Tittling
Rekordergebnis beim Spendenmarathon: 76.000 Euro auf dem Rad erstrampelt

11.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:45 Uhr

Rund 2200 Radfahrer haben mitgemacht beim Tittlinger Spendenmarathon in der Dreiburgenhalle. Die Spendensumme von 76000 Euro ist Rekord. −Fotos: Nadine Schwarzkopf/Hans Bauer

So viel Geld ist noch nie zusammengekommen beim 24-Stunden-Radmarathon für den guten Zweck: Beim Indoor Cycling in der Tittlinger Dreiburgenhalle haben 2200 Radfahrer in 24 Stunden ganze 76000 Euro erstrampelt.



„Das sind noch einmal 18000 Euro mehr als beim letzten Mal, das ist ein absoluter Rekord“, freut sich der Vorsitzende des veranstaltenden Radsportclubs Tittling, Herbert Beinbauer.

Rund 44 000 Kilometer wurden insgesamt erradelt auf den Spinning-Rädern – das ist mehr als einmal um die ganze Erde. 110 Räder standen dazu in der Dreiburgenhalle bereit, acht auf der Bühne für die Vorfahrer. „Das waren zwölf Räder mehr als bei den vorherigen Malen“, sagt der RSC-Vorsitzende. Der letzte Spendenmarathon war 2020, in den vergangenen beiden Jahren war der Spendenmarathon coronabedingt ausgefallen.



Unter den Radlern waren auch Prominente


102 Teams waren angemeldet, rund 2200 Radfahrer waren es insgesamt, die für den Spendenmarathon auf die Spinning-Räder gestiegen sind, hat Beinbauer die Zahlen parat. Auch allerhand Prominente hatten sich aufs Radl geschwungen: Dr. Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußballverbands war da, ebenso der Passauer Landrat Raimund Kneidinger, stellvertretende Landrätin Roswitha Toso, Kreisrätin Gerlinde Kaupa, alle drei Tittlinger Bürgermeister Helmut Willmerdinger, Josef Artmann und Robert Koller. Wer selbst nicht aufs Rad steigen wollte, konnte auch als Besucher vorbeischauen und sich Kuchen oder ein Getränk gönnen. „Wir haben 2109 Liter an Getränken verkauft“, berichtet Beinbauer. Auf 300 schätzt er die Besucherzahl beim 24-Stunden-Indoor-Cycling.

Ein Rad zu mieten, kostet für 24 Stunden 300 Euro, erklärt Beinbauer. Daraus ergeben sich rein rechnerisch bereits gut 30000 Euro. Ein großer Teil des Spendenerlöses wurde auch dieses Jahr von Firmen aus den umliegenden Regionen gespendet, erklärt er. Dazu kommen noch die Erlöse aus dem Verkauf von Essen und Trinken, die sämtliche Vereine im Umkreis gespendet haben. Über den Marathon ist Herbert Beinbauer hochzufrieden: „Es ist alles wie am Schnürl gelaufen.“

Der RSC-Vorsitzende ist auch selbst einer der Vorfahrer auf der Bühne, wie er erzählt. Drei Stunden ist er als Vorfahrer mitgefahren, drei Stunden im Publikum. „Um Vorfahrer zu werden, muss man eine Ausbildung machen. Es geht darum, Musik mit einer gewissen Taktung fürs Bergauffahren und für die Erholung zusammenzustellen. Bei uns gilt das Prinzip ‚Sägezahn‘: vier Minuten bergauf, vier Minuten Erholung.“ Bei einem Spendenmarathon radeln schließlich nicht nur Sportprofis, sondern auch viele Freizeitsportler mit.

Showeinlagen wie die bayerische Stunde

Damit es den Radlern für den guten Zweck nicht langweilig wurde während der 24 Stunden, gibt es immer wieder Showeinlagen, von der Rammsteinstunde um Mitternacht über Lasershow-Einlagen bis hin zum bayerischen Radlerfrühstück. „Sonntagvormittag von 10 bis 11 Uhr haben wir die bayerische Stunde, bei der nur bayerische Volkslieder gespielt werden, die Vorfahrer Lederhose tragen und Schuhplattler auftreten“, erklärt er. Wer von den Spendenradlern auch Tracht trug, erhielt einen Gutschein für eine Weißwurst.

Bereits zum siebten Mal sammelte der RSC Tittling in Zusammenarbeit mit „Sportlich Helfen e.V.“ Geld für den guten Zweck. Der Spendenerlös von 76000 Euro wurde direkt im Anschluss der Veranstaltung auf zwölf Empfänger verteilt, darunter Familien mit kranken Kindern: Nico aus Vilshofen (Krebs), Sebastian mit STXBP1 Gendefekt aus Haidmühle, zwei Familien aus dem Landkreis Passau, die nicht genannt werden möchten, „Glückskind“ Simon Falkenberg, Kinderherzen e.V. München zweckgebunden für ein Kind aus dem Landkreis Passau, Kinder- und Jugendpsychiatrie Passau, Lina Jungbauer, AKB Typisierung Knochenmarkspende, zweckgebunden für ein Kind aus dem Landkreis Passau, Familie Pöschl aus Tann, Joleen Laudage Pocking mit Stiftung Intensivkinder sinnvoll helfen, Familie Rehm aus Vilshofen.

Unterstützungswürdige Familien für 2024 gesucht

Der größte Teil der Spendenempfänger bzw. Organisationen waren bei der Spendenübergabe persönlich anwesend. RSC-Vorsitzender Herbert Beinbauer sagt jedoch auch: „Einige Spendenempfänger wollten nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten, weil es schon mehrmals im Umfeld dieser Familien zu Anfeindungen gekommen ist. Dieser Umstand macht es auch zunehmend schwieriger für das Team des RSC Tittling, potenzielle Spendenempfänger zu finden.“

Die Planung für den Spendenmarathon im Februar 2024 läuft bereits. „Dafür werden wie jedes Jahr unterstützungswürdige Familien, Kinder, Organisationen gesucht“, sagt er – wer hier jemanden wisse, dürfe sich gerne beim RSC melden.