Die Bezirksliga Ost verliert eine Attraktion: Marco Fernandes De Lima (30) verlässt den TSV Grafenau nach der laufenden Saison und wird an der Seite von Martin Braumandl (36) Spielertrainer bei der SG Preming. „Marco war unsere Wunschlösung, ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit mit einem Ausnahmefußballer“, kommentiert sein künftiger Trainerpartner euphorisch.
De Lima wird Nachfolger von Daniel Feucht, der das Amt in Preming nach dieser Spielzeit abgibt und bei der SG Breitenberg/Sonnen übernimmt (wir berichteten). Mit 30 Jahren sieht De Lima den Zeitpunkt gekommen, um erstmals als Spielertrainer tätig zu werden. Auch wenn ihm der Abschied vom TSV Grafenau „extrem schwer“ fällt, wie der Mittelfeldspieler mit brasilianischen Wurzeln betont. „Aber ich werde auch nicht jünger und es war immer mein Plan Trainer zu werden.“ Bei der SG im Markt Tittling sieht er ideale Voraussetzungen für die erste Station als Coach. „Es ist eine Mannschaft, die meiner Meinung nach nicht in die A-Klasse gehört. Ich hoffe, sie packen den Aufstieg. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Beppe Braumandl. Von seiner Erfahrung werde ich profitieren“, teilt der Grafenauer, der im Außendienst arbeitet, zu seinem Wechsel mit.
Wiederaufstieg heuer oder halt nächstes Jahr
Bei der SG kann man derweil das Glück kaum fassen. „Wenn du als A-Klassist bei so einem Spieler anfragst, rechnet man sich eigentlich nicht so große Chancen auf eine Zusage aus“, erzählt Daniel Stetter (29), einer von zwei Sportlichen Leitern. Für den kleinen Dorfverein (rund 500 Mitglieder) sei es „extrem erfreulich, einen so überragenden Fußballer verpflichten zu können“. De Lima kenne ein paar Personen im und aus dem Umfeld des Vereins und daher sei schon das erste Gespräch „äußerst positiv“ verlaufen, beschreibt Stetter, der mit den weiteren SG-Verantwortlichen im Hintergrund an weiteren Neuzugängen arbeitet: „Vielleicht bekommt der ein oder andere jetzt noch mehr Lust, zu uns zu kommen.“
Den letztjährigen Abstieg aus der Kreisklasse Passau haben die Preminger weggesteckt. Als Tabellendritter der A-Klasse Tittling befindet sich die SG mittendrin im Projekt Wiederaufstieg. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter DJK-SV Kirchberg v.W. geht es in die Frühjahrsrunde (acht Spiele). Die Rückkehr in die Kreisklasse könnte schon vor De Limas Amtsantritt gelingen. „Das ist natürlich unser Ziel, wir haben es in der eigenen Hand, aber wenn wir es nicht schaffen, geht die Welt auch nicht unter. Dann probieren wir es erneut“, kommentiert Stetter. Er hat bereits in der Winterpause zwei Neuzugänge angeleiert: Nico Hager (25) ist vom benachbarten Kreisligisten FC Tittling übergesiedelt und Torwart Lukas Heuschneider (23, zuletzt SV Salching), der nun im Landkreis Passau arbeitet und lebt, schloss sich der SG ebenfalls an.
Darüber hinaus gibt es aus dem bestehenden Kader positive Signale im Hinblick auf nächste Saison. „Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, wird unsere Mannschaft komplett zusammenbleiben“, sagt Daniel Stetter, der ergänzt: „Außerdem dürfen wir uns in den nächsten Jahre auf talentierte Jugendspieler freuen, die peu à peu in den Herrenbereich aufrücken.“ Mit anderen Worten: Bei der SG Preming macht das Hobby Fußball und die Arbeit im Verein im Moment richtig Spaß.
Trainingslager mit 30 Personen in Rovinj
Seit Anfang Januar trainieren die SG-Kicker einmal wöchentlich auf dem Spinning-Rad und starteten in dieser Woche mit dem Lauftraining. Ab Mitte Februar kehren sie auf den Fußballplatz zurück und trainieren dann dreimal pro Woche für die am 23. März mit einem Heimspiel gegen die SG Nammering/Oberpolling II beginnende Frühjahrsrunde. Höhepunkt der Vorbereitung wird ein fünftägiges Trainingslager in Rovinj (Kroatien) sein. Mehr als 30 Personen haben sich dafür angemeldet, erzählt Daniel Stetter. Danach stehen insgesamt fünf Testspiele auf dem Programm (siehe am Ende des Artikels).
Marco Fernandes De Lima hat mit der Preminger Gegenwart wenig zu tun. Sein Fokus liegt natürlich noch beim Heimatverein. Die „Stodbärn“ überwintern auf einem Abstiegsrelegationsplatz. Es droht ein harter Klassenkampf. „Solange ich mich erinnern kann, hat Grafenau mindestens Bezirksliga gespielt und ich möchte auf keinen Fall, dass diese Zeit endet. Der Abstiegskampf hat für mich absolute Priorität und ich werde bis zum letzten Tag alles dafür tun, dass wir den Abstieg verhindern“, verspricht der 30-Jährige, der bis auf wenige Ausnahmen (TV Freyung und FC Sturm Hauzenberg) immer in der Galgenau kickte.
Die Testspiele der SG Preming vor dem Pflichtspielstart Ende März: SG Thurmansbang/Saldenburg (28. Februar), FC Otterskirchen (3. März), SV Garham II (7. März), SV Gottsdorf (10. März) und VfB Passau-Grubweg (17. März).
