Strecke bei Rosenheim war gesperrt
Kuh liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei – und legt Zugverkehr lahm

13.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:24 Uhr

Eine ausgebüxte Kuh hat am Montagabend den Zugverkehr zwischen Rosenheim und München stark beeinträchtigt. −Symbolbild: Julian Stratenschulte/dpa

Eine Kuh hat in der Nacht von Montag auf Dienstag den Fahrplan für die Zugstrecke zwischen München und Rosenheim gehörig durcheinandergebracht.



Das Tier war offenkundig ausgebüxt und trieb sich immer wieder im Gleisbereich herum. Mehreren Streifen der Rosenheimer Bundespolizei gelang es schließlich, das Rind dingfest zu machen. Es konnte unverletzt abtransportiert werden.

Kuh legt Zugverkehr lahm – und liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei



Nach ersten Erkenntnissen war die Kuh bereits am Montagabend ausgebüxt und rund einen Kilometer querfeldein gelaufen. Bei einem Bahnübergang nahe Großkarolinenfeld (Landkreis Rosenheim) legte sie ihre erste Pause ein. Dort wurde sie gegen 22 Uhr von einem vorbeifahrenden Lokführer gesehen. Die von ihm informierte Notfallleitstelle der Bahn sperrte sogleich die Gleise beidseitig und alarmierte die Bundespolizei in Rosenheim.

Als die Beamten eintrafen, war von dem Tier weit und breit nichts mehr zu sehen. Eine Absuche des Umfelds blieb ergebnislos. Knapp eine Dreiviertelstunde später meldete sich ein Bürger bei der Bundespolizei und teilte mit, dass die Kuh mittlerweile den Bahnhof Großkarolinenfeld erreicht habe. Demnach hatte sie dort nach zwei weiteren Kilometern wieder Rast gelegt.

Zeugen berichteten den wenig später eingetroffenen Streifen, dass das Rind inzwischen in Richtung Rosenheim weitergelaufen wäre. Die Beamten konnten das Tier zwar zunächst einholen, dieses reagierte auf den nächtlichen Polizeikontakt allerdings höchst schreckhaft und rannte im Galopp an den Gleisen entlang davon.

Kuh auf Abwegen: An der Rosenheimer Stadtgrenze war Schluss



Wieder zwei Kilometer weiter, an der Baustelle der neuen B15-Tangente auf Höhe der Rosenheimer Stadtgrenze, gelang es den Bundespolizisten, sich dem scheuen Tier von zwei Seiten zu nähern. Bauzäune verhinderten ein weiteres Ausweichen der Kuh, die nach ihrer insgesamt rund vier Kilometer langen Nachtwanderung gegen 23.30 Uhr „aufgegriffen“ und „gesichert“ wurde.

Die Streckensperrung konnte gegen 23.45 Uhr aufgehoben werden. Kurz vor Mitternacht traf der erwachsene Sohn des ausfindig gemachten und verständigten Tiereigentümers ein. Mit Unterstützung der Bundespolizisten gelang es ihm, das entlaufene Rind in dessen Viehanhänger zu befördern. Von den Gleissperrungen waren insgesamt elf Züge betroffen. Die Gesamtdauer der Verspätungen betrug rund 430 Minuten. Drei Züge mussten umgeleitet werden. Bei drei weiteren Zügen kam es zu Teilausfällen.

− red