Berlin
Bayern-Spiel in Berlin wegen Erdogan-Besuchs auf der Kippe

12.09.2018 | Stand 12.09.2018, 15:42 Uhr

Der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan reist Ende September zum Staatsbesuch nach Berlin - und könnte so für eine Spielverlegung in der Bundesliga sorgen. −Foto: Sedat Suna/dpa

Der Spielplan der Fußball-Bundesliga steht längst. Am Freitag, 28. September (20.30 Uhr), reist Fußball-Rekordmeister Bayern München demnach in die Hauptstadt zu Hertha BSC Berlin. Doch der Termin könnte sich nun zerschlagen. Weil am selben Wochenende der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan zum Staatsbesuch in der Stadt ist, befürchtet die Berliner Polizei, nicht genug Kapazitäten für beide Großereignisse bereitstellen zu können. Zurzeit wird über eine Verlegung des Bundesliga-Spiels diskutiert.

Beim Gastgeber pocht man auf eine schnelle Entscheidung, ob das Spiel wie geplant ausgetragen werden kann. "Wir wollen möglichst schnell Klarheit haben", sagte Marcus Jung, Leiter Kommunikation und Medien bei Hertha BSC, am Mittwoch am Rande des Mannschaftstrainings.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung habe der Gesamtpersonalrat der Polizei in einem Schreiben, seine Bedenken bezüglich der Terminkollision geäußert. In der Berliner Innenverwaltung werde das Anliegen nun geprüft, sagte ein Sprecher am Mittwoch. In dem Schreiben werde gefordert, Innensenator Andreas Geisel (SPD) solle den polizeilichen Notstand ausrufen. Der Sprecher der Innenverwaltung betonte indes, es gebe keinen polizeilichen Notstand. Bei Großlagen könnten auch Kräfte aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei angefordert werden. Rund um den Erdogan-Besuch in Berlin werden etliche Demonstrationen erwartet.

Beim Spiel Hertha BSC gegen Bayern München handelt es sich um kein Risikospiel. Weil das Spiel im Olympiastadion mit gut 70.000 Zuschauern aber wohl ausverkauft sein wird, sind dort am Spieltag dennoch rund 300 Polizisten im Einsatz. Erst vor zwei Wochen wurde die Zweitliga-Partie zwischen Dynamo Dresden und dem Hamburger SV abgesagt, weil in Chemnitz für den selben Tag mehrere Demonstrationen angekündigt waren. Sollte nun auch das Freitags-Gastspiel der Bayern in Berlin verschoben werden müssen, dürfte es schwierig werden, einen Ausweichtermin zu finden. Der deutsche Rekordmeister startet in der kommenden Woche in die Champions-League-Saison und hat bis Jahresende zahlreiche englische Wochen vor sich.

− aug/dpa