Deggendorf
Stadtrat für neues Stadtviertel – einschließlich Hochhaus

20.10.2014 | Stand 17.09.2023, 23:47 Uhr

Das maßstabsgetreue Stadtmodell war zur Diskussion über den Bebauungsplan im großen Sitzungssaal aufgebaut. In der Mitte: Das Hochhaus gegenüber der Stadthalle I. − Foto: Binder

Wichtige Weichenstellung für die Deggendorfer Stadtentwicklung: Mit nur einer Gegenstimme hat der Stadtrat am Montagabend den Entwurf für den Bebauungsplan "Die Bogen" gebilligt – einschließlich der Möglichkeit, dass Bauunternehmer Günther Karl auf dem früheren TÜV-Gelände an der Stadthallenkreuzung ein 36 Meter hohes Bürogebäude errichtet. Der nächste Schritt zur Aufstellung eines Bebauungsplans – die öffentliche Auslegung und die Beteiligung der Behörden und Verbände – wurde sogar einstimmig beschlossen.

Der Bebauungsplan soll für das Gebiet zwischen Hans-Krämer-Straße, Werft, Edlmairstraße und Werftstraße gelten. "Wir wollen den Bereich urban gestalten", fasste Baudirektor Christoph Strasser zusammen. Vorgesehen ist eine dichte Bebauung, die sich an den benachbarten Hochschulgebäuden oder dem ITC2 (das innerhalb des neuen Bebauungsplans liegt) orientiert. Anders als beim ersten Anlauf in den Jahren 2008/09 soll nun aber kein reines Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Der Stadtverwaltung schwebt ein lebendiges Viertel mit Wohnungen neben Geschäften, Büros, einem Hotel oder weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen vor.

Kurz gesagt: Dieser Teil des Bebauungsplans ist im Stadtrat unumstritten wie selten ein Projekt dieser Größe. Wie in den vergangenen Wochen die öffentliche Diskussion drehte sich auch gestern die Debatte vor allem um das Hochhaus an der Stadthallenkreuzung.

Baudirektor Strasser erläuterte, warum er das 36 Meter hohe Gebäude für städtebaulich notwendig hält. Es habe an dieser Stelle "Tor-Charakter". Es sei die "Initialzündung" für dieses Gebiet, das heute vor allem durch einen Parkplatz geprägt ist. "Ein Auftakt in jeder Hinsicht", meinte Strasser: "Wenn es entsteht, geht hier auch was weiter."

In der Stadtratsdebatte übte FW-Fraktionssprecher Johannes Grabmeier Kritik an den Hochhausplänen. Sein Fazit: "Das ist kein Turm, das ist ein Klotz." Er stimmte als einziger gegen den Bebauungsplan-Entwurf.

Einen ausführlichen Bericht über die Diskussion im Stadtrat lesen Sie in der Dienstagausgabe der Deggendorfer Zeitung.