Passau
Stadt will Balkonmodule fördern

Details werden derzeit erarbeitet – Stadtrat entscheidet am 6. Februar

31.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:12 Uhr

Solarmodule für ein sogenanntes Balkonkraftwerk hängen an einem Balkon. −Foto: dpa

Die Stadt Passau bereitet laut einer Pressemitteilung ein Förderprogramm für kleine Solarstromanlagen vor. Das Thema werde von der Stadtverwaltung seit geraumer Zeit bearbeitet und am 6. Februar im Ausschuss für Klima und Umwelt beraten. Die Grünen-Stadtratsfraktion hat nach PNP-Informationen einen entsprechenden Antrag eingereicht.
Ziel sei es, höhere Anreize für eine private Nutzung von Photovoltaik zu schaffen, um angesichts des Klimawandels und des Kriegs in der Ukraine die Abhängig von fossilen Energien zu verringern und eine dezentrale Stromversorgung auszuweiten, so die Stadtverwaltung. Im Fokus stünden dabei sogenannte Balkonmodule, kleine Photovoltaiksysteme, die speziell zur Installation auf dem Balkon oder auf der Terrasse gedacht sind. Werden diese an eine Steckdose angeschlossen, fließt der erzeugte Strom zu allen weiteren Steckdosen in der Wohnung. Erforderlich dazu ist neben dem Solarmodul ein Wechselrichter, der den produzierten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Auf diese Weise können Haushaltsgeräte wie Fernseher, Kühlschrank und Waschmaschine versorgt werden. Da somit weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird, läuft auch der Stromzähler langsamer. Sollte kein oder zu wenig Strom von diesem System kommen, fließt Strom vom Versorger aus dem Netz dazu. Eine Balkonanlage muss wie jede andere Stromerzeugungsanlage beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet sowie bei der Bundesnetzagentur registriert werden.
Aktuell erarbeitet die Stadt nach eigenen Angaben die Ausgestaltung des Fördertopfs insgesamt und die prozentuale Förderung je Anlage. Mit einbezogen wären die Stadtbildsatzung und weitere Details zur praktikablen Umsetzung. Die städtische Wohnungs- und Grundstücksgesellschaft (WGP) biete bereits seit geraumer Zeit ein entsprechendes Förderprogramm für ihre Mieter an.

Die Grünen-Fraktionschefs Stefanie Auer und Dr. Stefanie Wehner schlagen in ihrem Antrag eine Förderung von zehn Prozent der anfallenden Kosten für die Anschaffung, jedoch maximal 100 Euro pro Haushalt vor, der Fördertopf solle dabei auf 15000 Euro bzw. 200 Anlagen gedeckelt werden. „Wichtig ist uns auch, dass die Mieter dann Geld erhalten, wenn ihr Vorhaben im Einklang mit der Stadtbildsatzung sowie den jeweiligen Vermietern erfolgt“, sagt Dr. Wehner. „Klar sind Balkonmodule nicht die Lösung, aber sie können ein kleiner Baustein für eine Energiewende und mehr Unabhängigkeit sein“, so Auer. Kommunen wie Erlangen oder Penzberg hätten eine vergleichbare Förderung bereits umgesetzt.

− red