Der Duft der Kräuter

14.08.2023 | Stand 14.08.2023, 8:00 Uhr

An Mariä Himmelfahrt werden die Kräuterbuschen gesegnet und anschließend im Haus, im Herrgottswinkel, aufgehängt. Foto: dpa

Aus dem Leben der Gottesmutter Maria wird in den Evangelien nur wenig berichtet. So steht in den kanonischen Evangelien nichts über Marias Herkunft. Erst später ist die Erzählung dazu gekommen, dass ihre Eltern Anna und Joachim bis ins Alter kinderlos geblieben waren und die Geburt der Tochter Maria ihnen durch einen Engel angekündigt wurde. In den kanonischen Evangelien heißt es dagegen nur, dass Maria mit Joseph verlobt war und noch vor der Hochzeit schwanger wurde. Joseph hielt zu ihr, nachdem ihm ein Engel berichtet hatte, dass Maria Gottes Sohn gebären wird.
In den Zeitraum zwischen Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr und Tag- und Nachtgleiche im Herbst fallen wichtige Marienfeste. Den Anfang macht „Verkündigung“ am 25. März. Die neutestamentliche Grundlage für das Fest „In annuntiatione Beatae Mariae Virginis“ (Mariä Verkündigung) bietet das 1. Kapitel des Evangeliums nach Lukas. Nach dem Bericht des Evangelisten sandte Gott den Engel Gabriel, damit er Maria ankündige, dass sie Gottes Sohn gebären wird. Auf Griechisch ist der Gruß des Engels als „chaire“ („freue dich, sei froh“) überliefert, auf Hebräisch wäre „schalom“ zu erwarten. In der lateinischen Übersetzung wird Ave, die übliche Grußformel der Römer, verwendet. Das Gebet „Ave Maria“ nimmt die Grußworte des Engels Gabriel auf: „Gegrüßet seist du Maria, der Herr ist mit dir“. Die Festbezeichnung „Mariä Verkündigung“ ist so zu deuten, dass Maria vom Heiligen Geist den Sohn Gottes empfängt. Die Ankündigung ist gleichzeitig als Moment der Empfängnis zu verstehen: Wenn Gott spricht, dann geschieht, was er sagt. Das Fest wird am 25. März gefeiert. Dieses Datum seinerseits basiert auf der Festlegung der Geburt von Jesus Christus auf den 25. Dezember, die Verkündigung erfolgt dementsprechend neun Monate früher. „Verkündigung des Herrn“ liegt im Bereich der Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr: Christus wird als Sonne und aufgehendes Licht verstanden, im Jahresablauf fügt sich das Fest in die Zeit der länger werdenden Tage. Maria und Jesus stehen im Zentrum des Festgeheimnisses.
Im weiteren Verlauf des 1. Kapitels seines Evangeliums berichtet Lukas in den Versen 39-56 vom Besuch der Gottesmutter Maria bei ihrer Base Elisabeth. Als Maria die Begrüßungsworte spricht, antwortet Elisabeth mit lauter Stimme: „Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.“ Zusammen mit dem Gruß des Engels Gabriel bei der Verkündigung an Maria sind diese Worte der Hauptbestandteil des Ave Maria: „Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.“ Daran schließt sich die allgemeine Bitte um eine gute Todesstunde an. Maria antwortet auf den Gruß der Base Elisabeth mit dem berühmten Loblied „Magnificat anima mea Dominum“.

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