Rotthalmünster
Neue Therapie am Krankenhaus: Mit Kälte gegen Vorhofflimmern

23.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:56 Uhr

Über die moderne Kryo-Konsole freuen sich Geschäftsführer Josef Mader (v.l.), stv. Leiter des Herzkatheterlabors Ludwig Maier, leitender Oberarzt Kardiologie Roland Volz, stv. Pflegedienstleiterin Anita Lowak sowie Verwaltungsleiter Florian Pletz. −Foto: red

Vorhofflimmern ist die mit Abstand am häufigsten vorkommende Herzrhythmusstörung, auch am Krankenhaus Rotthalmünster. Dabei schlägt das Herz der Patienten unregelmäßig und zu schnell. Wenn eine medikamentöse Therapie nicht anschlägt, wird in den meisten Fällen eine Katheterablation durchgeführt.

Dabei werden die erkrankten Pulmonalvenen verödet, sodass keine fehlerhaften elektrischen Reize mehr weitergeleitet und der Herzrhythmus dadurch wieder stabilisiert wird. Das Krankenhaus Rotthalmünster verfügt seit kurzem über ein ganz neues System, das die Ablationstherapie für den anwendenden Arzt deutlich vereinfacht: eine sogenannte Kryo-Konsole für über 86500 Euro.

Kryo-Konsole für über 86500 Euro

Hinter dem „spacig“ klingenden Begriff verbirgt sich eine minimalinvasive Methode, bei der die Gewebeverödung mittels Kryoballon und Kälte stattfindet. Roland Volz, leitender Oberarzt der Kardiologie, erklärt den Eingriff: „Über die Leistenvene wird ein sogenannter Kryoballonkatheter bis in den linken Vorhof vorgebracht und am Eingang der Pulmonalvene platziert. Anschließend wird gasförmiges Kühlmittel in den Ballon eingeleitet. Dort, wo der gekühlte Ballon die Vene berührt, wird diese durch die Kälte verödet.“

Schneller und schonender für den Patienten

Damit kann die Kryoablation viel schneller und schonender für den Patienten durchgeführt werden als die klassische Radiofrequenzablation, bei der große Hitze zum Einsatz kommt. Aber der moderne Eingriff bringt noch weitere Vorteile mit sich: „Eine kürzere Eingriffszeit verringert auch das Komplikationsrisiko sowie die Röntgenbelastung. Es wird weniger Sedierung benötigt, was die postoperative Überwachung verkürzt“, informiert Ludwig Maier, stellvertretender pflegerischer Leiter des Herzkatheterlabors am Krankenhaus Rotthalmünster.

− red