Aus dem Gemeinderat
Außer Außernzell haben nur wenige Interesse an Klimaschutznetzwerk

14.11.2023 | Stand 14.11.2023, 11:00 Uhr
Petra Killinger

Von der Gründung und Teilnahme am Ressourcen-Effizienz-Netzwerk im Landkreis Deggendorf hat die Gemeinde Außernzell enorm profitiert. Beratend unterstützt durch das Institut für Energietechnik der Hochschule Amberg-Weiden, kurz IfE, konnten die Projekte Feuerwehrhaus und das Nahwärmenetz mit Rücksichtnahme auf einen schonenden und gleichzeitig effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen geplant werden.

Eine zentrale Rolle spielte auch die Klärschlammentsorgung.

Wie Bürgermeister Michael Klampfl in der jüngsten Gemeinderatssitzung mitteilte, läuft die Teilnahme im Frühjahr kommenden Jahres aus. „Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht“, erklärte Klampfl, der dem Gremium schilderte, dass bereits Vorarbeiten zur Neugründung eines kommunalen Klimaschutznetzwerkes für Kommunen in Niederbayern am Laufen sind. Wie bereits beim Ressourcen-Effizienz-Netzwerk soll die Organisation und fachliche Beratung von der IfE GmbH übernommen werden. Inhaltlich konzentriert auf das Netzwerkmanagement und die Moderation sowie fachliche Beratung bei Projekten. Aktuell haben 16 Landkreise und Städte aus Bayern ihr Interesse bekundet.

Aus 26 Gemeinden nur neun Bürgermeister interessiert



Die Nachfrage aus dem Landkreis Deggendorf ist hingegen verschwindend gering. Das ergab laut Klampfl eine vorangegangene Sitzung in Außernzell, woran von 26 Gemeinden lediglich neun Bürgermeister teilnahmen. Dementsprechend negativ fiel auch das Ergebnis aus. Die Gemeinde Außernzell wäre aktuell einziger Interessent und Teilnehmer aus dem Landkreis, wobei sich für den Sitzungsleiter die Sinnfrage stellte. „Wir sind allein auf weiter Flur“, stellte Klampfl fest, der sich in der anschließenden Diskussion gegen eine weitere Teilnahme aussprach. Seine Meinung untermauerte er mit der Tatsache, dass es in naher Zukunft keine weiteren größeren Projekte geben wird und der Haushalt geschont werden muss. Das sahen auch die Gemeinderäte so, die sich einstimmig gegen eine Teilnahme aussprachen.

Von einer Energieeffizienz kann die Gemeinde Außernzell auch bei der Straßenbeleuchtung sprechen. Der im Jahr 2019 gefasste Beschluss, die Leuchtmittel auf LED umzustellen, hat sich bewährt. Zum 31. Juli 2024 endet der bisherige Vertrag mit der Bayernwerk Netz GmbH, was eine Optimierung der Konditionen nach sich zieht. Obwohl sich die Kosten gegenüber dem Standardvertrag um 83 Euro im Rahmen eines Komplettpaketes erhöhen, profitiert die Gemeindeverwaltung vom neuen Wartungspaket. Besonders lukrativ erscheint Bürgermeister Klampfl die Übernahme an Kosten von Schäden durch Dritte, die durch das neue Angebot abgedeckt sein werden. Ebenso wird es eine Anpassung des Reinigungsturnus geben. Die Verfahrensweise ändert sich von einer bedarfsmäßigen Reinigung in eine regelmäßige.

Anwälte schalten sich in Sachen Lärm am Sportplatz ein



Zum Sachstand Lärmbelästigung am Sportplatz informierte Bürgermeister Klampfl, dass der veröffentlichte und in den sozialen Medien geteilte Presseartikel für erheblichen Aufruhr sorgte, was Gemeinderätin Maria Somann stark kritisierte. Sich der sozialen Medien in solch heiklen Angelegenheiten zu bedienen, schien Somann der falsche Weg, was sie das Gemeindeoberhaupt auch wissen ließ. Wie Klampfl weiter mitteilte, gilt es aktuell durch die Anwälte beider Parteien einen Gesprächstermin zu finden.

In der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates ging es um die weiteren Vergaben für das Feuerwehrhaus. Ein besonders wichtiger Punkt war darin, den Rohbau winterfest zu machen. Ziel ist es, während der Wintermonate weitere Gewerke im Inneren des Gebäudes fortführen zu können. Im Vergabeverfahren erhielten die Schreinerei Asen in Allharting den Zuschlag für die Gruppe Bauelemente und die Firma Elektro Josef Freudenstein aus Iggensbach für die Elektroinstallation. Um die Digitalisierung des örtlichen Warnsystems auf den Weg zu bringen, galt es die Anschaffung zweier neuer Sirenen zu beschließen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 21000 Euro, wobei mit einem Zuschuss von 4300 Euro gerechnet werden kann. Betroffen von der Umrüstung ist die Sirene in Außerrötzing auf dem Feuerwehrhaus und die in der Ortsmitte auf einem Privatanwesen installierte Warnsignalanlage. Letztere wird mit der Umrüstung auf das Schulgebäude in unmittelbarer Nähe umziehen. Eine Installation auf das im Bau befindliche Gerätehaus musste bereits im Vorfeld wegen eines Gutachtens zur Lärmemission ausgeschlossen werden. Einen weiteren Beschluss galt es in Sachen Klärschlammentsorgung zu treffen. Hierfür wird künftig die Firma Wagenbauer aus Neuötting beauftragt.