„Jetzt geht’s um alles oder nichts“
Otting lauert auf Chance – Waging will Heimbilanz aufbessern – Im Abstiegskampf geht’s eng zu

04.05.2024 | Stand 04.05.2024, 8:00 Uhr

Kapitän Thomas Schweiger und seine DJK Otting haben durchaus noch gute Chancen auf den Kreisliga-Aufstieg. Am Sonntag erwarten die Hernandez-Schützlinge den FC Bischofswiesen. − Foto: Weitz

Die DJK Otting hat in der Fußball-Kreisklasse 4 die Chance, nochmal richtig Spannung in den Kampf um den Titel zu bringen. Die DJK (43 Punkte) hat an ihrem spielfreien Wochenende von den Niederlagen der Konkurrenten SV Oberteisendorf (1. Platz/44) und TSV Waging (2./43) profitiert und zwischenzeitlich den zweiten Platz belegt. Den hat Waging mit einem 3:0 bei Schlusslicht SV Unterwössen am Dienstag zurückerobert. „Nach diesem Wochenende haben nun alle vier Teams die Möglichkeit, den großen Coup zu landen“, meint Ottings Trainer Michel Hernandez. Allerdings ist Ruhpolding (4./38) am Wochenende spielfrei.

Otting will am Sonntag, 5. Mai, ab 15 Uhr gegen den FC Bischofswiesen (12./23) Position zwei und damit die Chance auf den Aufstieg zurückerobern – mit einem Sieg ist sogar der Sprung an die Spitze möglich. „Jetzt geht’s um alles oder nichts“, sagt der DJK-Trainer.
Die gute Ausgangslage hat Otting auch einer starken Serie nach der Winterpause zu verdanken, in den fünf Spielen gab es zwei Unentschieden und drei Siege. Allerdings geht es auch für die Gäste um viel: Bischofswiesen ist auf den Abstiegsrelegationsplatz gerutscht, den letzten Sieg landete man Ende Oktober. „Gegen Bischofswiesen haben wir letztes Jahr ein gutes Spiel gemacht und trotzdem nur unentschieden gespielt“, erinnert sich Hernandez. „Die Bischofswieser haben ein sehr gutes Umschaltspiel. Wir müssen hellwach sein und sind gewarnt.“ Zudem hofft der Trainer auf die Unterstützung der eigenen Anhänger: „Jetzt ist es wichtig, dass alle DJKler zusammenhalten. Wir brauchen jeden einzelnen Fan, der uns nach vorne peitscht.“

Dafür muss die Mannschaft aber erst an Waging vorbei. Der TSV zeigte zuletzt schwankende Leistungen, hat aber mit dem Pflichtsieg im Nachholspiel nach zwei Niederlagen wieder alle Trümpfe in der Hand. Die „Seerosen“ empfangen zum Abschluss ihrer englischen Woche am Samstag, 4. Mai, um 14 Uhr den SV Laufen (5./30), der nach einem 3:1-Erfolg beim ASV Piding einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht hat – ein Sieg fehlt noch, um ganz sicher zu sein.

Erst ein Sieg im renovierten Wilhelm-Scharnow-Stadion

Insgesamt haben die Laufner sogar alle fünf Kreisklassenspiele seit der Winterpause gewonnen. Für die Mannschaft von Wagings Trainer Michi Kantsperger gilt es daher, wieder mehr Lösungen im Offensivspiel zu finden und die Heimbilanz im renovierten Wilhelm-Scharnow-Stadion aufzubessern (bis dato erst ein Sieg aus drei Heimspielen). Das Hinspiel Ende September konnte man nach einer schwachen ersten Halbzeit noch 5:1 gewinnen.

Personell gibt’s beim Gastgeber momentan noch einige Fragezeichen: Horst Hummelberger musste in Unterwössen früh verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Andi Siegel, Hannes Maierhofer und Andreas Kamml haben mit muskulären Problemen zu kämpfen. Zudem konnten Torwart Niklas Lamminger und Chris Thurnhuber aufgrund eines grippalen Infekts nicht am Abschlusstraining teilnehmen.

