15 718 Euro gespendet
Traunsteiner Schüler rennen 3851 Kilometer für einen guten Zweck

Spendenlauf an der Reiffenstuel-Realschule mit Olympiasieger Felix Loch

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 17:00 Uhr

Beim Start des Spendenlaufs auf der Brunner-Anlage mit knapp 500 Schülern und (von links) Olympiasieger Felix Loch, A4U-Botschafter Vladi Heraskewytsch, Schulleiter Christian Gigla (in blau) und Kollege Markus Betz (ebenfalls in blau). − Foto: Kas

Jede Schülerin und jeder Schüler an der Reiffenstuel-Realschule Traunstein hat sich am Montag die Note eins mit Stern verdient: Knapp 500 der 630 Mädchen und Buben an der Schule waren beim Spendenlauf auf der Brunner-Anlage dabei. Der 900-Meter-Rundkurs wurde von allen 4279 Mal durchlaufen, was eine Distanz von 3851 Kilometern ergibt. So kamen am Ende stolze 15718 Euro zusammen, die teils an der Schule bleiben, aber auch als Spenden an den Verein Athletes for Ukraine (A4U), an die Kinderkrebshilfe Traunstein-Berchtesgaden und an die Traunsteiner Tafel gehen.

„Eine hervorragende Leistung, Gratulation“, lobte Schulleiter Christian Gigla. Der Rektor ging selbst mit bestem Beispiel voran und führte mit Markus Betz aus der Schulleitung das riesige Läuferfeld in den ersten Runden an. Auf die Reise geschickt wurde es von Seminarrektor Hubert Heigermoser, der den Tag zusammen mit A4U organisiert hatte.

Niklas Heil aus der 10c läuft 23,4 Kilometer

„Es war eine tolle Veranstaltung, alle Kinder hatten sich im Vorfeld bemüht, kräftig Sponsoren zu finden, und so konnte das Ergebnis vom Spendenlauf vor zwei Jahren noch einmal verbessert werden“, freute sich Heigermoser. Er bedankte sich auch beim Verein A4U, der mit Felix Loch einen dreifachen Olympiasieger geschickt hatte. Der Rodler aus Berchtesgaden war an seinem Hochzeitstag mit Ehefrau Lisa gekommen, die innerhalb des Vereins enorm aktiv ist und sich auch dieses Mal wieder um die die Logistik gekümmert hatte. Felix Loch absolvierte zusammen mit dem ukrainischen Sekeletoni Vlady Heraskewytsch, der in Schönau am Königssee lebt und A4U-Botschafter ist, das Aufwärmprogramm. Beide nutzten den Tag auch als kleine Trainingseinheit und liefen je zwölf Runden, also fast elf Kilometer, mit.

Die meisten Runden schaffte Niklas Heil aus der 10c. Der 16-Jährige aus Bergen, der Fußball in der B-Jugend des SBC Traunstein spielt, absolvierte 26 Runden, also 23,4 Kilometer. Auf stolze 25 Runden brachte es Simon Höhne aus der 7d. Fleißigstes Mädchen war Stefanie Mayer aus der 8d mit 23 Runden, also gut 20 Kilometern, gefolgt von Melanie Rudholzer aus der 6d mit 20 Runden. Den größten Spendenbetrag erlief Julius Kamml aus der 8e. Der 13-Jährige hatte pro Runde 60 Euro erworben – am Ende waren es 1010 Euro. Jakob Sattler aus der 5b steuerte mit seinen Sponsoren satte 500 Euro bei. Der Englisch- und Musiklehrer Benedikt Lantenhammer sorgte mit seiner Technik-Gruppe für beste Akustik und tolle Musik. Immer wieder feuerten die Lehrer ihre Schüler an.

Live-Schaltung nach Charkiv in die Ost-Ukraine

Die Stadtwerke Traunstein versorgten alle Kinder mit Trinkwasser, das Team kam mit dem Nachschenken kaum nach. Aber alle waren am Ende glücklich, dass der Lauf um fünf Tage verschoben worden war – am eigentlichen Termin hatte es nur maximal fünf Grad bei teilweise Schneefall gehabt. Allen machte es bei Kaiserwetter viel Spaß. „Sport treiben ist doch besser, als die Schulbank drücken. Es war eine super Veranstaltung, alle waren brutal ambitioniert und haben mitgezogen“, lobte Felix Loch die knapp 500 Schüler, die am Ende hautnah mitbekamen, was der Krieg in der Ukraine bedeutet

Markus Kecht aus Ruhpolding und Jonah Werner aus Rosenheim, zwei Männer der ersten Stunde von A4U, hatten eine Schaltung nach Charkiv in die Ost-Ukraine organisiert. Von dort meldete sich Alexandr Dmitrischin, ein schwerbehinderter Senior, der im Rollstuhl sitzt und seit gut zwei Jahren das Haus nicht mehr verlassen kann. Grund: Wenn Bombenalarm herrscht, schafft er es nicht mehr zurück. „Unvorstellbar, was hier passiert, immer wieder fliegen russische Raketen und Bomben auf uns – es ist so bitter“, klagte er.

− kk