Landkreis Deggendorf
Alarmierung wird digital

Erste Feuerwehren erhielten neue „Piepser“

07.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:33 Uhr

Präsentieren stolz die neuen digitalen Funkmeldeempfänger: Landrat Bernd Sibler (v .l.), Andreas Raith (2. Kommandant FF Offenberg), Willhelm Ebner (2. Kommandant FF Neuhausen), Wolfgang Kammerl ( Kommandant FF Penzenried-Aschenau), Matthias Lipp (Kommandant FF Buchberg), Franz Eiglsperger vom Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt und Kreisbrandrat Erwin Wurzer.

Im Jahr 2021 wurde der Startschuss zur Einführung der digitalen Alarmierung gegeben. Dafür waren einige Vorbereitungen notwendig: Zunächst musste die Integrierte Leitstelle (ILS) in Straubing entsprechend ertüchtigt werden. Für die zentrale Beschaffung der Funkmeldeempfänger durch den Freistaat Bayern war im Vorfeld eine Ausschreibung nötig. Danach folgten verschiedene Testphasen der Pager in der ILS. Nun konnte mit der Inbetriebnahme der digitalen „Piepser“ im Landkreis Deggendorf begonnen werden.

Die ersten 45 funktionsfähigen Geräte konnten am Freitag von Kreisbrandrat Erwin Wurzer und Landrat Bernd Sibler an die Feuerwehren der Gemeinde Offenberg übergeben werden. Die Brandbekämpfer aus Buchberg, Neuhausen, Offenberg und Penzenried-Aschenau sind somit ab sofort digital sowie in einer Übergangsphase auch noch analog alarmierbar. Die Gemeinde sei bewusst gewählt worden. Zum einen sei sie von überschaubarer Größe und zum anderen bilde sie die verschiedenen Geländetypen im Landkreis gut ab. „Eine zuverlässige, flächendeckende Alarmierung ist wichtig. Ein Test in Sachen Funkabdeckung zum Beispiel in Plattling würde wenig Sinn machen“, so Landrat Bernd Sibler, da funktioniere es, das sei es „brettleben“.

Bis zum Ende des Jahres, so das Ziel, sollen alle Feuerwehren im Landkreis mit den digitalen Pagern ausgestattet sein. Rund 2500 Geräte sind dafür notwendig. Macht bei einem Stückpreis von 580 Euro pro Gerät die stattliche Summe von 1,45 Millionen Euro. „Die Beschaffungskosten werden vom Freistaat mit 80 Prozent bezuschusst“, betont Kreisbrandrat Erwin Wurzer. Der Rest der Summe verteilt sich anteilig auf die Gemeinden.

Deggendorfs oberster Feuerwehrler betonte auch: „Während der Umstellungsphase von der analogen zur digitalen Alarmierung erfolgt ein Parallelbetrieb. Dieser wird solange aufrechterhalten, bis die digitale Alarmierung flächendeckend und fehlerfrei funktioniert.“

In diesem Zusammenhang wandte sich Wurzer mit einer Bitte an seine Feuerwehrkameraden: „Wenn etwas nicht auf Anhieb funktioniert, bitte nicht gleich auf die neue Technik schimpfen, sondern das Problem melden, so dass die Fehler behoben werden können.“

Einen Vorteil der neuen Piepser, neben der geschützten digitalen Verbindung, erklärt Franz Eiglsberger, zuständiger Mitarbeiter im Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung: „Die Programmierung der Geräte geht nun viel bequemer. Für Änderungen müssen die Funkmeldeempfänger nicht mehr ins Landratsamt zur Taktisch Technischen Betriebsstelle gebracht werden. Änderungen der Programmierung erfolgen künftig über eine Luftschnittstelle, für die Übertragung reicht es, wenn das Gerät eingeschaltet ist.“

Neben den analogen Alarmempfängern werden aktuell auch ca. 120 Sirenen im Landkreis Deggendorf auf die digitale Alarmierung umgestellt. Das hat auch eine Umstellung des regelmäßigen Probealarms zur Folge. „Künftig gibt es dann den Probealarm im gesamten Landkreis am ersten Samstag des Monats und nicht wie bisher auf mehrere Tage verteilt“, gab Wurzer den anwesenden Führungskräften der vier Feuerwehren mit auf den Weg.