Scherzanruf
„Oma angeschossen und fast tot“: Jungen erlauben sich in Rosenheim mit Anruf schlechten Scherz

14.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:35 Uhr

Die Polizei mahnt, „dass solche Scherzanrufe weit von ‘lustig‘ entfernt sind und wichtige Ressourcen binden, die an anderer Stelle möglicherweise fehlen und dringend gebraucht würden.“ −Symbolbild: dpa

Einen schlechten Scherz haben sich zwei unbekannte Jungen laut Polizei in Rosenheim erlaubt. Sie haben mit dem Handy einer 14-Jährigen einen Notruf abgesetzt und behauptet, dass die Oma des Anrufers angeschossen worden war und nun fast tot sei. Die Polizei ermittelt.





Der Notruf erreichte die Polizei am Sonntag kurz vor 17 Uhr. Es wurde mitgeteilt, dass die Großmutter des Anrufers mit einer Airsoft-Pistole angeschossen worden war. Sie sei nun fast tot und würde nun lediglich „da liegen“, das berichtet die Polizei am Montag in einer Pressemitteilung.

Die Notrufzentrale verständigte daraufhin auch die Rettungsleitstelle. Mehrere Streifen der Polizei und ein Rettungswagen mit Notarzt fuhren zur „vermeintlichen Einsatzörtlichkeit“, in die Alzstraße, so die Polizei.

Handy einer 14-Jährigen benutzt



Vor Ort trafen die Einsatzkräfte jedoch auf keine Verletzte. Deshalb wurde nach dem Anrufer gesucht. In der Zwischenzeit rief eine 14-Jährige zurück. Ihr gehörte das Handy, von dem der Anruf aus erfolgt war. Sie gab laut Polizei an, dass sich „zwei ihr unbekannte Jungs“ ihr Handy genommen und den Scherzanruf abgesetzt hatten. Sie selbst war zu dem Zeitpunkt in einem See baden. Ihr Handy hatte sie unbeobachtet liegen lassen. Die Jugendliche sah die Jungen nur noch wegrennen, heißt es im Polizeibericht.

Die Polizei mahnt, „dass solche Scherzanrufe weit von ‘lustig‘ entfernt sind und wichtige Ressourcen binden, die an anderer Stelle möglicherweise fehlen und dringend gebraucht würden.“ Solche Anrufe sind demnach strafbar und mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldbuße bedroht. Die Polizei Rosenheim ermittelt nun wegen des Missbrauchs von Notrufen.

− vr