Drei Tage lang Messe in Ruhstorf
Warum „Ausblick 23“ ein „echter Lichtblick“ ist

VBW-Präsident Wolfram Hatz hebt Einzigartigkeit der Region hervor – „Großartige Firmen mit tollen Produkten“

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:31 Uhr

Ofenfrische Brezen von der Bäckerei Wagner – mit einer kleinen Stärkung im Bauch ging’s anschließend durch die Messe, die am Sonntagabend endet: Günter Wagner (von links), Pockings Bürgermeister Franz Krah, Ruhstorfs Bürgermeister Andreas Jakob, Wirtschaftsförderungsvereinsvorsitzender Gerhard Schuster, MdL Walter Taubeneder und Landrat Raimund Kneidinger. −Fotos: Toni Scholz

Von Karin Seidl

Wenn Wolfram Hatz, Hauptgesellschafter der Ruhstorfer Motorenfabrik Hatz und Präsident der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, auf die nackten Wirtschaftszahlen sieht, ist er weit davon entfernt, Frühlingsgefühle zu entwickeln. „Da bewegen wir uns noch immer auf dünnem Eis“, sagt er, als er am Freitagvormittag die neunte Ausblick-Messe in Ruhstorf eröffnet. Gott sei Dank sind die Niederbayern da ein ganz eigenes Gewächs: „Unsere Region hat sich vom Armenhaus Bayerns zur Premiumregion und Aufsteigerregion hochgearbeitet“, sagt er. Und genau das spüre man auf der Messe, die ein „echter Lichtblick“ sei.

Mit der Energiewende aus dem Krisenmodus

Die Menschen in seiner Heimat („Ruhstorf ist der lebenswerteste Ort auf der ganzen Welt“) lebten regionale Verbundenheit wie kein anderer Menschenschlag, gleichzeitig seien Unternehmen international aufgeschlossen. Tradition verbinden sie mit Innovation, die regionale Verwurzelung sei die Basis für ihren wirtschaftlichen Erfolg. Kaum habe die Wirtschaft nach Corona Luft geholt, habe der „barbarische Krieg, angezettelt von Putin“ die wirtschaftliche Dynamik stark eingebremst, der Krieg habe Europa eine Energiekrise ungeahnten Ausmaßes beschert. „Wenn die Energiekrise die Mutter aller Krisen ist, dann lasst mich die Energiewende als den Vater sehen, der diese Krisen löst“, meint Wolfram Hatz und verweist auf den Unternehmerabend, der sich am Freitagabend rund um das Thema Wasserstoff dreht.

Die A94 als Boom für die Wirtschaft in der Region

„Jetzt wird’s ernst“, sagt Ruhstorfs Bürgermeister Andreas Jakob, der auch mit der Stimme des Pockinger Bürgermeisters Franz Krah – die Stadt und die Nachbarkommune formen beide das Mittelzentrum Pocking-Ruhstorf – spricht. „Von der Autobahn A94 wird die Wirtschaft in der Region profitieren, sie wird Auswirkungen auf den Tourismus haben – darauf müssen wir vorbereitet sein, dafür müssen wir jetzt schon die Rahmenbedingungen optimieren.“ Im Übrigen ist der Bürgermeister der Meinung: „Wer sich hier direkt auf der Messe bei den über 100 Ausstellern informiert, der braucht kein Internet!“

Ausblick-Messe eine „Erfolgsmodell ohne Beispiel“

Als „bekennender Ausblick-Fan“ outet sich auch Landrat Raimund Kneidinger: „Beeindruckend, was die Organisatoren hier auf dem Messegelände wieder auf die Beine gestellt haben.“ Der Wirtschaftsförderungsverein mit Gerhard Schuster vom gleichnamigen Autohaus an der Spitze sowie das Team um Andrea Schuster und Martin Eichlseder haben mit viel ehrenamtlichem Engagement mit dieser Messe ein „Erfolgsmodell ohne Beispiel“ etabliert. „Das ist ein Leuchtturm im Passauer Land!“ Für ihn, den Landrat, sei klar die Botschaft: „Unsere Wirtschaft ist stark und kreativ – und sie braucht ein geeintes Europa!“

Altlandrat Franz Meyer spaziert zufrieden mit den Ehrengästen durch die Messestände, die es locker mit den großen Messen in der Passauer Dreiländerhalle aufnehmen können. „Mich erstaunt noch immer, was hier Großes gewachsen ist“, sagt er. „Wenn man sich vorstellt, dass vor 20 Jahren eine Breitenberger Firma noch ganz verblüfft gewesen ist, dass sie Produkte nicht von weit her zukaufen muss, sondern sie auch ganz einfach aus dem anderen Eck des Landkreises beziehen kann.“ Die Ausblick vernetzt nicht nur Kunden mit hiesigen Firmen, sondern auch hiesige Unternehmen untereinander. In Zeiten kriselnder Lieferketten kein so schlechtes Pfund.