Als die Ziellinie im italienischen Prad am Stilfersjoch erreicht ist, überwältigen ihn die Emotionen. Patrick Ehrenthaler (32) hat es tatsächlich geschafft: Gemeinsam mit seinem Laufpartner Marcel Geißler aus Piding hat der Tittlinger (Lkr. Passau) am Freitag den prestigeträchtigen Transalpine Run gewonnen.
537 weitere Läufer aus 36 Ländern stellten sich dem international bekannten Siebentage-Rennen, das sich über 240 Kilometer und 14500 Höhenmeter inmitten der Alpen erstreckt. Und klar ist: Für Ehrenthaler, der sich innerhalb von drei Jahren vom Lauf-Laien zu einem national bekannten Trailrunner entwickelt hat, ist einer der größten Erfolg seiner noch jungen Karriere.
„Ein Traum geht in Erfüllung!“, sagt der Ausdauersportler im Gespräch mit der Heimatzeitung. Als Ehrenthaler vor drei Jahren mit dem ambitionieren Laufen beginnt, hat er vor allem die Teilnahme am Transalpine Run („TAR“) vor Augen. „Dass ich diesen Lauf nun gleich beim ersten Mal als Erster finishe, ist einfach nur unglaublich und berührt mich sehr.“
Welches Trailrunning-Talent in ihm steckt, bemerkt Ehrenthaler, als die Pandemie die Welt im Griff hat. Anfangs sind seine Strecken kurz, die Zeiten ausbaufähig. Doch der Tittlinger fängt schnell Feuer. Und schon bald ordnet er für seine neue Leidenschaft vieles unter. Denn Ehrenthaler ist überzeugt: „Wenn man das Trailrunning ehrgeizig betreiben will, muss man seinen Alltag danach ausrichten. Es handelt sich also weniger um ein Hobby, sondern vielmehr um einen Lebensstil.“
Die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Erst im vergangenen Mai krönt sich der 32-Jährige mit seinem Sieg beim Ultratrail Lamer Winkel zum „König des Bayerwalds“. Der Triumph in den Alpen ist nun ein weiterer großer Erfolg, der aufhorchen lässt.
Was ihn am Trendsport Trailrunning reizt? Patrick Ehrenthaler, der mittlerweile sechs Mal pro Woche trainiert und von einer weltweit bekannten Outdoor-Marke gesponsert wird, muss nicht lange überlegen. „Wenn ich in der Natur unterwegs bin, kann ich komplett abschalten. Ich fühle mich völlig frei. Außerdem finde ich es spannend, meine Grenzen auszuloten und diese mit einem behutsam aufgebauten Training immer weiter zu verschieben.“
Und so verwundert es nicht, dass sich Patrick Ehrenthaler längst die nächsten Ziele gesteckt hat. „Im nächsten Jahr möchte ich erstmals einen 100-Kilometer-Lauf in Angriff nehmen“, verrät er. Voraussichtlich wird er auch bei dem ein oder anderen regionalen Rennen im Bayerischen Wald an der Startlinie stehen.
