Umweltbildungsschiff
Bund Naturschutz hat die „Takatuka“ renoviert

04.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:10 Uhr

Auf der Donau bei Deggendorf ist die Takatuka, das Umweltbildungsschiff des Bund Naturschutz ein gewohntes Bild. −Fotos: BUND

Manch aufmerksamer Beobachter hat sie vielleicht schon vermisst: die Takatuka, das Umweltbildungsschiff des Bund Naturschutz, das normalerweise im Sommer am Ruderhaus, an der Deggendorfer Donauinsel oder im Winterhafen zu sehen ist. Die Saison für das Schiff beginnt üblicherweise Mitte Juli – ab diesem Zeitpunkt darf die Insel, die unter Naturschutz steht, für das Umweltbildungsprogramm angesteuert und betreten werden. „In diesem Jahr hat sich der Start leider um einige Wochen verzögert“, erklärt Georg Kestel, Vorsitzender der Kreisgruppe Deggendorf des BN.



„Wir sind schon im Frühjahr in eine geplante größere Renovierung gegangen. Wir mussten den Antrieb umbauen, nachdem im letzten Jahr zum Saisonende der 40 Jahre alte Dieselmotor den Geist aufgegeben hat. Nach einem Hacker-Angriff auf den weltweit aktiven Lieferanten der neuen Motoren war jedoch die Steuerelektronik nicht rechtzeitig verfügbar und wurde dann noch dazu mit falschen Kabellängen geliefert“, weiß Kestel zu den Verzögerungen. Zudem seien die Arbeiten an dem über 40 Jahre alten Schiff „ein bisschen wie bei der Sanierung eines Gebäudes: bei den Arbeiten tauchen dann gern auch noch weitere Dinge auf, die bereinigt werden sollten“, so Kestel weiter. „Aktuell sollen noch Undichtigkeiten an der Propellerwelle abgedichtet werden – eine solche Welle ist zwar nie hundertprozentig dicht, jetzt ist aber die Gelegenheit, das gleich mitzumachen. Wir hoffen aber, dass wir dann endgültig ins Wasser können.“ Längerfristig plant der Verband eine Fortführung des Umbaus hin zu elektrischen Antrieben.

Das Umweltbildungsprogramm, das im Juli vor allem von Schulen und Kindergärten gebucht wird, wurde soweit möglich dennoch durchgeführt – bei dem niedrigen Wasserstand der Donau in den letzten Wochen war die Insel bis vor Kurzem auch von Land aus erreichbar. Seit der Wasserstand höher ist, gibt es ein alternatives Programm an Land. „Wir bedanken uns sehr herzlich sowohl bei unseren Kapitänen wie auch bei den weiteren Umweltbildnern und vor allem auch bei den Schulen, Kindergärten und weiteren Gruppen für ihre Flexibilität und ihr Entgegenkommen“, so Kestel.

Der Umbau des Antriebs wird von der Deggendorfer Firma „Freizeit und Sport“ durchgeführt. Parallel dazu haben Freiwillige der Kreisgruppe in den letzten Monaten mehr als hundert ehrenamtliche Arbeitsstunden in eine General-Renovierung des Schiffes gesteckt. „Wir haben uns zunächst auf das Innere konzentriert. Das heißt, von außen sieht man nur an der Kajüte vorn etwas. Die Arbeit umfasste vor allem das klassische Repertoire: Ausbau von alten Teppichen, Abschleifen von zig alten Farbschichten und neuer Anstrich.“ Dazu kamen diverse kleinere Reparaturen und der Ersatz der Abdeckplane am Einstieg durch eine Neuanfertigung der Firma Seitz in Plattling – bei einem Schiff mit vor allem geschwungenen Kanten und einem querliegenden Landungssteg eine eigene Herausforderung. „Ohne den enormen Einsatz von Isabell Forster, Ammar Ammer, Hubert Lohmeier, Hubert Ammer und Carola Prosiegel wären wir nie soweit gekommen – wir sagen ein riesiges Dankeschön für den Einsatz und die vielen geleisteten Arbeitsstunden“, erklärt Kestel, der bei etlichen Terminen auch selbst mit Hand angelegt und die Arbeiten mit der Gruppe geplant und koordiniert hat. „Der größte Brocken ist wohl bewältigt, das Äußere wollen wir uns im nächsten Winter aber auch nochmal vornehmen“, plant Kestel weiter voraus.

Die Umbauarbeiten werden aus der Regionalförderung der ILE Isar-Donau gefördert. Im Verbund mit zwei weiteren, kleineren Projekten stehen hieraus etwa 10000 Euro zur Verfügung. „Dieser Betrag hilft uns ganz enorm, allerdings müssen wir nochmal gut den selben Betrag auftreiben, um den Umbau und die Materialkosten der Renovierungen zu stemmen“, sagt Kestel. Dankbar ist er für erste größere Spenden hierfür. „IFB Eigenschenk und die benachbarte BN-Kreisgruppe Landau haben uns jeweils mit 1000 Euro unterstützt – das bringt uns der Finanzierung deutlich näher. Wir freuen uns aber über jeden kleinen und größeren Beitrag für die Takatuka“, bittet Kestel um weitere Unterstützung.