Nach sechs Monaten Pause
„Dann weißt du, warum du dich quälst“: Comebacker Gallmaier – wieder kämpft er sich zurück

26.01.2024 | Stand 26.01.2024, 12:41 Uhr

Spaß trotz „Sauerwetter“: Markus Gallmaier beim Schaldinger Trainingsstart am Montagabend. − Foto: Lakota

Er kennt das Spiel ja schon. Zum sechsten Mal muss sich Markus Gallmaier (31) nach einer schweren Verletzung zurückkämpfen.

Dreimal war das Kreuzband gerissen, einmal das Syndesmoseband und ein anderes Mal machte das Schambein große Probleme. Im vergangenen Sommer erwischte es Gallmaier kurz vor Saisonstart dann am Meniskus. Um diesen zu erhalten, entschieden sich die Ärzte dazu, den Riss zu nähen − daher war der Angreifer für sechs Monate außer Gefecht gesetzt.

Nun ist er zurück auf dem Platz. „Endlich“, sagt Gallmaier, dem die erneute Zwangspause durchaus zu schaffen machte. „Es wird von Mal zu Mal härter. Wenn du weißt, dass du jetzt wieder eine lange Zeit nur allein trainieren kannst, ist das schon sehr frustrierend“, sagt er. Dann fügt er schmunzelnd an: „Und Radfahren und Laufen sind jetzt auch nicht ganz so mein Fall.“

Hier gibt’s die Bilder vom Schaldinger Trainingsstart

Seit Montag hat Gallmaier den geliebten Ball wieder am Fuß. Trotz extrem ungemütlicher Witterung mit Dauerregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt machte dem 30-Jährigen der Schaldinger Trainingsstart sichtlich Spaß. „Wenn du mit den Jungs auf dem Platz stehst, weißt du wieder, für was du dich die letzten Monate so gequält hast und dass es der ganze Aufwand wert war“, sagt er. In der ersten Einheit verzichtete Gallmaier noch auf das Kleinfeldturnier, im Lauf der Woche steigerte er das Pensum aber und mischte am Mittwoch schließlich sogar schon beim Abschlussspielchen mit. „Am Anfang habe ich noch gedacht: So, jetzt mache ich mal ein bisschen langsamer. Aber wenn der Ball dann da ist, geht das nicht, da ziehst du nicht zurück“, berichtet der Vollblutstürmer und muss selbst lachen.

Er will bald wieder spielen



Wer Gallmaier kennt, der weiß: Halbe Sachen gibt es bei ihm nicht. Vor einer erneuten Verletzung habe er keine Angst, sagt er. „Sollte die Naht beim Meniskus wieder aufreißen, dann wird er mir komplett entfernt. Da wäre ich nach vier Wochen wieder zurück.“ Soweit sollte es aber nicht kommen, die OP ist gut verlaufen, das Knie stabil, wie eine ärztliche Abschlussuntersuchung inklusive spezifischer Tests für die Rückkehr auf den Platz (return to play) ergab. Auch in den ersten Einheiten seien keine Probleme aufgetreten. Zumindest nicht am Knie. „Nur insgesamt tut mir alles weh. Die hohe Belastung nach der langen Pause und der Kunstrasen machen sich bemerkbar“, sagt Gallmaier, der im ersten Testspiel am Samstag um 14 Uhr daheim gegen den österreichischen Landesligisten Andorf noch pausieren wird. „Aber in 14 Tagen gegen Hankofen möchte ich auf jeden Fall spielen.“

Neben Gallmaier sind bei Schalding auch viele weitere im Herbst verletzte Spieler wie Philipp Knochner zurück. Nicht zuletzt deshalb glaubt der Routinier fest an den Ligaerhalt. „Wenn alle weiter so Gas geben wie aktuell, dann mache ich mir da überhaupt keine Sorgen. Wir haben ein gutes Team mit viel Qualität“, sagt Gallmaier.

Zukunft noch offen



Wie es dann im Sommer weitergeht, weiß der Stürmer noch nicht. Seit Jahren flattern Gallmaier Anfragen ins Haus, bisher hat er stets abgelehnt. Und jetzt? Als Spieler wird er sicher nicht in eine untere Liga wechseln, sagt er. Wenn dann als spielender Coach. „Aber das lasse ich jetzt alles auf mich zukommen. Ich werde auf jeden Fall zuerst mit Schalding sprechen und schauen, wie der Verein im Sommer plant. Dann sehen wir weiter.“ Es sei aber keinesfalls ausgeschlossen, dass er noch ein Jahr dranhänge am Reuthinger Weg, wo er schon seit über zehn Jahren aufläuft – und sich trotz der vielen schweren Verletzungen immer wieder als unverzichtbar erwies.