Jahresversammlung im Vilstaler Hof
Kinderkrebshilfe agiert seit 30 Jahren

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 9:00 Uhr
Monika Bergbauer

Die Vorstandschaft mit den Vertretern und Vertreterinnen der Politik. − Foto: Christof Grabmeier

Bereits seit nunmehr 30 Jahren wird von ehrenamtlichen Kräften der Kinderkrebshilfe Dingolfing-Landau-Landshut wertvolle Arbeit geleistet, so auch im zurückliegenden Jahr, wie unschwer aus den Rechenschaftsberichten im Rahmen der Jahreshauptversammlung zu entnehmen war.

Vorsitzende Ulrike Eckhart begrüßte hierzu im Vilstaler Hof in Rottersdorf. Besonders freute sie sich darüber, dass so viele Vertreter der Landkreisgemeinden gekommen waren. „Unsere Arbeit lässt sich sich nur mit einem gut funktionierenden Team bewältigen“, bedankte sie sich bei der Vorstandschaft. Sie sei stolz auf ihre Mannschaft und auch deren Partner, die das Engagement mittragen. Großer Dank gebühre jedoch auch allen Spendern, die diese Vereinsarbeit überhaupt erst ermöglichen. In ihren Grußworten hoben die Bürgermeister Matthias Kohlmayer und Armin Grassinger die Wichtigkeit des Vereins und die geleistete Arbeit hervor, auch in Anbetracht dessen, dass alle Arbeit ehrenamtlich geleistet werde. Armin Grassinger beglückwünschte den Verein zum 30-jährigen Jubiläum.

Im Jahr 2023 musste man leider Abschied von sechs Kindern nehmen, denen man mit dem Niederlegen einer Rose gedachte; eine große Anzahl im Vergleich zu den vergangenen Jahren.

Abschied musste man 2023 auch von Ehrenmitglied Alfred Maierhofer nehmen, der über die 30 Jahre den Verein mit seinen Spenden aus seinen Sammlungen, die er mit seiner Drehorgel erspielte, unterstützt hat.

Anschließend stellte zweite Vorsitzende Johanna Herrmann die Arbeit des Vereins näher vor. „Krebs ist die Volkskrankheit Nummer eins“, begann sie. Helfen statt Wegschauen ist das Motto. Doch kommt das Thema zur Sprache, wechselt man gern die Straßenseite, um sich der Thematik nicht stellen zu müssen. Noch mehr, wenn es sich bei den Betroffenen um Kinder handelt. Aber Wegschauen hilft nicht. Dies war auch der Anstoß, die Kinderkrebshilfe zu gründen. „Wir versuchen zu helfen, Ängste, Sorgen und Nöte zu nehmen.“ Dazu brauche es natürlich Unterstützung von stillen Helfern und Gönnern, „denn nur so kann die Sonne wieder scheinen“.

2023 kamen 31 neue Familien – deutlich mehr als im Vorjahr

Der Verein zählt aktuell 409 Mitglieder. 2023 kamen 31 neue Familien hinzu, eine Zahl die gegenüber 2022, da waren es 17 Familien, stark angestiegen ist. Die Familienarbeit ist dabei vielfältig und auch verschieden. Sie richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und auch nach dem Krankheitsbild. Es wird dabei finanziell geholfen, aber auch die Beratung stehe im Vordergrund gemäß dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Großer Wert wird auf die schnelle und unbürokratische Hilfeleistung gelegt.

Finanziert wird die Arbeit durch Spendengelder und Aktivitäten bei verschiedenen Veranstaltungen. Eine Auswahl der Spendenübergaben aus 2023 stellte Johanna Herrmann vor. Die Einnahmen werden dabei zu 100 Prozent für die Unterstützung und Betreuung eingesetzt.

Damit die Gäste einen Einblick von der Arbeit erhielten, stellte Schriftführerin Elisabeth Schneider exemplarisch einen Fall dar, wie unbürokratisch und schnell die Vorstandschaft agiert und reagiert. Sie berichtete über eine Familie, deren Wunsch es war, mit ihrem schwer erkrankten Kind mobil zu sein, durch den Einbau eines Aufzugs in den vorhanden Transporter. Von der Krankenkasse wurde Kostenübernahme abgelehnt. Bei der Recherche stieß sie auf das Bundesteilhabegesetz, das eine Förderung ermöglichen sollte. Antragstellung müsse über den Bezirk laufen. Allerdings ergaben sie beim Ausfüllen des achtseitigen Antrags kaum überwindbare Hürden, ganz abgesehen von der Bearbeitungszeit bis zur Zuweisung. So entschloss man sich, zusammen mit dem Verein Robin Hood, die Kosten für für diesen Aufzug zu übernehmen.

− bm