Neunte Saison
Ab ins Beet im Deggendorfer Krautgarten-Projekt

15.09.2023 | Stand 12.10.2023, 10:18 Uhr

„Die Ernte ist dieses Jahr üppig ausgefallen“, da sind sich die Krautgärtner einig. 19 Parzellen gibt es auf dem Acker in Schaching, von denen jede jedes Jahr von einem anderen Gärtner bewirtschaftet wird. So unterschiedlich wie die Blumen im Garten sind auch die Gärtner: Im Krautgarten garteln Rentner und Kleinkinder. − Fotos: Hierbeck

Zucchini, Salat, Tomaten und dazwischen farbenfrohe Blumen – im Krautgarten am St.-Florian-Weg grünt und blüht es auf jedem Quadratmeter. Bereits in der neunten Gartensaison wird der Acker in Schaching als Gemeinschaftsprojekt von der Stadt betrieben.

„Ins Leben gerufen wurde der Krautgarten als Teil der Landesgartenschau“, erklärt Stefanie Arneth, die Projektverantwortliche. Die Idee hinter dem Krautgarten: Städter ohne eigenen Garten können sich eine Parzelle mit 14 oder 28 Quadratmetern mieten und ökologisch bewirtschaften.

Neben dem Verzicht auf künstlichen Dünger und Schädlingsbekämpfung mit Gift dürfen auch keine mehrjährigen Pflanzen angebaut werden. Bevor die Gartensaison im April losging, hat die Stadtgärtnerei den Acker gepflügt und gedüngt. Dann verteilte Stefanie Arneth die Parzellen, wobei jedes Jahr durchgewechselt wird.

So unterschiedlich wie die Pflanzen im Krautgarten sind auch die Gärtner selbst. Elke und Lutz-Dieter Behrendt gehören zu Krautgärtnern der ersten Stunde. „Früher hatten wir einen großen Garten, aber diese kleinen Flächen sind einfacher zu bewirtschaften“, sagt Lutz-Dieter Behrendt. Ähnlich ging es auch Elisabeth Lavicka: „Nachdem ich in Rente gegangen bin, wollte ich mir eine Aufgabe suchen.“

Auch die Familien Dippner und Fabi haben große Freude mit ihren Parzellen im Krautgarten. „Die Kinder haben einen ganz anderen Bezug zu den Lebensmitteln, und selbst geerntet schmeckt es natürlich auch besser“, sagt Miriam Fabi. Ihre kleine Tochter Leonie hilft schon fleißig mit beim Gießen der Salat- und Zucchinipflanzen. Oft treffen sich die Familien im Garten und Leonie und ihr Gärtnerkollege Jakob spielen im Schatten des großen Nussbaums.

Gemeinschaft ist das Grundprinzip des Krautgartens. „Einmal im Jahr gibt es ein Picknick, bei dem jeder etwas aus der eigenen Ernte mitbringt“, erzählt Lutz-Dieter Behrendt. Gerne werden auch Tipps untereinander ausgetauscht, oder die Ernte geteilt. Wenn jemand in Urlaub fährt, übernehmen die anderen Gartler das Gießen. Das Konzept ist ein Erfolg, wie Elisabeth Lavicka bestätigt: „Ich bin sehr glücklich hier, nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“

Wer sich für die nächste Gartensaison auch eine Parzelle im Krautgarten sichern möchte, kann sich bei Stefanie Arneth melden: stefanie.arneth@deggendorf.de