2:1 nach 0:1 gegen Dingolfing
Hammer-Kulisse und Mega-Moral: Niedermayer schießt Deggendorf vor 1450 Fans Richtung Landesliga

11.05.2022 | Stand 19.09.2023, 3:17 Uhr

Raus mit der Freude! Die Deggendorfer bejubeln ihren Sieg gegen Dingolfing. −Foto: Stefan Ritzinger

Die Spvgg GW Deggendorf steht unmittelbar vor dem Gewinn der Meisterschaft in der Bezirksliga West: Nach dem 2:1(0:0) im Topspiel am Mittwochabend gegen den FC Dingolfing führt die Mannschaft von Trainer Thomas Seidl die Tabelle zwei Spieltage vor Schluss mit vier Zählern Vorsprung an und kann mit einem Heimsieg am Samstag (17 Uhr) gegen Altdorf den Landesliga-Aufstieg schon klarmachen.

Zu Beginn ist beiden Mannschaften anzumerken, dass es um viel geht. Und dann ist ja auch noch die riesige Kulisse von 1450 Zuschauern (der Verein hatte zunächst von 1300 gesprochen) im Donau-Wald-Stadion - aufgrund des Andrangs wurde das Spiel rund zehn Minuten später angepfiffen – der den Teams anscheinend etwas Respekt einflößt. Doch der Matchplan ist gerade auf Deggendorfer Seite klar zu erkennen: Früh anlaufen, den Gegner zu Ballverlusten zwingen und dann schnell umschalten.

Dingolfing hat damit, bis auf eine kurze Drangphase nach rund 15 Minuten, seine Probleme. Gerade über die linke Seite des starken Sebastian Niedermayer macht Deggendorf Dampf. Er vergibt auch die erste dicke Chance: Martin Kauschinger erobert sich durch energisches Anlaufen den Ball, legt quer auf den mitgelaufenen Niedermayer, doch der trifft die Kugel nicht richtig (26.) Danach wird’s nur noch einmal wirklich gefährlich im ersten Durchgang: Torwart Lukas Groll reagiert bei einem Flachschuss von Manuel Schneil von der Sechzehnerkante gut (41.).

Nach dem Seitenwechsel drückt Deggendorf auf die Führung, vergibt mehrere Großchancen – unter anderem lupft Kauschinger nach einem Solo-Lauf übers Tor, zweimal scheitert Lemberger per Distanzschuss am glänzend parierenden FCD-Keeper Bogdan Hodoroaba. Das rächt sich: Einen Freistoß aus dem Halbfeld will Groll wegfausten, doch sein Klärungsversuch landet am Kopf von Andreas Eglseder. Von dort klatscht der Ball ins Tor (66.).

Doch Grün-Weiß reagiert sofort: Der gerade eingewechselte Lukas Donaubauer verwertet eine Freistoßflanke per Kopf zum prompten Ausgleich (69.). Doch vom Anstoß weg beinahe wieder Dingolfing in Führung: Der Schuss vom Mittelkreis senkt sich auf die Latte. Beide Teams haben ihre Zurückhaltung abgelegt.

In der 80. Minute ist Dingolfings Benjamin Sußbauer durch, doch Groll pariert im Eins gegen Eins überragend. Im Gegenzug dann die Szene, die das Spiel und vielleicht auch die Meisterschaft entscheidet: Kauschinger bricht über rechts durch, seinen Heber lenkt Hodoroaba noch an die Latte, von dort springt der Ball zurück in den Fünfer, wo Niedermayer gelegt wird – Elfmeter! Der Gefoulte tritt selbst an und verwandelt sicher (82.). Die Dingolfinger Gegenwehr ist gebrochen, auch weil Groll in der Nachspielzeit nochmal überragend reagiert – und der Deggenbdorfer Jubel nach dem Abpfiff schon meisterlich.