Bezirksklinikum Mainkofen
Beatmungsentwöhnung: So viele Patienten wie noch nie

19.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:04 Uhr

Sind stolz auf die erfolgreiche und individuelle Behandlung beim Weaning: (v.l.) Stationsleitung Jasmin Berger, Chefarzt Prof. Dr. Tobias Schmidt-Wilcke, Oberarzt Privatdozent Dr. Joachim Scheßl. −Foto: Bezirksklinikum

2022 sind auf der Intensivstation des Zentrums für Beatmungsentwöhnung am Bezirksklinikum so viele schwerstkranke Patienten versorgt worden wie noch nie. Patienten werden dabei mit Schädigungen des zentralen oder peripheren Nervensystems behandelt, die so schwerwiegend sind, dass sie künstlich beatmet werden müssen. Dies teilte am Montag die Gesundheitseinrichtung mit.

Ziel der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation auf der Intensivstation ist es, diese Patienten im Rahmen des sogenannten Weanings schrittweise von der Beatmungsmaschine zu entwöhnen. Diese Aufgabe übernimmt das Zentrum für Beatmungsentwöhnung. Dabei werden Patienten aus Intensivstationen aus ganz Niederbayern, aber auch aus den umliegenden Regierungsbezirken nach Mainkofen verlegt.

Neuaufbau von Kraft und Koordination

„Beim Weaning muss die Kraft und die Koordination des Zwerchfells neu aufgebaut werden. Zusätzlich müssen auch die Schluckfunktionen wiedergewonnen werden. Dabei handelt es sich insgesamt um hochkomplexe Vorgänge, die teilweise eines langwierigen Rehabilitationsprozesses bedürfen“, erläutert der Chefarzt des Neurologischen Zentrums, Prof. Dr. Tobias Schmidt-Wilcke.

Aufgrund der Vielzahl der Patienten sei die Beatmungsentwöhnung neben der Komplexität der Behandlung selbst eine zunehmende Herausforderung. „Dieser Herausforderung ist Mainkofen aber als Vorreiter in der Beatmungsentwöhnung bestens gewachsen. Die erfolgreiche und individuelle Behandlung der schwerstkranken Patienten ist dabei nur in einem hochprofessionellen Team aus sehr gut ausgebildeten Pflegekräften, Logopäden, Ergo- und Physiotherapeuten, Neuropsychologen, Mitarbeiterinnen des Sozialdienstes und Ärzten möglich. Und dieses Team ist in Mainkofen tagtäglich für unsere Patienten im Einsatz“, erklärt der Oberarzt der Intensivstation, Privatdozent Dr. Joachim Scheßl.

Eines von wenigen Behandlungszentren

Das Zentrum für Beatmungsentwöhnung wurde im April dieses Jahres von der Deutschen Gesellschaft für Neurologische Rehabilitation (DGNR) als erstes süddeutsches Neurologisches Weaning-Zentrum unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Tobias Schmidt-Wilcke zertifiziert. Damit ist es eines von wenigen Behandlungszentren im süddeutschen Raum und für die Region Niederbayern für die heimatnahe Versorgung von Patienten von wichtiger Bedeutung.

− pz