Maximilian Helber (34) führt seit gut einem Jahr das Deggendorfer Yogastudio Manoja. Der Name ist Sanskrit und heißt so viel wie Geistgeboren. Denn Yoga ist für ihn mehr als nur ein sportlicher Ausgleich. Trotzdem nimmt er es mit manchen Traditionen der Lehre nicht ganz so genau.
Mit den Zehen tappelt Maximilian Helber auf seiner türkisen Yoga-Matte langsam in Richtung Gesicht. Seine Hände hält er um den Hinterkopf verschränkt, um ihn zu stützen. Den Po streckt er in die Höhe. Nach ein paar Tapplern mehr heben seine Füße ab wie von selbst. Die Beine bewegen sich federleicht in die Höhe, bis der Yogi im Kopfstand steht. Dass diese Pose doch ganz schön anstrengt, ist nur am rot angelaufenen Gesicht zu sehen.
"Die leichteste Übung ist das nicht", sagt Maximilian Helber, als er sich wieder aus seiner Verrenkung löst. Er wirkt sehr ruhig und ausgeglichen, ist entspannt. Genauso, wie man sich das eben vorstellt. Und wenn er lacht, meint man fast, er leuchtet ein wenig. Was aber auch an den vielen Lachfältchen liegen kann, die sich um seine braunen Augen einkerben und ihn strahlen lassen. Wegen seiner Yoga-Affinität als Spinner oder Esoteriker abgetan zu werden, davor hat er keine Angst.
Der 34 Jahre alte Deggendorfer steht nämlich für die neue Generation von Yogis. Sein linker Arm ist voller Tattoos, die wie Mandalas aussehen. Und auch am Rest des Körpers ist er tätowiert, über dem Kragen seines schwarzen T-Shirts spitzen am Rücken ebenfalls Tintenstriche hervor. Auf der Brust steht in weißen Lettern "Spiritual as F#ck". Dazu trägt er eine lange Leggins und Sportshorts. Im Gesicht wächst modisch ein gepflegter Vollbart. Die braunen Haare sind schick frisiert. In den Ohren stecken Holzplugs mit Muster. An seinem Handgelenk baumeln zwei Armbändchen. Und Maximilian Helber lebt vegetarisch. Erwarten würde man einen solchen Mann eher in einem Retreat in Bali als am Tor zum Bayerischen Wald.
− bei
Der New-Age-Yogi aus Deggendorf (Video: Roland Binder / Schnitt: Veronika Weidlich):
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