diesem Zusammenschluss beide Partner profitieren würden: „Alle Ausgaben müssen sowieso gemeinsam beschlossen werden.“ Einstimmig sprachen sich die Seebacher Mitglieder schließlich für die Aufnahme der Deggenauer Mitglieder aus, Einigkeit herrschte auch über den künftigen Namen „Ortsverband Seebach-Deggenau“.

Anschließend folgte die Neuwahl der Vorstandschaft: 1. Vorsitzender: Thomas Sagerer, Stellvertreter sind Markus Wetzstein, Maria Karl und Thomas Eder; Schatzmeister: Andreas Heigl; Schriftführer: Roland Mittermeier; Digitalbeauftragte: Laura Mittermeier; Beisitzer: Karin Augustin, Rudolf Augustin, Franz Karl, Josef Sturm, Franz Ebner, Josef Müller, Robert Weiß, Franz Xaver Heigl; Neumitgliederbeauftragter: Andreas Schaffhauser; Kassenprüfer: Beate Oppenkowski, Dominik Wetzstein.

Für die künftige Arbeit hat Vorsitzender Thomas Sagerer schon konkrete Pläne: Neben den bisherigen Treffen zum kommunalpolitischen Austausch, dem Jahresabschlussessen und dem Mostfest plant er Workshops für die Bürger, um zu zeigen, wie sich die Mitglieder des CSU-Ortsverbands und die von ihm gestellten Stadträte für die Stadt und den Stadtteil einsetzen. „In Zukunft werden wir gemeinsam Ideen entwickeln und uns miteinander für Seebacher und Deggenauer Anliegen einsetzen“, sagte er und bat dabei die Deggenauer Mitglieder um ihre Mitarbeit.

„Wir brauchen uns gegenseitig“, betonte auch Stadtrat Franz-Xaver Heigl, der hervorhob, dass der Ortsverband Deggenau die Seebacher auch in der Vergangenheit immer unterstützt habe: „Gemeinsam haben wir uns für den Erhalt der Grundschule Seebach eingesetzt und es geschafft, den Standort zu halten. Im Hinblick auf die Kommunalwahl 2026 können wir als starker Ortsverband mehr bewirken.“

„TWD-Insolvenz tiefer Einschnitt für Seebach“



Zwei für beide Stadtteile wichtige Themen sprachen Bernd Sibler und Paul Linsmaier an: Die Insolvenz der TWD bilde einen tiefen Einschnitt in die Geschichte Seebachs, aber auch in der Stadtgeschichte. Dank vieler Gespräche zwischen Landkreis, Stadt und Agentur für Arbeit sei es gelungen, viele Probleme zu lösen, betonte Sibler. Zugleich erlebe die Region eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Wichtig seien die aktuellen Investitionen in den Schulbau, um die Qualität der Bildung und Ausbildung noch weiter zu steigern. Paul Linsmaier sprach den Breitbandausbau in Deggenau an, für den eine gute Lösung gefunden worden sei. Als großes Projekt stehe die Theodor-Eckert-Schule an, für die heuer die Planungen laufen, nächstes Jahr könne hoffentlich mit dem Bau begonnen werden.

Der Vorsitzende Thomas Sagerer sprach eine Ehrung aus: Seit 55 Jahren ist Josef Müller Mitglied im Ortsverband Seebach, wofür ihm eine Urkunde überreicht wurde.

Gewählt wurden außerdem die Delegierten zur Kreisversammlung, die am 12. Mai in Obergessenbach stattfindet: Maria Karl, Franz Karl, Markus Wetzstein, Josef Müller, Andreas Schaffhauser und Thomas Sagerer, Ersatzdelegierte sind Karin Augustin, Rudolf Augustin, Franz Ebner, Thomas Eder, Laura Mittermeier und Dominik Wetzstein. Die Gewählten sind außerdem Delegierte für die Stadtverbandsversammlung, Ersatzdelegierte hier sind Katrin Illmann, Andreas Heigl und Roland Mittermeier.