Hinter Laufen liegen die Mannschaften dicht beieinander: Gleich drei Teams – der SV Kirchanschöring II (6./27), ASV Piding (7./27) und TSV Bergen (8./27) – können mit einem Sieg zum SVL aufschließen. Und zwischen dem FC Bischofswiesen als Vorletztem und dem SVK liegen nur vier Zähler. Allerdings stehen sich zwei der punktgleichen Mannschaften am Samstag, 4. Mai, um 13.45 Uhr im direkten Duell gegenüber, wenn der TSV Bergen in „Anschöring“ zu Gast ist. Bergen hat sich mit fünf Siegen seit der Winterpause aus der Abstiegszone gekämpft und dabei auch die Titelfavoriten Oberteisendorf und Waging bezwungen – doch auch der SVK hat zuletzt ein eindrucksvolles 4:0 in Waging gefeiert. „Das hat natürlich sehr gut getan“, sagt SVK-II-Trainer Sebastian Stöwe. „Ich kann mir gut vorstellen, dass uns das für den Saisonendspurt nochmal Rückenwind verleiht.“

Trotzdem gehen die Gastgeber mit Respekt ins Heimspiel: „Bergen ist aktuell die Mannschaft der Stunde“, weiß Stöwe. „Die bisherigen Ergebnisse in der Rückrunde sprechen für sich. In den letzten Begegnungen gegen Bergen konnten wir uns aber meist knapp durchsetzen. Das ist auch das Ziel für Samstag.“ Dazu will die Bayernliga-Reserve „an die zwei vorherigen Leistungen – auch Bischofswiesen war bis auf das Ergebnis (2:2) eine tolle Leistung unserer Mannschaft – anknüpfen“, betont der Trainer und warnt: „Die Bergner sind eine sehr kampfstarke, eingespielte und disziplinierte Mannschaft.“

Dazu kommt, dass Leistungsträger Stefan Judex, der laut Stöwe „aktuell in sehr guter Verfassung ist und auch gegen Waging ein top Spiel gemacht hat“, krankheitsbedingt angeschlagen ist – „hier wird es ganz eng für Samstag“. Ansonsten sehe es personell aber gut aus.

Weiter in akuter Abstiegsgefahr befindet sich die DJK Weildorf (11./24), die am Sonntag, 5. Mai, um 14 Uhr Gastgeber für den ASV Piding (7./27) ist und den oberen Relegationsplatz belegt. „Wenn man der Situation etwas Positives abgewinnen möchte, dann die Tatsache, dass bis einschließlich Platz sechs alle Mannschaften noch in den Abstiegskampf involviert sind“, sagt Weildorfs 2. Abteilungsleiter Lorenz Reiter. „Wir gehen davon aus, dass wir zur Vermeidung der Relegation noch mindestens sechs Punkte benötigen. Darum muss es unser Ziel sein, am Wochenende die Punkte in Weildorf zu behalten.“ Schließlich steht für die DJK noch ein schwieriges Restprogramm mit einem Spiel in Waging und dem Heimauftritt gegen Bergen an.

Eine schwere Aufgabe hat bereits am Sonntag, 5. Mai, um 14 Uhr der ebenfalls gefährdete SV Leobendorf (10./24) vor sich, wenn Oberteisendorf zu Gast ist. Der SVO ist weiterhin die Mannschaft mit den wenigsten Gegentreffern (16) und will seinen Spitzenplatz nun auch an den letzten drei Spieltagen verteidigen.

Vachendorf klarer Favorit gegen Unterwössen

Gefährlich bleibt es weiterhin auch für den SC Vachendorf (9./26), der mit einem 0:2 gegen den direkten Konkurrenten Leobendorf zuletzt seine Chance verpasst hat, einen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Für den SCV steht am Sonntag, 5. Mai, um 15 Uhr das Heimspiel gegen Schlusslicht SV Unterwössen (13./1) an, das die Saison aber noch nicht abgehakt hat.

Das wissen auch die Gastgeber: „In der Situation, in der wir uns derzeit befinden, können wir nicht sagen, dass die Punkte fest eingeplant sind“, warnt Vachendorfs Pressesprecher Thomas Loreck. „Aktuell spielen wir eigentlich gar nicht so schlecht, können aber unsere erarbeiteten Chancen nicht nutzen und kassieren dann unnötige Gegentreffer durch individuelle Fehler – wie eben in Leobendorf.“ Daran will die Mannschaft ansetzen und sich im Saisonendspurt stabilisieren, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. ⋌

− jom