Bluttat in Freyung
Mord aus Heimtücke? Ex-Kumpel belastet Dominik R. schwer

13.05.2022 | Stand 19.09.2023, 2:34 Uhr

Der Prozess gegen Dominik R. (Mitte) wird derzeit vor dem Landgericht Deggendorf neu aufgerollt. Dem Angeklagten wird Mord vorgeworfen. −Foto: Korbinian Huber

Ein weiterer Zeuge hat Dominik R. im Mordprozess vor dem Landgericht Deggendorf mit seiner Aussage belastet. Der ehemals beste Freund des Angeklagten hatte die Info im ersten Prozess noch verschwiegen.



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Im Verfahren geht es um den gewaltsamen Tod einer jungen Frau aus dem niederbayerischen Freyung Ende Oktober 2016. Der ehemals beste Freund des Angeklagten sagte am Freitag, dieser habe ihm damals erzählt, er habe gewartet, bis seine Ex-Freundin schlief, währenddessen Wodka getrunken und sie dann erstochen.

Die Frage, ob das Opfer bei der Tat schlief, ist von entscheidender Bedeutung: Eine Tötung im Schlaf würde das Mordmerkmal der Heimtücke bedeuten. Im ersten Prozess vor dem Landgericht Passau 2017 hatte sich das nicht zweifelsfrei klären lassen. Der Angeklagte wurde wegen Totschlags verurteilt.



Uneidliche Falschaussage im falschen Prozess


Der ehemals beste Freund hatte damals verschwiegen, von der Tat gewusst zu haben. Später korrigierte er - wie auch seine damalige Freundin - diese Aussage. Vor dem Amtsgericht Passau wurden die beiden 2019 wegen uneidlicher Falschaussage verurteilt. Das gab den Anstoß für die Wiederaufnahme des Verfahrens. Das Landgericht Deggendorf kam 2021 zu dem Schluss, dass die Passauer Richter ohne die Falschaussagen 2017 möglicherweise ein Mordurteil gesprochen hätten.

− dpa