Transferkarussell drehte sich nur langsam
Bezirksliga startet mit brisanten Duellen in Freilassing und Teisendorf – 15 Zu-, 14 Abgänge

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 18:03 Uhr

Torwart Matej Markovic und Maximilian Streibl führen mit dem ESV Freilassing die Bezirksliga Ost an – und erwarten zum Frühjahrsrunden-Auftakt gleich mal den Tabellendritten FC Langengeisling zum Top-Duell. Marcus Schauberger (rechts) möchte mit dem TSV Peterskirchen unbedingt in der Liga bleiben. Das Kellerduell beim TSV Teisendorf stellt für die Mörntaler einen eminent wichtigen Start dar. − Foto: mb.presse

Die halbe Fußball-Bezirksliga Ost darf sich vor dem Frühjahrsrunden-Auftakt an diesem Wochenende (2./3. März) noch Hoffnungen auf den Landesliga-Aufstieg machen. Zwischen Tabellenführer ESV Freilassing (33 Zähler) und dem Achten SV Saaldorf (24 Zähler/bei einem Spiel weniger) liegen nur neun Punkte – es ist also noch jede Menge drin in der Restsaison bis zum großen Finale am 18. Mai, an dem übrigens der ESV spielfrei ist.

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Trotz der zahlreichen Aufstiegskandidaten hielt sich das „Wettrüsten“ der Vereine während des Winter-Transferfensters in Grenzen. Im Schnitt gab’s nur einen Neuzugang pro Klub, und den 15 Zu- stehen auch nur 14 Abgänge gegenüber. Ebenso auffällig: Fast alle Trainer sitzen fest im Sattel, nur Schlusslicht VfL Waldkraiburg installierte mit Michael Divis (zuletzt TSV Ampfing) einen neuen Mann auf der Kommandobrücke. Er ist nach Herbert Vorwallner und Interimscoach Uwe Rosenhauer bereits der dritte VfL-Trainer im Laufe dieser Saison.

SV Dornach ist der heimliche Spitzenreiter

Das Ziel „Aufstieg“ wollte auch niemand so recht öffentlich formulieren, am klarsten erscheint da noch der Wunsch des Rangvierten FC Moosinning, der sich ein „um den Aufstieg mitspielen“ entlocken ließ. Dagegen hieß es aus Freilassing nur „bis zum Saisonende vorne dabei bleiben“, und der Tabellenzweite SV Dornach – der noch eine Partie im Rückstand und deshalb heimlicher Spitzenreiter ist – möchte nur „schönen Fußball spielen“. Kurios mutet die Zielsetzung des Rangdritten FC Langengeisling an: Vor dem Top-Duell am 2. März im Freilassinger Max-Aicher-Stadion soll es am Ende nur der „Klassenerhalt“ werden. Ob da etwas tiefgestapelt wird?

Den Spielplan offenbar ganz genau im Kopf hat Pascal Ortner, der Coach des SV Saaldorf. Der „Ex-Internationale“ aus Österreich ließ nämlich in seine Zielsetzung die Formulierung mit einfließen, „eventuell das Zünglein an der Waage im Aufstiegsrennen zu spielen“. Damit meint er wohl, dass seine Truppe am 30. und letzten Spieltag beim SV Dornach, nach aktueller Lage Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation, antreten muss. Womöglich könnte sie dann dem Lokalrivalen Freilassing Schützenhilfe leisten.

Ein Duell zweier Teams, die weder Zu- noch Abgang haben

Doch da ist vieles natürlich rein spekulativ. Fakt ist erst einmal, dass es am Wochenende endlich wieder los geht und im Abstiegskampf ein richtiger Inn/Salzach-Knaller über die Bühne geht: Der Vorletzte TSV Teisendorf begrüßt nämlich am 2. März den knapp überm Strich stehenden TSV Peterskirchen (11.) – wobei sich hier zwei der insgesamt fünf Teams ohne Zu- und Abgang duellieren.

Fakt ist auch, dass einige Langzeitverletzte wieder am Start sein werden. So ist morgen – oder zumindest in den nächsten Wochen – mit dem Comeback des Peterskirchner Offensivmanns Alexander Thusbaß nach eineinhalb Jahren Zwangspause zu rechnen. Der SVN München hofft, im April Rachid Teouri endlich wieder einsetzen zu können. „Wir haben im Herbst in so manchem Spielen bis zu zehn Mann ersetzen müssen“, klagt Bernd Klemm, Abteilungsleiter der Neuperlacher. Da passt es ihm und seinem Coach Dennis Magro nicht so sehr ins Konzept, dass auch noch Goalgetter Jose Maximiliano Andrade Ceballos (Babypause) eine Auszeit nimmt. So gerne der SVN vorne mitmischen würde: Klemm legt sich fest und prophezeit, „dass Freilassing am Ende vor Dornach stehen wird“.

Florian Kopp darf sich freuen: Wichtige Leute wieder fit

Florian Kopp, Trainer des SV Waldperlach, ist heilfroh, dass er bereits zum Ende der Herbstrunde mit Simon Bartholomae und Luca Mancusi zwei wertvolle Kicker nach jeweils langer Verletzungspause zurück im Team begrüßen konnte. „Auch der eine oder andere weitere Spieler ist wieder da, so dass ich optimistisch bin, dass wir den Klassenerhalt schaffen“, so Kopp. „Wir hatten in der Vorbereitung auch zwei Mal pro Woche Kunstrasen-Training, das war schon sehr förderlich.“

Zu den lediglich vier Vereinen des 15er-Klassements, die mehr als einen Neuzugang zu bieten haben, zählt auch der Tabellensechste TuS Raubling, der zum Auftakt spielfrei ist. Allerdings gibt der Spartenchef des Inntal-Klubs, Florian Heller, unumwunden zu, dass seine beiden Neuen aus Schechen eher für die A-Klassen-Truppe der SG Raubling II/Nicklheim als für die „Erste“ vorgesehen sind.

Langengeisling mit einer 3/0-Bilanz der Winter-Transferkönig

Mit drei Neuen und keinem Abgang ist Langengeisling streng genommen der Winter-Transferkönig der Liga. Mit einer 1/4-Bilanz liegt in dieser Rangfolge Waldkraiburg an letzter Stelle. Ein wenig schade aus heimischer Sicht ist auch die Tatsache, dass – abgesehen von Waldperlach – nur Inn/Salzach-Mannschaften in den Abstiegskampf verwickelt sind. Die gefährdete Zone beginnt derzeit beim Neunten TSV Siegsdorf und führt über FC Töging, TSV Peterskirchen (dieses Trio wäre aktuell gerettet), SG Reichertsheim-Ramsau/Gars, SV Waldperlach und TSV Teisendorf bis hinunter zum VfL Waldkraiburg. Zwei Vereine steigen direkt ab, zwei weitere müssen in die Relegation.